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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Schwarze Kristall von N3
    Die Mitglieder des Isais-Ringes hatten sich wieder einmal beim alten Gasthof in der Turmstube zusammengesetzt, um über ihre neuesten Erkenntnisse zu reden. Alle sechs waren diesmal anwesend.
    „Irgendetwas scheint hier am Untersberg und auch am gegenüberliegenden Obersalzberg nicht zu stimmen“, begann Claudia die Diskussion, welche sich auch schon seit einigen Jahren mit der Thematik um die beiden Berge beschäftigt hatte.
    „Da liest man in den verschiedensten Büchern immer wieder von urplötzlich auftauchenden Personen, die dann ebenso schnell auch wieder verschwunden sind. Von Leuten in alter Tracht ist da die Rede, genauso wie von Mönchen und auch Soldaten des Dritten Reiches. Vielleicht gibt es hier tatsächlich Überschneidungen von Gegenwart und Vergangenheit. Das würde vieles erklären.“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du recht hast“, antwortete Wolf, „ich denke gerade daran, wie Linda und ich damals den Deserteur an dem kleinen Bach im Wald getroffen haben. Und schon vor über vierzig Jahren ist mir fast an derselben Stelle mit meinem Freund Rudolf etwas Ähnliches widerfahren. Solche Begegnungen dürften sich demnach viel öfter ereignen, als wir es ahnen.“
    Elisabeth entgegnete: „Aber warum hört man so gut wie gar nichts davon?“
    „Weil doch fast jeder nach solchen Erlebnissen meistens schockiert ist und fürchtet, für verrückt gehalten zu werden, wenn er darüber erzählen würde“, antwortete Herbert.
    Nun meldete sich die Lehrerin zu Wort: „Wenn das wirklich so ist, und ich habe das mit der Zeitschleife und dem Deserteur ja schließlich zusammen mit Wolf erlebt, dann sollten wir doch versuchen, so einen Menschen aus der Vergangenheit in unsere Gegenwart herüberzubringen.“
    „Ich würde ihn bei mir wohnen lassen“, lachte Peter, der Graf vom Palfen, „auf meinem alten Bauernhof ist Platz genug.“
    „Die alte Sage vom Lazarus Gitschner, der von einem Mönch in den Untersberg geführt wurde, sagt doch eigentlich aus, dass dieser Lazarus keinen Kontakt mit den dort erblickten Personen haben durfte und schweigen musste“, warf Herbert ein.
    Jetzt fiel Wolf ein, dass der alte Pfarrer zu ihm gesagt hatte, er solle in den Spiegel sehen. Er sagte: „Lasst uns einfach auf den Berg gehen und in der umgedrehten Silberplatte die Gegend ansehen. Vielleicht hat der Pfarrer Recht und man sieht tatsächlich etwas.“
    „Ja, aber dann schauen wir uns als Erstes den Obersalzberg an“, meinte Herbert.
    „Bist du vielleicht auch auf das Gold im Teich scharf?“, fragte ihn Wolf und lachte. „Ich wüsste schon ein paar interessante Stellen, wo wir mit der Silberplatte nachsehen könnten.“
    „Ich würde vorschlagen, ihr beide seht euch dort erst mal alleine um, und wenn das mit der Platte wirklich funktionieren sollte“, sagte Linda, „dann gehen wir alle gemeinsam zum alten Römersteinbruch am Untersberg.“
    So geschah es auch. An einem nasskalten Tag, an dem kaum Touristen am Obersalzberg unterwegs waren, fuhr Wolf mit Herbert direkt zum unterirdischen Gewölbe N2. Ihre Hosen waren bis zu den Knien nass geworden, als sie den kurzen Weg von der Jagdstraße Hitlers bis zum Eingang von N2 durch den Wald gingen. Im Gewölbe angekommen, nahm Wolf die Silberplatte aus seiner Tasche, wischte mit einem Tuch ihre Rückseite blank, drehte sich um und versuchte, damit rückwärts in das Gemäuer zu blicken.
    Es geschah gar nichts. Erst als Wolf den Spiegel so drehte, dass er genau ins Zentrum zwischen den vier Säulen zeigte, sah er plötzlich ein blaues Licht aufblitzen. Zuerst dachte er an eine Einbildung, sooft er aber den Spiegel wieder bewegte, war dieser Lichtblitz zu sehen.
    Er rief: „Herbert, komm, sieh dir das einmal an! Wenn man normal dort zwischen die Säulen schaut, dann sieht man gar nichts, aber durch den Spiegel betrachtet, erscheint jedes Mal ein blaues Licht.“
    „Aha, ein Blaulicht also! So etwas sehe ich jeden Tag bei unseren Einsätzen auf der Autobahn“, scherzte der Polizist, „aber lass mich trotzdem reinschauen.“
    Auch Herbert konnte nun diesen Lichtblitz betrachten und keiner der beiden hatte eine Erklärung dafür.
    „Der alte Pfarrer hatte mich schon vor Wochen gewarnt, dass da im Spiegel möglicherweise etwas zu sehen sein wird, was es eigentlich nicht gibt“, erklärte Wolf und erzählte Herbert, was ihm der Geistliche noch alles gesagt hatte.
    „Dann müsste es sich, wenn der Pfarrer Recht hat, um eine Art

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