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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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oder Sträucher zu geben.
    „Da sieht man erst, wie schön wir es in Österreich haben. Wiesen, Wälder, Seen und Flüsse gibt es bei uns, und hier ist fast alles kahle Wüste.“
    „Nein, nicht überall“, antwortete Wolf. „Im Niltal drüben ist alles grün, da gibt es die saftigsten Wiesen, die du dir vorstellen kannst. Die Bauern ernten hier bis zu viermal im Jahr. Aber das Niltal ist eben nur ein schmaler fruchtbarer Streifen von höchstens zwanzig Kilometer Breite, welcher sich gut eintausend Kilometer vom Assuan-Staudamm bis zum Mittelmeer durch die Wüste schlängelt.“
    „Um genau zu sein“, antwortete Silvia mit einem vielsagenden Augenaufschlag, „durchfließt der Nil Ägypten auf einer Gesamtlänge von eintausendfünfhundertfünfzig Kilometern. Zieht man davon die Länge des Nasser-Stausees im Süden ab, so verbleiben immerhin noch eintausendzweiundsiebzig Kilometer von Assuan bis an die Küste.“
    Offenbar hatte Silvia den Reiseführer bereits genau durchgelesen und die für sie wichtigsten Daten behalten.
    Wolf meinte resignierend: „Wenn ich in Zukunft etwas über Ägypten wissen will, brauche ich ja nur noch dich zu fragen.“
    Er versuchte aber trotzdem, weiterzuerzählen:
    „In diesem Niltal haben sich schon vor Jahrtausenden blühende Zivilisationen angesiedelt. Aber die geheimen Stätten der damaligen Herrscher lagen oft sehr weit draußen in entlegenen Wüstengebieten.“
    „Was meinst du mit geheimen Stätten?“ Fragend schaute Silvia zu Wolf.
    „Ich werde dir sicher einige solcher Tempelanlagen in der Wüste zeigen können“, erwiderte Wolf, als das Flugzeug bereits zur Landung ansetzte.
    Rasch wie immer wurden die Einreiseformalitäten erledigt, ägyptische Pfund gewechselt und die Visa-Marken gekauft. Nachdem sie die Koffer vom Band genommen hatten, kam ihnen auch schon Aladin, der Angestellte der Mietwagenfirma, entgegen. Er begrüßte Wolf mit den Worten:
    „Marhaba in Egypt, you are welcome, Mr. Dip.“
    „Dip“ war der arabische Name für Wolf, und fast alle ägyptischen Bekannten nannten ihn so. Aladin half beim Einladen der Koffer in den geräumigen Wagen.
    „Don’t forget, you must take fuel at the petrol station“, sagte er, während Wolf den Ägypter zu seinem Office fuhr.
    Es dämmerte bereits, und da die Zeit bis zum Dunkelwerden hier in Ägypten viel kürzer war als in Österreich, würden sie schon in der nächsten halben Stunde in der Finsternis unterwegs sein.
    „Ich darf das Tanken nicht vergessen, denn die Leihautos werden hier in Ägypten immer mit leerem Tank übergeben, das ist eben so“, erklärte Wolf.
    An der Tankstelle zeigte sich Silvia über die niedrigen Preise erstaunt. Hier in Ägypten kostete der Treibstoff fast nur ein Drittel von dem, was man in Europa dafür bezahlen musste.
    „So, in knapp einer Stunde sind wir bei Franz im Sheraton Soma Bay“, lachte Wolf und öffnete jetzt auf der Schnellstraße das Fenster. Die Außentemperatur war angenehm, und Silvia schaute interessiert auf die fremdartigen Schilder in arabischer Schrift, welche am Rande von Hurghada die Straße säumten.
    Mittlerweile war es dunkel geworden, sie passierten den Polizei-Checkpoint und kamen auf die Autobahn, auf der sie nach einer halben Stunde die Abzweigung zur Soma Bay in der Nähe der kleinen Hafenstadt Safaga erreichten.
    Als sie schließlich in die Sphingen-Allee, welche von zwanzig beleuchteten, steinernen Widdern auf Podesten gesäumt war, zum Hotel einbogen, meinte Silvia staunend: „Das sieht ja aus wie die Zufahrt zu einem ägyptischen Tempel!“
    „Ist es auch“, antwortete Wolf. „Das ganze Sheraton Hotel ist einem ägyptischen Tempel nachempfunden. Der Architekt hat hier ganze Arbeit geleistet. Und ich glaube, dass Franz, unser Landsmann, auch stolz sein kann, so ein Haus zu führen.“
    Die Begrüßungszeremonie durch die Hotelangestellten war wie immer sehr herzlich. Wolf war ja hier als Stammgast bestens bekannt, und auch Franz, der Direktor, kam, um die beiden zu begrüßen.
    „Super, dass du da bist! Ich habe schon eine Suite für euch herrichten lassen.
    Ich hoffe, ihr werdet euch wohlfühlen.“
    Wolf überreichte Franz, so wie bei jedem seiner Besuche, ein schönes Stück Räucherschinken und ein Buttermilchbrot aus der Heimat. Franz bedankte sich und lud die beiden zum Abendessen im italienischen Restaurant des Hotels ein.
    Ein Angestellter parkte ihren Wagen, und ein anderer brachte die Koffer auf die Suite. Dort stand neben einem

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