Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)
ebenfalls Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass Chufu, wie Cheops genannt wurde, dort in der Nähe seine Grabkammer haben könnte. Diese ist zwar noch nicht genau lokalisiert worden, dafür wurden aber Schriftstücke aus seiner Zeit gefunden. Und aus diesen Aufzeichnungen, die erst vor einigen Wochen entschlüsselt werden konnten, geht hervor, dass nicht er der Erbauer der großen Pyramide sein konnte. Chufu wollte aber zu Füßen dieses gigantischen Bauwerks bestattet werden.“
Silvia hob ihr Glas und trank einen Schluck Wein, dann sagte sie:
„Mir ist völlig klar, dass Hamam diese Entdeckung mit allen Mitteln verhindern möchte, schließlich propagiert er ja schon seit Jahren, dass das ägyptische Volk von den Pharaonen abstammt und es aus diesem Grund keine neuen Erkenntnisse geben darf.“
Wolf ergänzte: „Nicht umsonst wird Said Hamam als der moderne Pharao Ägyptens bezeichnet.“
Dr. Khaled fuhr fort: „Ich bin mir trotzdem sicher, dass es bald eine umwälzende Änderung im Geschichtsbild geben wird. Die bisherigen Lehrmeinungen wird man schon bald revidieren müssen. Abschließend möchte ich Ihnen noch einen guten Rat mit auf den Weg geben: Seien Sie vorsichtig. Hier in Ägypten gelten andere Gesetze, besonders in der Archäologie. Ich habe schon von ausländischen Forschern gehört, die ausgewiesen wurden und gegen die ein lebenslanges Einreiseverbot nach Ägypten verhängt wurde.“
Wolf bedankte sich noch bei Dr. Khaled und sagte: „Falls Sie einmal unser Land besuchen und nach Salzburg kommen, würde ich Ihnen gerne den schwarzen Stein aus der unterirdischen Felsenkammer der Cheopspyramide zeigen.“
„Sehr gerne nehme ich dieses Angebot an, und nochmals – seien Sie vorsichtig!“ Mit diesen Worten erhob sich Dr. Khaled und verließ die beiden.
Wolf und Silvia blieben noch eine Weile sitzen. Als Franz wieder vorbeikam, erzählte ihm Wolf das eben Gehörte, und dieser meinte resignierend: „Na, dann ist ja alles beim Alten, dann heißt es für dich also weiterhin aufpassen und auf der Hut sein.“
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, welches die beiden auf der Terrasse neben dem schönen Pool einnahmen, zeigte Wolf Silvia die gesamte Hotelanlage.
Heute hatten sie noch Zeit, die Annehmlichkeiten dieses schönen Hotels zu genießen, denn morgen sollten sie schon nach Luxor unterwegs sein, um dort die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wolf, der ja schon viele Male hier war, wollte seiner Jugendfreundin zumindest das Wichtigste zeigen.
Am Nachmittag ließ Wolf die Koffer zum Wagen bringen.
Sie wollten noch am späten Abend Luxor erreichen. Im dortigen Sheraton Hotel hatte ihnen Franz bei seinem Kollegen, dem Manager Kemal, ein Zimmer zu einem erschwinglichen Freundschaftspreis reserviert.
„Wir haben heute noch fast zweihundertfünfzig Kilometer vor uns, dann sind wir am Nil“, sagte Wolf bei der Abfahrt von der Soma Bay. Der orangerote Horizont und die dunkle Silhouette der bizarren Berge hinter Safaga boten den beiden ein Bild wie eine fantastische Filmkulisse.
Nachdem die Konvoi-Regelung, wonach ausländische Besucher nur in Polizeibegleitung die Strecke vom Roten Meer zum Nil befahren durften, schon vor zwei Jahren gefallen war, gab es für Wolf nun kein Hindernis mehr.
„Warum gab es hier auf der Straße früher diese ‚Konvoi-Regelung‘?“, fragte Silvia.
„Meiner Meinung war das nur eine pure Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Ich glaube nämlich kaum, dass es hier für Touristen gefährlich sein könnte“, antwortete Wolf, ergänzte aber dann: „Höchstens vielleicht wegen der Beleuchtungsgewohnheiten der ägyptischen Fahrer. Die fahren nachts generell nur mit Begrenzungslichtern, manche schalten das Licht sogar überhaupt aus, und wenn dann etwas entgegenkommt, dann wird auf den letzten zwanzig Metern voll aufgeblendet. Ich habe das schon viele Male erlebt, so etwas kann einen manchmal schon ganz schön erschrecken.“
Eine Durchquerung der Bergwüste in der Nacht war wirklich eine Besonderheit. Weit und breit befanden sich keine Ortschaften und schon gar keine Art von Lichtquelle. Dies ließ den Sternenhimmel dort draußen in einer Klarheit erstrahlen, wie man ihn in Europa gar nicht kannte.
Etwa bei der Hälfte des Weges, als sie aus den Bergen herauskamen, hielt Wolf den Wagen an, und sie stiegen beide aus. Silvia war sehr beeindruckt von dieser Pracht am Firmament. Die Sterne schienen zum Greifen nahe.
Bis auf einige Bremsmanöver wegen
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