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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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näheren Umgebung von Karnak war auch der fast allen Touristen unbekannte Tempel von Madamut. Er fuhr mit ihr auch zu dem über zweihundert Kilometer entfernten Tal der Hieroglyphen, und so wurde es für Silvia eine spannende Entdeckungsreise, obwohl sie eigentlich nichts Außergewöhnliches an den Ereignissen in Rassuls unterirdischen Gängen fand. Sie war überzeugt davon, dass sich alles auf natürlichem Wege erklären lassen würde.

Kapitel 28
    Das Salzschiff
    Linda bereitete sich schon in Gedanken auf einen neuerlichen Ausflug in die Vergangenheit vor. Nachdem sie mit dem Ende dieses Schuljahres in den Ruhestand getreten war, hatte sie auch keine Schwierigkeiten mehr damit, einfach einige Tage von zu Hause wegzubleiben. Sie rief Wolf an und fragte ihn:
    „Hast du dir schon überlegt, ob wir uns die Uraufführung des Weihnachtsliedes ‚Stille Nacht‘ ansehen wollen?“
    „Ja, und ich habe mich auch schon erkundigt, wie wir am besten nach Oberndorf kommen, in den Ort, wo dieses Lied zum ersten Mal gespielt worden ist.“
    „Und wie? Mach es nicht so spannend, sag schon“, fragte Linda ganz aufgeregt.
    „Das ist ganz einfach“, erwiderte Wolf, „wir nehmen ein Schiff. Das wird zwar eine kalte Fahrt werden, aber dafür würde es rasch gehen.“
    „Welches Schiff?“, meinte Linda, „auf der Salzach verkehren doch keine Schiffe.“
    „Ein Salzschiff!“, war Wolfs knappe Antwort. „Alles andere erkläre ich dir dann, wenn wir uns treffen.“
    Am Abend kam er dann zu ihr nach Hause. Er brachte einige Computerausdrucke mit. Darauf waren alte Salzschiffe auf dem Fluss zu sehen.
    „Der General hat doch gesagt, dass wir in der Nähe der alten Grenzstation aus dem Berg kommen würden. Das ist gut, denn dort führt der Weg von Berchtesgaden nach Salzburg vorbei. Ganz in der Nähe, in Schellenberg, wie der Ort früher geheißen hat, war die erste Saline hier auf der deutschen Seite. Das Salz wurde hier in konischen Fässern auf Pferdefuhrwerke geladen und vorbei am alten Gasthof zur Salzach transportiert. Dort befand sich dann die Verladestelle für das deutsche Salz, welches mit flachen Holzschiffen auf dem Fluss bis in die Grenzstadt Laufen gebracht wurde. Es waren ein bis zwei Schiffe, die pro Tag diese Strecke auf dem Fluss zurücklegten.
    So ein Boot hatte eine Ladekapazität für mehr als zehn Tonnen Salz. Da dürfte für uns als arme Mönche bestimmt auch noch ein Plätzchen frei sein. Und wenn wir erst einmal in Laufen sind, dann brauchen wir nur noch über die Brücke auf die andere Seite des Flusses zu gehen. Da befindet sich dann Altach, so hat Oberndorf nämlich früher geheißen. Und dort steht, oder besser gesagt stand, die Nikolakirche. Und in dieser Kirche wurde Weihnachten 1818 das Lied ‚Stille Nacht‘ zum ersten Mal mit Gitarrenbegleitung gesungen. Wie du siehst, habe ich schon ein wenig Vorarbeit geleistet. Nur um ein paar Kleinigkeiten müssen wir uns noch kümmern. Nämlich, wo wir die Nacht verbringen werden und wie wir wieder zurück zum Eingang in den Untersberg kommen. Aber ich bin sicher, dass mir auch da noch etwas einfallen wird. Und du kannst mittlerweile den Text und die Noten des Weihnachtsliedes auswendig lernen, wer weiß, wozu wir das noch brauchen können.“
    Linda wunderte sich, dass Wolf auf einmal eine solche Energie an den Tag legte. Dabei ging es doch lediglich um einen Ausflug in die Vergangenheit.
    Sie wusste schließlich auch, dass sein wahres Interesse der Erforschung des Zeitphänomens und der geheimen Technik des Generals galt. Auf ihre Frage, weshalb er so massive Recherchen anstellte, meinte er nur lapidar:
    „Ich möchte dir einfach nur ein ausgefallenes Weihnachtsgeschenk machen, und vergiss bitte nicht, dass wir dieses Jahr zweimal Weihnachten feiern werden, einmal in der Vergangenheit im Dezember 1818 und drei Wochen danach dann nochmals in unserer Gegenwart.“
    Wolf hatte von dem Ausflug, den sie im vorigen Jahr in die Mozartzeit gemacht hatten, noch einige Taler mit den passenden Jahreszahlen übrig. Er kaufte sich trotzdem noch zwanzig alte Silbertaler und auch einige kleinere Münzen, mit Prägedatum vor 1800, damit sie für alle Eventualitäten gerüstet waren. Die starken Laser sollten ebenfalls in ihren Mönchskutten Platz finden. Das obligate Gebetsbuch und für jeden ein Rosenkranz waren ja auch schon von der letzten Reise vorhanden. Linda packte sich noch ein kleines Ledersäckchen ein, und Wolf glaubte zu wissen, dass sich darin ein paar

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