Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
Vom Netzwerk:
Leute zur damaligen Zeit bis zu den Fundstätten dieses Wüstenglases gekommen waren. War es dann nicht auch möglich, dass auch sie so einen schwarzen Stein oder sogar mehrere davon fanden?
    Wenn das so war, und vieles sprach dafür, dann wussten sie bestimmt auch um die seltsame Macht, die von ihm ausging.
    Die Frage, woher diese Steine, wenn sie es wirklich gab, wohl kommen mochten und ob sie etwas mit dem gelb-grünen Wüstenglas zu tun hatten, ob sie eventuell desselben Ursprungs waren, konnte niemand beantworten. Waren sie bei einem Einschlag eines Meteors entstanden oder infolge einer gewaltigen Explosion mit großer Hitzeentwicklung?
    Wodurch sollte aber vor Jahrtausenden eine Explosion ausgelöst worden sein? Fragen über Fragen, auf die es eben keine Antworten gab. Bard erwähnte dann noch die Geschichte des Gottes Osiris, der der Sage nach von seinem Bruder Seth ermordet, zerstückelt und über ganz Ägypten verstreut worden war. Isis, die Gemahlin des Osiris, sammelte die einzelnen Stücke wieder zusammen. Dadurch wurde die Macht des Totengottes wieder hergestellt. Bard erzählte auch davon, dass Isis lange zuvor von ihrem Schwager Seth eine Tochter empfangen hatte. Ein geheimes Kind mit Namen Isais. Das war für Wolf etwas zu viel auf einmal.
    Was um alles in der Welt hatte Isais, die mesopotamische Göttin, mit den Ägyptern zu tun? Sollte sie eine Tochter von Isis und Seth sein? Und war die Osiris-Legende nur ein Gleichnis für die in ganz Ägypten versteckten, schwarzen, runden Steine? Wie aber nützten die Pharaonen die Macht dieser Steine? Wozu wurden diese verwendet? Bard meinte, dass es da noch eine uralte Überlieferung gab, welche unter den Beduinen kursierte – wenn mehrere dieser überaus seltenen Steine zusammengelegt würden, so könnte dies eine umwälzende Veränderung riesigen Ausmaßes bedeuten.
    Bard wollte sich aber an die bekannten Fakten halten und sagte, dass auf vielen Reliefs in Gräbern und Tempeln eben solche runden Gegenstände dargestellt sind.
    „Das sind doch Sonnenscheiben“, warf Wolf ein, „das weiß doch jeder.“
    „Es ist aber auch bekannt, dass die alten Ägypter alle ihre Bilder und Reliefs in zweidimensionaler Form dargestellt hatten, also könnte es sich bei den vermeintlichen Sonnenscheiben durchaus auch um eine abgeflachte Kugel handeln“, entgegnete Bard.
    „Was die Hohen Priester der Pharaonen in ihrem heiligen Schrein aufbewahrt hatten, wissen wir heute nicht mehr, aber wenn es so etwas wie dieser schwarze Stein war, dann ließen sich damit viele bis heute ungelöste Fragen vielleicht beantworten.“
    Bards Frau brachte einen großen Teller mit orientalischen Vorspeisen und eine Schüssel mit Aish Baladi, dem Fladenbrot.
    Bard, der in Kairo studiert hatte, sah nachdenklich auf das Feuer im offenen Kamin, legte ein paar Holzstücke hinein und begann abermals zu erzählen.
    „An der Al Aksar Universität in Kairo lernte ich in meiner Studienzeit einen koptischen Priester kennen, der mir seltsame Geschichten über das Plateau von Gizeh erzählte. Die große Pyramide sei entgegen der Meinung der Ägyptologen bereits viele Tausend Jahre zuvor errichtet worden und das ganze Gelände sei ein rie-siges unterirdisches Labyrinth, sagte dieser. Eines Nachts nahm mich der Priester hinter die kleine Pyramide des Mykerinos mit. Rund zweihundert Meter daneben war ein kleiner, alter Abgang, mitten im Geröll, und dort stieg er mit mir tief unter die Erde. Gänge, Kammern, zum Teil mit seltsamen, recht alten Hieroglyphen ausgeschmückt waren da und dazwischen immer wieder viele, sehr tiefe Schächte. Von all dem war in der Ägyptologie nichts zu hören, obwohl dieser Eingang frei sichtbar und eigentlich für jedermann zugänglich war. Nur ging dort normalerweise niemand hin. Erst nach Stunden kamen wir kurz vor der Morgendämmerung wieder an die Oberfläche. Seit damals war ich mir dessen bewusst, dass viele Dinge aus der altägyptischen Zeit unter Verschluss gehalten wurden. Der Priester berichtete mir auch von der Königs- und Königinnenkammer in der Cheops-Pyramide, zu denen jeweils von der Nord- und der Südseite der Außenwand zwanzig Zentimeter kleine und über fünfzig Meter lange Schächte führten. Die Schächte in der Königskammer führten direkt ins Freie, während die in der Königinnenkammer viele Meter vor der Pyramiden-Außenwand aufhörten. Aber innen, in der Kammer selbst, waren die Schächte bis vor knapp zweihundert Jahren nicht zu sehen, sie kamen

Weitere Kostenlose Bücher