Steine der Macht (German Edition)
erst nach dem Ausbrechen der Wände zum Vorschein, nachdem dort zwei Stellen hohl geklungen hatten. Dort, im freigelegten Schacht in der Königinnenkammer, befand sich dann auch so ein schwarzer Stein, etwa so groß wie eine abgeflachte Orange. Aber niemand konnte sagen, warum der Stein dort lag und ob er etwas zu bedeuten hatte.
Dieser Stein befindet sich heute im britischen Museum in London.“
Kapitel XI – Das Zeitphänomen
Bards Frau brachte frischen Tee und der Künstler fuhr fort zu erzählen.
„Meiner Meinung nach hatten die Ägyptologen schon seit Jahren Kenntnis von den Geheimnissen der Pharaonen, welche aber vor dem Volk, genauso wie auch damals, verborgen gehalten wurden.“
Im Hintergrund erklang plötzlich Musik von Mozart. Seine Frau hatte eine CD eingelegt und der Künstler sagte, dass er ein großer Verehrer von Mozart sei und auch schon zweimal Salzburg besucht hatte.
Er war bei seinem Aufenthalt in der Mozartstadt auch mit der Seilbahn auf den Untersberg hinaufgefahren. Dieser Berg strahle etwas aus, was mit dem zu vergleichen war, was er damals an der Düne mit dem kleinen Fuchs verspürt hatte. Er könne das nicht genau erklären, aber er meinte, dass sich dort am Untersberg ähnliche Phänomene zeigen könnten wie in der großen Sandsee, dort, wo der Fuchs verschwunden war.
Das war wie ein Stichwort für Wolf, der ihm daraufhin seine Erlebnisse mit dem Untersberg erzählte:
„Vor über zwanzig Jahren war ich mit einer großen Gruppe auf dem Untersberg, ganz oben im Schutzhaus. Wir hatten dort eine Feier und übernachteten auch am Berg. Am Abend kamen noch vier fremde Leute, ein Mann und drei Frauen aus München, dazu und erkundigten sich beim Hüttenwirt nach Geschichten über Zeitphänomene, die sich alten Sagen nach dort abspielen sollten. Die vier machten einen seriösen Eindruck und hörten sich vom Wirt einige der alten Geschichten an.
Ich habe damals mit den Leuten gesprochen und der Mann hat mir erzählt, dass er sich schon seit vielen Jahren mit den Berichten über die Zeitverschiebungen am Untersberg beschäftige.
Ein paar Jahre danach wurde im Rundfunk und in den Zeitungen gemeldet, dass vier deutsche Wanderer auf dem Untersberg seit dem 15. August vermisst wurden. Viele Tage lang wurde nach ihnen mit über hundert Mann gesucht und sogar mehrere Helikopter waren daran beteiligt. Man fand aber keine Spur von den Leuten. Ihr Auto stand auf einem Parkplatz vor dem Berg, sogar der Reisepass einer der drei Frauen war im Wagen. Von der deutschen Polizei wurde die Wohnung des Münchners durchsucht und zahlreiche Unterlagen, Skizzen und Berechnungen über das Zeitphänomen am Untersberg wurden dort gefunden. Der Mann galt als absolut zuverlässiger Mitarbeiter in seiner Firma und laut Auskunft seines Arbeitgebers und seiner Bank gab es auch keinerlei Hinweis auf finanzielle oder sonstige Probleme. Acht Wochen nachdem die Suche eingestellt worden war, im Oktober, meldeten sich die vier von einem Schiff im Roten Meer und erzählten dann folgende Geschichte, welche auch in den Zeitungen und Illust-rierten veröffentlicht wurde:
Sie stiegen am 15. August am Fuße des Untersberges aus ihrem Wagen, gingen aber nicht auf den Berg, sondern zur nächsten Bushaltestelle und fuhren zehn Kilometer zum Salzburger Bahnhof. Dort lösten sie sich Fahrkarten nach Villach in Kärnten und fuhren mit der Bahn dorthin. Von dort wiederum ging es mit dem Bus fünfzehn Kilometer weiter zum Fuße des Grenzgebirges nach Jugoslawien, den Karawanken. Dieses überquerten sie und fuhren per Anhalter mit einem Fernlaster bis Griechenland, von wo aus sie mit einem Schiff über Piräus und Alexandria und schließlich durch den Suezkanal bis ins Rote Meer kamen. Von dort aus meldeten sie sich über Schiffsfunk via Norddeich Radio bei ihren Angehörigen und nach Rücksprache mit der deutschen Botschaft in Ägypten erhielten sie Flugtickets für die Heimreise.
Viele Leute in Salzburg, welche schon insgeheim eine geheimnisvolle Story erwartet hatten, waren damals etwas enttäuscht über diese doch sehr banale Geschichte.“
Linda nahm sich ein Stück vom Fladenbrot, tauchte es in eine weiße Soße und hörte interessiert zu, obwohl sie die Geschichte eigentlich schon kannte. Wolf fuhr fort zu erzählen:
„Ich habe das Auto der vier Münchner damals selbst auf dem kleinen Waldparkplatz gesehen und dachte sofort an die Leute, welche seinerzeit bei unserer Feier am Berg nach dem
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