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Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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groß, als wir auf das Datum sahen – es war der 21. Oktober! Zudem musste es später Nachmittag sein, es würde bald dunkel werden. Wir mussten also, ohne es bemerkt zu haben, in eine massive Zeitverschiebung geraten sein.
    Wenn wir uns nun bei der Polizei melden würden, wären wir mit großer Wahrscheinlichkeit zur Untersuchung in die Psychiatrie gekommen. Ebenso, wenn wir bei unseren Angehörigen in München angerufen hätten. Wir mussten doch seit fast zwei Monaten als vermisst gegolten haben. Wahrscheinlich hatte man auch nach uns gesucht. Nun war guter Rat teuer. Unsere Bekleidung war für mehr oder weniger sommerliche Temperaturen ausgelegt und nicht für den nasskalten Spätherbst. Bargeld hatten wir auch nicht sehr viel dabei und zu unserem Wohnzelt am Campingplatz bei Berchtesgaden zurückzukehren oder an ein Abheben mit der Kreditkarte, daran war nicht zu denken. So kamen wir auf die Idee, auf billigstem Wege in den wärmeren Süden zu fahren – mit Bus und Bahn. Doch spätestens an der Grenze zu Jugoslawien wäre für uns Endstation gewesen, hatte doch Kerstin, eine der beiden Freundinnen meiner Frau, ihren Reisepass im PKW liegengelassen. So überquerten wir die grüne Grenze von Österreich nach Jugoslawien über die Berge zu Fuß und fuhren von dort mit einem Fernfahrer, der Kerstin in seinem Lastwagen hinter dem Ladegut versteckte, bis nach Griechenland. Wir fanden dort in Piräus auch ein Schiff, welches uns für wenig Geld und ohne Formalitäten mit nach Ägypten und weiter durch den Suezkanal bis in das Rote Meer mitnahm. Von dort aus konnten wir uns dann getrost zu Hause melden, um zu sagen, wir hätten uns einen Scherz erlaubt. Eigentlich mussten wir uns sogar von dort aus melden, da uns zu diesem Zeitpunkt endgültig das Geld ausgegangen war und ein Kontakt mit der deutschen Botschaft in Alexandria unumgänglich wurde.‘
     
    Manfred, so hieß der Informatiker, schaute mich nachdenklich an und sagte, dass es seiner Ansicht nach sicher besser war, die Geschichte so, wie sie damals in den Zeitungen erschienen war, zu belassen, als die Wahrheit darüber zu erzählen. Er hatte das Zeitphänomen am eigenen Leib erlebt und er würde jeden davor warnen, da es unvermutet auftritt und man es selber nicht einmal bemerkt.
    Ich sagte ihm noch zum Abschied, dass ich dennoch versuchen würde, die Ursachen für diese Zeitphänomene zu erforschen.
    Falls ich mehr darüber herausfinden könnte, würde er von mir hören.“
    Bard war gar nicht so besonders erstaunt über Wolfs Erzählungen, es war fast so, als ob er etwas Ähnliches erwartet hätte und sich in seiner vorher geäußerten Vermutung über den Untersberg bestärkt fühlte.
    Er wiederholte seine Ansicht, dass dies höchstwahrscheinlich mit dem schwarzen Stein etwas zu tun hätte.
    Das Phänomen der Zeitverschiebung sei aber nur eine der Wirkungen des Steines, meinte er. Der Stein könne noch viel mehr bewirken, wenn er richtig benutzt und vor allem richtig aufbewahrt und gelagert würde.
    Er berichtete uns dann über so einen schwarzen Stein, den angeblich der Prophet Mohammed einst in der Arabischen Wüste gefunden hatte und in dem er, als einen vom Himmel gefallenen Meteor, eine Träne -Allahs zu erkennen glaubte. Die genaue Geschichte über die Wirkung dieses Steines von Mohammed ist heute nirgendwo mehr aufgezeichnet. Fest steht nur, dass der Prophet so sehr von der Kraft dieses schwarzen Steines überzeugt gewesen war, dass er ihn in der linken unteren Ecke neben der Türe in der Kaaba, dem größten Heiligtum der Moslems in Mekka, einmauern ließ. Nur ein kleines Stück ragte der Stein sichtbar aus dieser Mauerecke heraus und ist mit einem Silberrand eingefasst.
    Bard, der selbst auch der islamischen Religion angehörte, hatte diesen Stein selber schon anlässlich einer Pilgerreise, welcher jeder gläubige Moslem zumindest einmal in seinem Leben machen sollte, gesehen. Er meinte, dass dort wirklich eine große Kraft zu spüren war, konnte aber nicht genau sagen, ob diese direkt vom Stein ausgehe oder etwas mit den gewaltigen Menschenmassen der Pilger zu tun hatte.
    Fünfhundert Jahre nach Mohammed sollten angeblich Kreuzritter in den unterirdischen Gängen des Tempelberges in Jerusalem, wo sie versteckte Schätze vermuteten, in einer mit dünnem Goldblech ausgeschlagenen Truhe ebenfalls so einen schwarzen Stein gefunden haben.
    Diese Kreuzritter, die sich in der Folgezeit dann „Tempelritter“ nannten, brachten diesen Stein -angeblich

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