Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
Vom Netzwerk:
der Nähe der kleinen Wallfahrtskirche Maria Ettenberg ab, also nicht im Nordosten, wo damals, vor vielen Jahren, die drei Deutschen verschwunden waren. Nach weiteren Recherchen kam er dann zum „Ordo -Bucintoro“ mit letztem Sitz auf der venezianischen Glasbläserinsel Murano. Nun, Venedig war bloß einige Autostunden entfernt und Wolf wollte schließlich der Sache auf den Grund gehen. Mit Linda fuhr er an einem regnerischen Wochenende in die Lagunenstadt. Sie ließen den Wagen im Parkhaus stehen und fuhren mit dem Vaporetto, einem busähnlichen Transportmittel, durch den Canale Grande direkt hinüber zu der kleinen Insel Murano. Vorbei an Gondeln, die trotz des nebeligen, trüben Wetters Touristen durch die Kanäle ruderten.
    Aber gerade dieses Herbstwetter gab Venedig einen Reiz, der nicht mit dem Trubel des Karnevals oder den Touristenströmen im Sommer zu vergleichen war. Die Serenissima zeigte ihre andere, beinahe mystische Schönheit. Das Boot schaukelte an jeder Anlegestelle und sie genossen den malerischen Anblick der engen Kanäle mit den alten Palazzi. Würde ihnen dieser Ausflug neue Informationen zu den schwarzen Steinen bringen? Am frühen Nachmittag kamen sie in Murano an und da die beiden nach dieser Fahrt hungrig waren, ging es zuerst in ein kleines, feines Restaurant auf venezianische Spezialitäten. Der Wein dazu war ebenfalls vorzüglich. Sie ließen sich vom Besitzer, der angeblich wusste, wo sich die Villa des „Ordo Bucintoro“ befand, den Weg beschreiben. Rasch fanden die zwei diese Villa. Der dortige Hausherr, ein alter, kleiner Italiener, welcher wahrscheinlich nicht viel zum Ordo Bucintoro sagen konnte oder vielleicht nicht wollte, meinte nur, dass es angeblich niemanden mehr gäbe, der Auskunft darüber geben könnte.
    Wolf, der sich schon ein Stück näher am Geheimnis der „Schwarzen Steine“ gewähnt hatte, war jetzt doch irgendwie enttäuscht.
    Zumindest war es aber ein netter Ausflug gewesen und sie genossen noch die Rückfahrt durch die -Lagune.
    Wolf würde weitersuchen, im Internet ließ sich vieles finden.
    Eines Tages stieß er bei seiner Suche auf ein geschlossenes Forum, wo interessante Berichte über Wüstenglas und auch über Zeitverschiebungen zu lesen waren.
    Der Leiter dieses Forums mit Nicknamen Apollo fand rasch Interesse an Wolfs Erzählungen vom Untersberg und den dortigen Vorkommnissen. Apollo wohnte weit oben in Norddeutschland und hatte nun praktisch einen Informanten vor Ort. Nach einigen Monaten kam Apollo mit seiner Freundin und mit Gero, einem Berliner Polizisten, nach Berchtesgaden, am Fuße des Untersberges, um dort, wie schon oft, seinen Recherchen in den Wäldern nachzugehen. Wolf vereinbarte ein Treffen mit ihnen und Apollo wollte ihm eine interessante Stelle am Obersalzberg zeigen, von der dieser noch nie etwas gehört hatte.
    Sie fuhren auf der schönen Panoramastraße von Berchtesgaden hinauf und nach einiger Zeit zeigte Apollo auf eine Abzweigung zu einem Forstweg in den Wald. Dort ließen sie den Wagen stehen und gingen zu Fuß weiter. Nach einer halben Stunde kamen sie in einen sehr dichten, unwegsamen Jungwald. Apollo ging vor und deutete auf eine Stelle, an der von Weitem absolut nichts Außergewöhnliches zu sehen war. Als Wolf bei ihm ankam, konnte er einen Eingang ausmachen, der geradewegs unter den Waldboden führte. Früher musste hier einmal eine Treppe gewesen sein, jetzt ging man über moosbewachsene, heruntergefallene Ziegel und Mauerstücke steil nach unten. Nach zehn Metern standen die drei dann in einem Gewölbe. Ja, es war ein echtes, schönes Kreuzgewölbe, wie man es eigentlich nur in sakralen Bauten findet. Steile Fensterschächte ließen etwas Licht von oben in den düsteren Raum hereinfallen, sodass man nicht in völligem Dunkel stand.
    Fünf mächtige, einst vermutlich mit Marmor verkleidete Säulen aus roten Ziegelsteinen erzeugten in dem Gewölbe eine ganz eigenartige Stimmung, welche sich Wolf nicht erklären konnte.
    „Stell dich einmal zwischen die vier Säulen in der Mitte des großen gedrungenen Raumes“, meinte Apollo zu Wolf. Dieser ging genau an die besagte Stelle und blieb stehen. Das Kuppelgewölbe über ihm schien einen Druck in seinem Kopf zu erzeugen. Oder kam dieses Gefühl von unten? Er konnte es nicht lokalisieren. Doch da war irgendetwas – aber was, das konnte er nicht beschreiben. „Jetzt geh vier Meter zur Seite“, sagte Apollo.
    Wolf tat, wie ihm geheißen, und da war nun der Druck im Kopf

Weitere Kostenlose Bücher