Steine der Macht (German Edition)
es anschließend in das Restaurant zum Dinner.
Franz setzte sich zu ihnen, er war neugierig, was Wolf erlebt hatte. Wolf und Linda erzählten ihm abwechselnd von der abenteuerlichen Fahrt durch die Geröll- und Felswüste, vom sintflutartigen Regen, von der kalten Nacht in der Wüste, den Hieroglyphen und dem Rückweg über den Checkpoint in Quseir. Doch über das Portal, die verschwundenen Soldaten, den Hubschrauber und über den schwarzen Stein sagten sie nichts zu Franz. Das war alles viel zu fantastisch, um es jemandem glaubwürdig zu erzählen. Der dunkle Stein aber lag inzwischen in einige Blätter Toilettenpapier gewickelt sicher in der Minibar in der Suite.
Als die beiden nach dem Abendessen ins Zimmer zurückkehrten, sah Wolf, bevor Linda das Licht anmachte, dass sich vor dem Minibar-Kühlschrank eine kleine grüne Lache gebildet hatte. „Das ist der Stein, geh bloß nicht zu nahe an den Kühlschrank, sonst verschwindest du“, sagte Wolf ganz hektisch zu Linda, die jedoch, ohne ihm zuzuhören, schon mit einem Fuß in dem grünen Etwas stand und die Tür zur Minibar öffnete. „Schade um den guten Absynth.“ Linda stellte die umgefallene Flasche mit dem grünen, hochprozentigen Likör wieder aufrecht in das Türfach. „Schraub das nächste Mal die Flasche besser zu, wenn du sie in den Kühlschrank gibst“, sagte sie zu Wolf, der ganz verdutzt dastand und sich um ein weiteres Abenteuer betrogen fühlte.
Die nächsten Tage wurden dann im Hotel noch zum Erholen genutzt. Wolf gönnte sich eine Thai-Massage, während Linda wie ein Fisch im gut gewärmten Pool herumschwamm.
Zur Sicherheit fuhr Wolf noch einmal mit dem Wagen zu Raghab und ließ ihm über Ahmed, seinen Sohn, ausrichten, dass er die Geschichte mit dem Steinportal und dem Verschwinden der Soldaten besser nicht überall herumerzählen sollte.
Wer weiß, was den Ägyptern sonst noch alles einfallen würde, wenn einmal bekannt wäre, dass Wolf und Linda als Erste in dem Gang drinnen waren und von dort den Stein mitgenommen hatten.
Am nächsten Tag ging es wieder heimwärts. Den Stein im Gepäck und um einige Erfahrungen reicher, saßen Linda und Wolf wieder im Flieger zurück nach München. Was würde das ägyptische Militär wohl unternehmen, wo doch einige Soldaten samt dem Jeep einfach verschwunden waren? Würden die Leute in Safaga Raghab, dem Fischer, seine Geschichte glauben oder würden sie ihn für verrückt erklären, wenn er davon erzählte? Und lag das Geheimnis für das Verschwinden der Soldaten letztendlich wirklich bei dem schwarzen Stein? Oder hatte das Ganze vielleicht mit der geologischen Situation dieser herausragenden Felsen und Berge zu tun?
Was war, wenn Bard, der Künstler aus der Oase -Farafra, recht hatte und es war wirklich so, wie er vermutete? Sie würden es ja sehen. Im Wohnzimmer von Wolf, in einer Glasvitrine, wo der schwarze Stein aus der Cheops-Pyramide vor einer kleinen Osiris-Statue stand, hatte sich bisher noch kein grüner Nebel gezeigt und verschwunden war dort eigentlich auch noch niemand.
Wolf wollte jedenfalls dieser Sache auf den Grund gehen.
In der zweiten Woche nach ihrer Rückkehr aus Ägypten erhielt er von Franz, dem Manager vom Sheraton Hotel, eine Mail, in der dieser von einem Unglück in den Bergen schrieb. „Was für ein Glück für euch, dass ihr nicht in dieses Unwetter gekommen seid – ihr müsst ganz in der Nähe gewesen sein, das hat wahrscheinlich keiner überlebt.” In der ägyptischen Tageszeitung „Al-Ahram“ wurde davon berichtet, aber nur, dass Soldaten bei einer Übung in der Bergwüste von einem starken Unwetter überrascht wurden und einige von ihnen noch vermisst würden. Kein Wort von der Suche nach dem Steinportal.
Auch auf der Homepage der ägyptischen Altertümer-Verwaltung von Dr. Hamam war davon nichts zu lesen. Aber damit hatte Wolf auch nicht gerechnet.
Kapitel XVIII – Das unterirdische Gewölbe
In der Folgezeit durchstöberte Wolf immer wieder das Internet nach brauchbaren Informationen über diese Steine. Doch wonach sollte er eigentlich suchen? Schwarze Steine, Zeitverschiebungen, grünem Nebel? So surfte er, wann immer er etwas Zeit dafür hatte, im Web, um etwas zu finden, was ihm weiterhelfen konnte. Als Erstes fand er Berichte über „DHvSS“, das heißt: „Die Herren vom Schwarzen Stein“, und weiterführende Links brachten ihn schließlich zur Isais-Sage. Aber das alles spielte sich mehr auf der südlichen Seite des Berges in
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