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Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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australischen Akubra-Hut auf. Diese Kopfbedeckungen waren komplett aus Kaninchenhaar gefertigt, sie waren leicht und extrem unempfindlich. Vor allem boten sie wegen der Krempe einen ausreichenden Schutz vor der Sonne. Diese Hüte waren irgendwie zu einem Zeichen der Ausgrabungsleiter geworden. Auch Said Hamam war fast immer mit so einem Hut zu sehen.
    Der Mann, offensichtlich ein Engländer, stellte sich als Professor Coock von der Universität Liverpool vor. „Ich habe mit dem Fernglas beobachtet, wie Sie von den Polizisten kontrolliert wurden, da Sie aber unbehelligt geblieben sind, muss ich annehmen, dass Sie auch unserer Riege angehören und mit Archäologie zu tun haben.“
    „Ja, in gewisser Weise schon“, erwiderte Wolf, „war Dr. Hamam in den letzten Tagen hier bei Ihnen?“
    „Sie kennen den Doktor persönlich? Ja, er war hier, ich glaube aber, dass es nur ein Routinebesuch war, es geht ihm offensichtlich um etwas anderes, etwas, das er in den Bergen vermutet, ich kann Ihnen aber nicht sagen, was er dort wirklich sucht.“
    „Ich bin hier in Ägypten, um einige Recherchen über das Leben und Wirken der Pharaonin Hatschepsut zu führen, das ist so eine Art Hobby von mir“, antwortete Wolf und ließ damit den Professor im Unklaren über seine wahren Ziele.
    „Da sind Sie bei mir gerade an der richtigen Stelle“, sagte dieser, „Hatschepsut hat vor mehr als 3500 Jahren diese Stadt für ihre Expeditionen errichten lassen. Sie war sozusagen die Gründerin dieses Hafens, der in pharaonischer Zeit als ‚Thagho‘ bezeichnet wurde. Die Ptolemäer nannten ihn dann ‚Leukos‘ und erst seit der römischen Zeit hatte er den Namen ‚Myos Hormos‘.“
    Wolf ließ den Professor, den es offenbar freute, jemandem, der sich dafür interessierte, seine jahrelangen Forschungsergebnisse zu erzählen, reden. Als der Engländer mit seinen Ausführungen fertig war, erzählte Wolf ihm von seinem zufälligen Treffen vom Vortag mit dem Finanzier der Ausgrabungen. „Was, Sie haben Peter Vandenberg getroffen, ja, der ist gestern hinüber nach Luxor gefahren. Er ist übrigens ein schwedischer Bankier und Industrieller.“
    „Auf alle Fälle ist er ein recht sympathischer und hilfsbereiter Mann. Ohne ihn wäre ich vermutlich nicht so schnell wieder aus der Wüste gekommen. Sagen Sie ihm einen schönen Gruß von mir.“ Dann kam Wolf nochmals auf Hamam zurück und fragte den Professor, was dieser so gesprochen hatte. „Er wirkte irgendwie aufgebracht und falls jemand von uns einen runden schwarzen Stein in der Größe und Form einer Orange finden würde, wäre ihm dies unverzüglich zu melden. Er drohte mit Sanktionen, wie Grabungsverbot bis hin zur Ausweisung aus Ägypten und sogar mit Gefängnis, wenn seine Anweisungen nicht befolgt würden. -Hamam ist neuerdings auch geradezu besessen davon, alle vor langer Zeit ins Ausland gebrachten -Kulturschätze wieder nach Ägypten zurückzubekommen. Da fällt mir gerade ein, vor meiner Abreise aus England wurde im Britischen Museum, in London, eingebrochen. Es wurde versucht, eine Glasvitrine im ersten Stock aufzubrechen. Und, was glauben Sie, war darin aufbewahrt? Ein Stein, schwarz und so groß wie eine abgeflachte Orange. Dieser Stein wurde 1872 in der Cheops-Pyramide in einem damals aufgebrochenen Schacht der Königinnenkammer gefunden. Er liegt seit dieser Zeit im Museum in London.“
    Jetzt wurde Wolf einiges klar. Sollte er nun dem Professor alles sagen? Vom Untersberg, von Bards Erzählungen über die schwarzen Steine, von den Zeitphänomenen, welche vermutlich damit zu tun hatten? Er würde vorerst lieber abwarten, wenngleich auch der Professor sicher kein Freund von Hamam war.
    Professor Coock fuhr fort: „Ich habe mein Quartier drüben im Mövenpick Hotel, vielleicht können wir uns dort heute Abend zum Dinner treffen, ich würde mich gerne mit Ihnen noch weiter unterhalten. Ich muss aber jetzt meinen Leuten noch Anweisungen für morgen geben, da fahre ich nämlich nach Bir umm Fawakhir und nach Luxor, wo ich mich mit Peter Vandenberg treffen werde.“
    „Gerne, ich wohne auch im Mövenpick, wir sehen uns also am Abend“, mit diesen Worten verabschiedete sich Wolf und ging gemächlich wieder durch die Ruinen zum Hotel zurück.
    Zum Abendessen traf er sich mit dem Professor, der bereits an einem Tisch am Ende der Terrasse auf ihn wartete. „Fein, dass Sie gekommen sind“, begrüßte er Wolf, „ich habe Ihnen noch einiges zu erzählen.“ „Das beruht auf

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