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Steirerkind

Steirerkind

Titel: Steirerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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Sportlicher Leiter Herren‹ lauteten, war nichts in der Brieftasche des Mordopfers.
    Sandra legte sie zurück auf das Bett, während Bergmann einen Blick in den Kleiderschrank des Spitzensportlers warf.
    »Willst du das nicht lieber der SpuSi überlassen?«, fragte sie.
    »Vielleicht springt mich ja irgendetwas an«, meinte Bergmann und schloss den Schrank wieder, um sich danach dem Nachtkästchen zu widmen.
    »Na bitte! Wer sagt’s denn?«, verkündete er und winkte Sandra zu sich.
    Die Glock in der Schublade entlockte ihr einen Pfiff durch die Zähne.
    »Genauso eine ist auf Roman Wintersberger zugelassen«, erklärte sie Bergmann.
    »Würde mich nicht wundern, wenn das hier seine Waffe ist«, meinte er.
    Sandra bückte sich, um die Glock aus der Nähe zu betrachten.
    »Und vielleicht auch die Tatwaffe. Da vorne auf der Mündung klebt etwas. Könnte Gewebe des Opfers sein, das beim Nahschuss auf die Waffe geschleudert wurde. Lass sie lieber da drinnen liegen«, meinte sie. »Siebenbrunner müsste ohnehin bald hier eintrudeln. Er soll sich um die Pistole kümmern.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich sie angefasst hätte?« Bergmann legte die Stirn in Falten.
    »Nein, natürlich nicht«, beeilte sich Sandra zu antworten. Der Chefinspektor hielt sich zwar nicht immer an alle Regeln, aber das Risiko, Spuren an der möglichen Tatwaffe zu vernichten, wäre er keinesfalls eingegangen.
    Sandra atmete tief durch.
    »Tobias Autischer … Wer hätte das gedacht?«, fragte sie in den Raum. Auf einmal wurde ihr bewusst, dass sie mit einer Festnahme des beliebten Ski-Stars eine Lawine lostreten würden, die die gesamte WM in Schladming niederwalzen konnte.

Kapitel 4
     
    Mittwoch, 6. Februar 2013
     
    Die Vernehmung von Tobias Autischer in Anwesenheit seines Rechtsanwaltes hatte fast die ganze Nacht gedauert. Morgens um fünf brach Bergmann das Verhör ab, damit er und Sandra noch ein wenig schlafen konnten, ehe sie die Befragung fortsetzten und der Rummel losging.
    Noch hatten die Medien nicht darüber berichtet, dass der Ski-Held der Nation unter dringendem Tatverdacht stand, den Sportlichen Leiter des ÖSV, Roman Wintersberger, ermordet zu haben. Die Presserklärung der Landespolizeidirektion ließ bis auf Weiteres auf sich warten.
    Um sieben Uhr morgens holte Generalmajor Stickler den Chefinspektor mit einem persönlichen Anruf aus dem Bett und zitierte ihn zu sich, damit er ihm direkt berichtete. Der Strafverteidiger, den Norbert Bachler unmittelbar nach der Festnahme seines Schützlings im Hotelzimmer beauftragt hatte, hatte keine Zeit verstreichen lassen und noch vor dem Morgengrauen an höchster Stelle interveniert, um seinen Mandanten gegen Kaution freizubekommen. Doch momentan war da nichts zu machen. Weder mit politischem Einfluss, noch mit persönlichen Kontakten oder mit allem Geld der Welt. Die Indizien belasteten Tobias Autischer schwer. Sowohl die Brieftasche als auch die Pistole des Mordopfers waren in seiner Wohnung sichergestellt worden. Am Magazin der Glock hatten sich Fingerabdrücke von beiden Männern, Opfer und mutmaßlichem Täter, befunden. Daran war nichts zu rütteln. Zudem gab es Zeugen für einen Streit, aber niemanden, der das Alibi des Sportlers bestätigen konnte.
    Bergmann lieferte Stickler genügend Munition, um gegen etwaige Angriffe aus einflussreichen Kreisen gewappnet zu sein. Der Generalmajor gab ihm umgekehrt zu verstehen, dass ihn der kleinste Fehler Kopf und Kragen kosten würde. Die Pressekonferenz wurde für 11.30 Uhr anberaumt. Bis dahin sollte Bergmann am besten mit einem Geständnis des Verdächtigen aufwarten können. Als ob ein Verhör ein Wunschkonzert wäre und der Chefinspektor dessen Dirigent.
     
    Erschöpft ließ sich Bergmann auf seinen Bürostuhl fallen, sodass der frische Kaffee beinahe über den Tassenrand schwappte.
    »Lass Autischer dann wieder in den Verhörraum bringen. Und ruf seinen Anwalt an. Wir machen in einer halben Stunde weiter. Stickler erwartet sich bis zur Pressekonferenz ein Geständnis«, meinte er, zu Sandra gewandt.
    »Hat er zufällig auch erwähnt, wie wir ihm das entlocken sollen?«
    Bergmann schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Das ist mein Problem«, murmelte er, während er einen Bleistift in den Spitzer steckte und ihn ein paar Mal herumdrehte – eine merkwürdige Angewohnheit, die ihn von seinem Verlangen nach Nikotin ablenken sollte, wusste Sandra. Angeblich half sie ihm auch, sich zu konzentrieren.
    »Aber die Indizien reichen doch

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