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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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Schmutz­fin­ken.«
    »Hast du ei­ne Ge­neh­mi­gung
ein­ge­holt?«
    »Von wem soll­te ich mir ei­ne
Ge­neh­mi­gung ho­len?«
    »Wäh­rend ei­ner lau­fen­den Er­mitt­lung
ist es nicht ge­stat­tet, dass Un­be­fug­te die Woh­nung
be­tre­ten.«
    »Du bist doch sel­ber ein
Un­be­fug­ter«, ant­wor­tet Lil­ja Rós. »Ich woh­ne im­mer hier, wenn ich
in der Stadt bin.«
    Sie tritt mit dem lin­ken Fuß auf den
Staub­sau­ger. »Und ich se­he über­haupt nicht ein, dass
ich auf ei­ner Müll­kip­pe hau­sen soll!«
    Der Staub­sau­ger heult wie­der los.
    »Machst du jetzt mal das Ding aus«,
for­dert Rag­gi sie auf.
    Als Lil­ja Rós ein­fach wei­ter den
Tep­pich mit dem Staub­sau­ger trak­tiert, geht er zu
ihr hin und macht das Ge­rät sel­ber aus.
    »Wann bist du her­ge­kom­men?«, fragt
er dann ru­hig.
    »Ges­tern Abend.«
    »Von wo?«
    »Aus dem Nor­den na­tür­lich.«
    »Wohnst du da?«
    »Ja, ich bin so­fort in die Stadt
ge­flo­gen, nach­dem ich mit mei­nem Un­ter­richt fer­tig war.«
    »Al­so bist du Leh­re­rin im Nor­den?«
    »Ja, ich bin Sport­leh­re­rin in
Blön­duós.«
    »Und du wohnst hier, wenn du in der
Stadt bist?«
    »Das hab ich dir doch eben schon
ge­sagt.«
    »Kannst du mir einen Aus­weis
zei­gen?«
    »Warum?«
    »Wärst du bit­te so nett?«
    Lil­ja Rós stöhnt ge­nervt, holt aber
dann ein klei­nes ro­tes Por­te­mon­naie. Rag­gi schaut
sich den Füh­rer­schein ein­ge­hend an.
    »Kann je­mand dei­ne Ge­schich­te
be­stä­ti­gen?«, fragt er nach ei­ner Wei­le. »Al­so, ich mei­ne,
dass du das Recht hast, dich hier auf­zu­hal­ten?«
    »Glaubst du mir nicht?«
    Rag­gi ant­wor­tet nicht, son­dern
schaut sie nur fra­gend an.
    »Vie­le im Nor­den wis­sen da­von«,
ant­wor­tet sie schließ­lich. »Zum Bei­spiel der
Rek­tor mei­ner Schu­le.«
    Rag­gi no­tiert sich Na­men und
Te­le­fon­num­mer. »Sei so nett und setz dich einen Mo­ment.
Ich muss das über­prü­fen.« Er geht raus auf den Flur.
    Lil­ja Rós setzt sich un­lus­tig in
einen Ses­sel, der ne­ben ei­nem klei­nen, mit In­tar­si­en­ar­bei­ten
ver­zier­ten Tisch steht. Mit ih­ren Bli­cken folgt sie
Rag­gi.
    Jetzt bin ich dran.
    Ich neh­me ihr ge­gen­über auf dem So­fa
Platz und lä­che­le.
    »Nimm’s lo­cker. Rag­gi frisst
kei­nen.«
    Lil­ja Rós schaut mich an. Die Käl­te
des Nor­dens spricht im­mer noch aus ih­ren
hell­blau­en Au­gen.
    »Bist du auch bei der Po­li­zei?«
    »Nein.«
    Sie war­tet auf ei­ne wei­te­re
Er­klä­rung von mir.
    »Ich bin An­wäl­tin.«
    »Was machst du hier?«
    »Se­hen, wie Hal­la ge­wohnt hat.«
    »Warum?«
    »Das
kom­plet­tiert das Bild.«
    Sie lehnt
sich im Ses­sel nach vor­ne.
    »Haupt­sa­che, die­ser Un­mensch kommt
nicht da­von«, sagt sie be­drückt.
    Ich
ver­knei­fe mir ei­ne Ant­wort.
    »Ich ha­be Hal­la vor ihm ge­warnt«,
er­zählt sie wei­ter. »Im­mer und im­mer wie­der. Aber sie hat nur dar­über ge­lacht.«
    »Vor wem
hast du sie ge­warnt?«
    Sie guckt mich ver­wun­dert an. »Na, vor
Sae­mi na­tür­lich!«
    Rag­gi steht im­mer noch auf dem Flur
mit dem Hö­rer am Ohr.
    »Das kann doch kein an­de­rer ge­we­sen
sein«, setzt sie fort.
    »Er
strei­tet es aber ab.«
    Lil­ja Rós springt auf: »Ihr glaubt
doch wohl nicht al­les, was er sagt?«
    »Wenn er schul­dig ist, wird er
zwei­felsoh­ne auch ver­ur­teilt.«
    Rag­gi er­scheint wie­der. »Al­les in
Ord­nung, mei­ne Gu­te, du kannst hier blei­ben«, sagt Rag­gi.
    Lil­ja Rós tut, als ob sie nicht
hört, was er sagt. »Ist es gar nicht si­cher, ob Sae­mi der Mör­der ist?«, fragt sie
auf­ge­bracht.
    »Ich ha­be da kei­ne Zwei­fel«,
ant­wor­tet Rag­gi. »Ob­wohl er im­mer noch ab­strei­tet, die Tat be­gan­gen zu ha­ben.«
    »Na­tür­lich strei­tet er es ab. Der
Typ ist ein Un­ge­heu­er, der lügt wie ge­druckt!«
    Mir reicht’s.
    »Wolln wir uns jetzt nicht mal die
Bu­de an­gu­cken?«, fra­ge ich und ste­he auf.
    Aber Lil­ja Rös bohrt hals­star­rig
wei­ter. »Sie scheint mir aber nicht so si­cher zu sein wie
du«, sagt sie und nickt in mei­ne Rich­tung.
    Rag­gi be­ginnt zu la­chen. »Na­tür­lich
nicht, sie wird ja auch da­für be­zahlt!«, ant­wor­tet er.
    »Dan­ke, Herz­chen«, sa­ge ich.
    »Wie meinst du das?«, fragt Lil­ja
Rös.
    Rag­gi scheint er­staunt: »Na­nu, hat
sie

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