Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
Vom Netzwerk:
ich Pech ha­be?«
    »Dann hat der Mann ein Au­to
ge­fah­ren, das auf den Na­men ei­nes an­de­ren Fa­mi­li­en­mit­glie­des zu­ge­las­sen ist,
zum Bei­spiel auf die Ehe­frau oder ein Kind. Die sind auf der an­de­ren Lis­te er­fasst. Da ha­be
ich noch zu­sätz­lich 214 Na­men.«
    Er schaut von sei­nen
Com­pu­ter­aus­dru­cken auf: »Du könn­test un­ter Um­stän­den auch rich­tig Pech ha­ben.
Wenn er das Au­to von ei­nem Freund oder Be­kann­ten ge­lie­hen hat, ist sei­ne
Adres­se auf die­sen Lis­ten nicht er­fasst.«
    »Du bist aber ver­dammt auf­mun­ternd«,
ant­wor­te ich.
    »Es ist im­mer am bes­ten, gleich von
An­fang an al­le Mög­lich­kei­ten in Be­tracht zu zie­hen, die sich ei­nem bei so ei­ner
Sa­che bie­ten«, sagt er und lä­chelt ver­le­gen.
    Er gibt mir die Lis­ten. Da sind Kenn­zei­chen,
Mar­ken und Jahr­gang der Au­tos ver­merkt. Und auch die Na­men der Be­sit­zer samt
Per­so­nen­num­mern und Adres­sen.
    So Stel­la, sei ar­tig und be­dank
dich!
    »Du bist ein Pracht­kerl, Sin­dri. Mit
die­ser Waf­fe wer­de ich den Kna­ben schon zur Stre­cke brin­gen!«
    Er zeigt mir sei­ne Freu­de mit ei­nem
schüch­ter­nen Lä­cheln.
    312 Na­men. Ein Idio­ten­job, den
ge­heim­nis­vol­len Bo­ten auf­zu­trei­ben.
    Ist es das
wert?
    Na­tür­lich
nicht.
    Aber er woll­te an­onym blei­ben. Das
ist für mich Grund ge­nug, um ihm Be­neh­men bei­zu­brin­gen.
    Lei­der gibt es nur einen Weg, ihn zu
fin­den: Klin­ken put­zen.
    Ein­fach an­klop­fen und nach dem
Haus­her­ren fra­gen. Und dann von Tür zu Tür zie­hen, bis der Ge­heim­nis­vol­le vor
ei­nem steht. Das ist der ein­zi­ge Weg.
    312 Häu­ser.
Oh­ne Er­folg, wenn ich to­ta­les Pech hät­te. Viel­leicht ha­be ich ihn schon nach
drei­ßig oder vier­zig Be­su­chen ge­fun­den?
    Ich muss mir ein An­lie­gen ein­fal­len
las­sen. Ir­gend­was Ge­wöhn­li­ches, auf das al­le an­sprin­gen.
    Na­tür­lich!
Ei­ne Mei­nungs­um­fra­ge!
    Aber zu wel­chem The­ma? Was passt am
bes­ten zu die­sem Horn­och­sen? Hun­de­hal­tung?
    Nein,
Schwei­ne­hal­tung ist zehn­mal bes­ser!
    Hey, das
ist doch ge­ni­al!
    Bist du für oder ge­gen
Schwei­ne­hal­tung in der Stadt? Wart’s ab, ich zahl’s dir heim!

14
    Ein Staub­sau­ger?
    Ja, auf vol­len Tou­ren.
    In ei­nem un­be­wohn­ten Haus?
    Rag­gi bleibt in der halb ge­öff­ne­ten
Hau­stü­re mit dem Schlüs­sel in der Hand ste­hen, schiebt dann aber die Tür ganz
auf und geht hin­ein.
    Ich kom­me ihm nach. Glau­be nicht an
Ge­spens­ter. Je­den­falls nicht am hell­lich­ten Tag. Hal­la hat in ei­nem zwei­ge­schos­si­gen
Rei­hen­haus ge­wohnt. Mit ro­tem Holz ver­klei­det und wei­ßen Fens­ter­rah­men. Spit­zer
Dach­stuhl. Wir ge­hen dem Ge­räusch nach und kom­men in ein Wohn­zim­mer, das
aus­sieht, als wä­re es di­rekt ei­ner Ein­rich­tungs­zeit­schrift ent­nom­men. Glas,
Chrom und hel­le Far­ben. Ein­ge­rahm­te Pla­ka­te an den Wän­den. Ei­ne Ste­reo­an­la­ge vom Feins­ten. Ein
rie­sen­großer Fern­se­her.
    »Hal­lo«, ruft Rag­gi.
    Sie schaut vom Staub­sau­ger auf und
starrt uns an.
    Klein, dun­kel­blond und mit
Kurz­haar­schnitt. Sieht wahn­sin­nig fit aus.
    Mit dem rech­ten Fuß würgt sie den
Staub­sau­ger ab und fragt: »Seid ihr von den
Bul­len?«
    Sie hat ei­ne tie­fe Stim­me. Fast
männ­lich.
    »Wer bist du?«, fragt Rag­gi.
    »Cil­ja.«
    »Cil­ja?«
    »Ja, Cil­ja Rós.«
    »Wie bist du hier rein­ge­kom­men?«
    »Durch die Tür na­tür­lich«, ant­wor­tet
sie schnip­pisch.
    Rag­gi ist aus al­ter Ge­wohn­heit
ge­dul­dig. »Die Ein­gangs­tür war ab­ge­schlos­sen«, sagt
er.
    »Ich ha­be einen Schlüs­sel.«
    »Wer hat ihn dir ge­ge­ben?«
    »Hal­la na­tür­lich. Wer sonst?«
    »Was machst du hier?«
    »Ich staub­s­au­ge ge­ra­de.«
    Rag­gi stöhnt.
    Cil­ja Rós geht zum An­griff über:
»Das war ja wohl not­wen­dig, hier mal gründ­lich
auf­zuräu­men. Ihr habt ja die Woh­nung hin­ter­las­sen wie ein
Schlacht­feld!«
    Rag­gi schaut sich um. Ich fol­ge
sei­nen Au­gen. Das Wohn­zim­mer ist sau­ber und
or­dent­lich. Al­les an sei­nem Platz wie auf ei­ner
Ein­rich­tungs­aus­stel­lung.
    »Ja, du hast ja wirk­lich gründ­lich
auf­ge­räumt«, sagt Rag­gi »Ihr seid ja auch kei­ne
ge­wöhn­li­chen

Weitere Kostenlose Bücher