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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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Lip­pen.
    »Viel­leicht hast du dich noch
zu­ge­kokst, be­vor du auf sie los­ge­gan­gen bist. Da­von ha­be ich kei­ne Ah­nung. Aber
ver­such nicht, mir weis­zu­ma­chen, dass du es nicht ge­tan hast. Ich weiß es.«
    Ih­re Wan­gen färb­ten sich rot. »Denk
doch, was du willst«, sag­te sie schließ­lich. »Aber er­klär mir doch, wie ich es
ge­tan ha­be.«
    »Wie?«
    »Ja, das
scheinst du doch auch zu wis­sen.«
    »Ich den­ke
schon.«
    »Lass mich
nicht vor Neu­gier ster­ben.«
    »An je­nem Frei­tag warst du in der
Stadt und hast wie im­mer bei Hal­la ge­wohnt. Na­tür­lich hat sie dir von Sae­mis
Wut­aus­bruch er­zählt, den er am Mor­gen hat­te. Könn­te ja sein, dass du sel­ber
die Ur­sa­che des Streits warst. Sie hat­ten sich we­gen Rausch­gift ge­strit­ten, das
Sae­mi bei Hal­la auf­be­wahrt hat­te. Es wür­de mich nicht wei­ter wun­dern, wenn du
es ge­stoh­len hät­test, ob­wohl sie das vor Sae­mi nicht zu­ge­ben woll­te. Viel­leicht
war das der Trop­fen, der das Fass zum Über­lau­fen brach­te. Oder?«
    »Er­zähl
wei­ter!«
    »Am Abend muss­te Hal­la noch mal in
der Staats­kanz­lei vor­bei­fah­ren, um ein paar Sa­chen zu er­le­di­gen. Du durf­test
mit ihr fah­ren. Das war nichts Be­son­de­res. Viel­leicht woll­tet ihr ja hin­ter­her
noch aus­ge­hen?«
    Sie schweigt.
    »Aber das ist nicht so wich­tig.
Hal­la muss­te, aus wel­chen Grün­den auch im­mer, noch­mal in den Kon­fe­renz­saal
der Re­gie­rung. Du bist ihr dort­hin ge­folgt und hast auf sie ein­ge­schla­gen. Auf
die glei­che Wei­se, wie du auch auf mich los­ge­gan­gen bist. Nur ist es dir
ge­lun­gen, dei­ne Tat zu vollen­den.«
    Lil­ja Rös guckt auf ih­re Hän­de, die
sie in ih­rem Schoß hält. »Du hast noch kei­ne Waf­fe er­wähnt«, sag­te sie dann
lei­se.
    »Ach, ha­be ich das ver­ges­sen?«
    Sie nick­te.
    »Ich tip­pe schon seit län­ge­rem auf
die Sta­tue. Die­ses mo­der­ne Kunst­ob­jekt, das Hal­la zu ih­rem fünf­und­zwan­zigs­ten
Ge­burts­tag ge­schenkt be­kom­men hat.«
    Sie er­bleicht.
    »Ich ha­be auf ei­nem Vi­deo ge­se­hen,
dass Hal­la die Sta­tue auf ih­rem Schreib­tisch in der Staats­kanz­lei ste­hen hat­te.
Aber nach dem Mord war sie nicht mehr da. Die Sta­tue war auch nicht bei ihr zu
Hau­se. Viel­leicht hast du sie nach der Tat in den Ha­fen ge­wor­fen. Oder sie
wo­an­ders ver­steckt. Aber das kommt mit Si­cher­heit noch her­aus.«
    Lil­ja Rös ging lang­sam ans Fens­ter
und starr­te hin­aus. »Wie lan­ge hast du schon den Ver­dacht?«, frag­te sie dann.
    »Im Kran­ken­haus hat­te ich ge­nug
Zeit, die gan­ze Sa­che zu durch­den­ken.«
    »Aber du
kannst nichts be­wei­sen.«
    »Das ist ja
auch nicht mein Job.«
    Sie stand im­mer noch re­gungs­los vor
dem ver­git­ter­ten Fens­ter und guck­te hin­aus, als mich ein Ge­fäng­nis­wär­ter aus
der Zel­le ließ.
    An der Pfor­te tref­fe ich auf Rag­gi.
»Wie lie­fš?«, frag­te er. »Über­haupt nicht.«
    Erst, als wir uns ins Au­to ge­setzt hat­ten
und los­ge­fah­ren wa­ren, fing er an zu la­chen.
    »Was ist
denn so lus­tig?«
    »Ei­gent­lich in­ter­es­sie­re ich mich ja
gar nicht für das, was Ken­ner ›die schö­nen Küns­te‹ nen­nen«, er­klär­te er. »Aber
es wä­re mir im Traum nicht ein­ge­fal­len, dass mo­der­ne Kunst ge­ra­de­zu töd­lich
sein kann!« Er lach­te so hef­tig, dass sei­ne Speck­rol­len wie Wel­len im Meer auf-
und ab­wog­ten.
    Al­so doch.
    »Ihr habt
das Ge­spräch ab­ge­hört?«
    »Wir ha­ben
uns dar­auf ge­ei­nigt, dass nichts mit­ge­schnit­ten
wird. Und das ha­ben wir auch ein­ge­hal­ten.«
    »Du hast ge­wusst, was ich mein­te.
Kein Ab­hö­ren.«
    »Ver­spre­chen sol­len ein­ge­hal­ten wer­den, Stel­la. Wort­wört­lich.
Dar­auf baut dei­ne Ar­beit als An­wäl­tin.«
    »Fahr mich nach Hau­se.«
    »Au­ßer­dem hat sie ja gar nichts
ge­sagt. Du hast die gan­ze Zeit ge­re­det.«
    Und jetzt ha­be ich end­lich das
Ge­fühl, dass Ja­ckie wirkt und sich im gan­zen Kör­per aus­brei­tet. Ich lee­re das Glas und schaue noch ei­ne Wei­le
auf die bei­den Freun­din­nen auf der Matt­schei­be.
    Hal­la und Lil­ja Rós.
    Sie sind zu­sam­men auf Rei­sen. Da
steht Hal­la an ei­nem Tag mit strah­lend blau­em Him­mel an ei­nem See. Hin­ter ihr
sieht man die

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