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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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Rós!
Viel­leicht weiß sie et­was über einen Schlüs­sel?
    Ich su­che die Num­mer ih­res Pa­gers
her­aus, grap­sche das Te­le­fon und hin­ter­las­se ihr die
Nach­richt, dass sie mich zu­rück­ru­fen möch­te. Sie ant­wor­tet
mir in­ner­halb von zwei Mi­nu­ten. Ich er­klä­re ihr
das Pro­blem.
    Es folgt ein lan­ges Schwei­gen im
Hö­rer.
    »Bist du noch da?«, fra­ge ich
un­ge­dul­dig.
    »Ja«, ant­wor­tet sie.
    »Al­so, was ist jetzt, weißt du was
dar­über?«
    »Ich ... Ich kann dir nicht hel­fen.«
    »Bist du ganz si­cher?«
    »Ja. Lass die Sa­che auf sich
be­ru­hen.«
    Ich schmei­ße den Hö­rer auf die
Ga­bel.
    Die Sa­che auf sich be­ru­hen las­sen?
Da kennt sie mich aber schlecht, wenn sie glaubt, dass
ich mich so schnell ge­schla­gen ge­be!
    Nie!

7
    »Nee­eii­in!«
    Mein Ma­gen ver­sucht, sei­nen In­halt
in den Hals hoch­zu­drücken.
    »Hiiil­feee!!!«
    Ich wer­de in den Sitz ge­drückt. Ich
du­cke mich so gut es geht und die Si­cher­heits­gur­te es er­lau­ben.
    »Ha­ha­ha!«
    Die­ses höh­ni­sche Ge­läch­ter kommt vom
Sitz ne­ben mir. »Bist du so ein Angst­ha­se?«
    Ich be­mü­he mich red­lich, mein
Gleich­ge­wicht wie­der­zu­fin­den. Nor­mal zu at­men. Die Mus­keln zu ent­span­nen.
Mei­nen ver­krampf­ten Griff um die Si­cher­heits­gur­te zu lö­sen.
    »Das war doch noch gar nichts! Nur
ein klei­ner Sturz­flug«, sagt Sae­mi und grinst fies, wäh­rend er am Steu­er des
Flug­zeu­ges sitzt.
    Na­tür­lich muss­te er sich so
auf­spie­len. Mal zei­gen, was für ein tol­ler Kerl er ist. Ver­damm­te
Ma­cho-Al­lü­ren!
    Nach dem Re­gen heu­te Mor­gen ist der
Him­mel strah­lend blau über dem Land. Man sieht ei­ni­ge Boo­te wie klei­ne Fle­cken
auf dem spie­gel­glat­ten, weit­räu­mi­gen Fa­xaflói. Die Stadt, die un­ter und vor uns
liegt, er­in­nert mich an an­ein­an­der ge­reih­te Spiel­zeughäus­chen.
    »Na­tür­lich ha­be ich kei­ne Angst«,
be­ant­wor­te ich schließ­lich sei­ne Fra­ge. »Du hast mich mit die­sem Loo­ping nur
to­tal über­rascht!«
    »Sei ganz un­be­sorgt. Das ist ei­ne
hun­dert Pro­zent zu­ver­läs­si­ge Ma­schi­ne, glaub’s mir!«
    Sae­mi hat­te mich vor­hin auf der
Laekjar­ga­ta an­ge­hupt. Er fuhr einen Benz. Zwar einen
al­ten, aber im­mer­hin einen Benz.
    Er hat­te mir an­ge­bo­ten, ein­zu­stei­gen
und auf einen Flug mit­zu­kom­men. Ei­ne hal­be Stun­de
spä­ter wa­ren wir schon über der Haupt­stadt in der
Luft.
    »Flie­gen und ein Au­to. Wie kommst du
denn zu die­sen Reich­tü­mern?«, fra­ge ich.
    »Die Ge­schäf­te ge­hen gut.«
    »Was für Ge­schäf­te?«
    »Er­le­di­gun­gen eben,
Men­schens­kin­der!«
    Mann, mann ... »Was für
Er­le­di­gun­gen, Men­schens­kind?«
    Sae­mi lacht: »Warum gehst du denn
im­mer gleich an die De­cke?«
    Oh, là. là, Stel­la, ganz ru­hig
blei­ben.
    »Ich er­le­di­ge Sa­chen für Leu­te«,
er­klärt er. »Ich flie­ge raus aufs Land. Be­sor­ge mei­nen
Auf­trag­ge­bern ver­schie­de­ne Din­ge, die sie drin­gend
brau­chen.«
    »So’n Klein­kram taugt doch wohl kaum
für ein Flug­zeug und einen Benz?«
    »Ich bin Mit­ei­gen­tü­mer des
Flug­zeu­ges. Mit ge­hört zwar nur ein klei­ner Teil, aber ich
flie­ge oft. Es gibt viel zu tun.«
    »Wer sind die an­de­ren Be­sit­zer?«
    »Ei­ni­ge Freun­de.«
    »Wel­che Freun­de?«
    »Ei­ni­ge«, wie­der­holt er.
    »Por­no-Val­di oder was?«
    Er wird miss­trau­isch: »Wie kommst du
dar­auf?«
    »Mir wur­de ge­sagt, dass du für ihn
ar­bei­test, klei­ne Ge­fal­len er­le­digst.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich ha­be mei­ne Quel­len.«
    »Val­di hat sich mir als gu­ter Freund
er­wie­sen«, meint Sae­mi nach ei­ner kur­z­en
Über­le­gungs­pau­se. »Das ist kein Ge­heim­nis.«
    »Hof­fent­lich hast du kein Rausch­gift
an Bord.«
    »Wie kommst du denn dar­auf?«
    »Es sind so ge­wis­se Ge­schich­ten im
Um­lauf.«
    »Zum Bei­spiel?«
    »Dass du an­ge­fan­gen hast, Rausch­gift
zu ver­kau­fen.
    Und dass dein Freund Val­di der
Draht­zie­her ist.«
    »Das ist doch kom­plet­ter
Schwach­sinn.«
    »Ach wirk­lich?«
    »Und über­haupt, es gibt gar kei­nen
Draht­zie­her.«
    »Nein?«
    »Nein, in die­ser Bran­che gibt es
ver­schie­de­ne klei­ne Kö­ni­ge. Nicht einen, der al­le Fä­den
in der Hand hat.

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