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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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um ein
mil­de­res Ur­teil zu be­kom­men, ist zu ver­su­chen, In­for­ma­tio­nen zu ver­kau­fen«,
fah­re ich fort. »Aber dann musst du auch Hin­wei­se auf die­se Ty­pen ge­ben, die
das Rausch­gift be­sit­zen.«
    Sie schlägt die Hän­de vors Ge­sicht
und bricht in Trä­nen aus.
    Ich ge­ste­he ihr zu, sich
aus­zu­heu­len. Schie­be ihr dann ein Pa­pier­ta­schen­tuch über den Tisch zu, als sie
sich wie­der ge­fan­gen hat und die Schluch­zer we­ni­ger wer­den. Sie wischt sich
die Au­gen und putzt die Na­se.
    »Al­so, dann wol­len wir mal zum
Ge­gen­schlag aus­ho­len. Bist du be­reit?«
    Sie schüt­telt wie­der den Kopf.
    »Okay. Dann sieht die Sa­che
fol­gen­der­ma­ßen aus: Du be­kommst Un­ter­su­chungs­haft und wirst dann zu ei­ner
lan­gen Ge­fäng­niss­tra­fe ver­ur­teilt.«
    Ich ste­he auf und stop­fe die
Un­ter­la­gen in mei­ne Ak­ten­ta­sche: »Wir se­hen uns heu­te Nach­mit­tag wie­der, wenn
sie dich vor den Rich­ter brin­gen. In der nächs­ten Wo­che kom­me ich dann zu
Be­such. Ich ra­te dir, die Zeit zu nut­zen und dir dei­ne Sa­che gut zu über­le­gen.«
    Bir­na kommt mir un­glaub­lich hilf­los
zwi­schen den bei­den statt­li­chen Wär­tern vor, die sie zwi­schen sich neh­men, den Flur ent­lang­füh­ren und
in ih­re Ein­zel­zel­le brin­gen.
    In den letz­ten Jah­ren ha­be ich
ei­ni­ge Man­dan­ten be­treut, die in ei­ner ähn­li­chen Si­tua­ti­on wa­ren. Bir­na ist
nur ein wei­te­res, dum­mes Op­fer. Es macht mich im­mer wie­der wü­tend, wenn ich
jun­ge Mäd­chen tref­fe, die noch das gan­ze Le­ben vor sich ha­ben und den Mund
nicht auf­ma­chen! Sie op­fern leicht­fer­tig vie­le Jah­re ih­res Le­bens für or­di­näre
Ga­no­ven, die auf ihr Schwei­gen bau­en, da­mit sie in Ru­he ih­re krum­men Din­ger
dre­hen kön­nen.
    »Der Teu­fel ist nie ar­beits­los.«
    Sagt Ma­ma.

5
    »Ist das nicht das Haus von der?«
    »Von wem?«
    »Ach, du weißt schon, von der, die
in der Staats­kanz­lei ab­ge­murkst wur­de.«
    »Was ist da­mit?«
    »Ach nichts. Ich woll­te nur mal
fra­gen.«
    Der Typ dreht sich wie­der mit
be­lei­dig­ter Mie­ne um und fährt fort, das Schloss an Hal­las Haus­tür aus­zu­wech­seln.
Oder bes­ser ge­sagt an Lil­ja Rós’ Haus. Es ge­hört ja jetzt ihr.
    Sie hat­te ge­sagt, dass sie
ent­schlos­sen sei, das Haus nicht zu ver­kau­fen, ob­wohl sie sel­ber vor­hat­te,
wei­ter­hin den meis­ten Teil des Jah­res im Nor­den zu ver­brin­gen. Sie woll­te es
auch nicht ver­mie­ten. Das ist na­tür­lich ih­re Sa­che. Sie wird es sich wohl leis­ten
kön­nen, ein Haus zu be­sit­zen, das sie die meis­te Zeit des Jah­res fast nicht
nutzt. Kein Pro­blem für Mil­lio­näre.
    Ich hielt es für nö­tig, das Schloss
aus­wech­seln zu las­sen und ha­be die Sa­che gleich in An­griff ge­nom­men. Es gibt
kei­nen Grund, dar­auf zu war­ten, dass der Lang­fin­ger ein drit­tes Mal zu­schlägt
und das Haus auf den Kopf stellt.
    Lil­ja Rós hat­te die Spu­ren des
zwei­ten Ein­bruchs schon be­sei­tigt und auf­ge­räumt. In­nen steht wie­der al­les in
Reih und Glied, wie bei ei­ner Vor­zei­ge­h­aus­frau.
    Ich war­te auf dem Flur, bis der Typ
das neue Schloss an­ge­bracht hat. Schlie­ße dann die Haus­tür von in­nen ab, ge­he
hin­auf in den ers­ten Stock, stel­le die Kel­loggs­schach­tel der Gold­jungs auf den
Schreib­tisch, le­ge mei­ne schwar­ze Le­der­ja­cke über die Stuhl­leh­ne und set­ze mich
an den Schreib­tisch, an dem Hal­la vie­le Stun­den ver­bracht hat. Vor dem
Com­pu­ter, der jetzt ge­stoh­len wor­den war.
    Warum die­ser Ein­bruch? Was woll­te
die­ser Lang­fin­ger hier? Es war doch si­cher kaum nur der Com­pu­ter, der ihn
lock­te? Da hät­te er ihn doch schon beim ers­ten Mal mit­ge­hen las­sen kön­nen.
    Hier gab es et­was, das er un­be­dingt
ha­ben woll­te. So viel ist si­cher. Viel­leicht ist es im­mer noch hier. Aber was? Und
wo?
    Fra­gen über Fra­gen!
    Ei­ner der Schlüs­sel vom
Schlüs­sel­bund passt auf das Schloss vom Schreib­tisch. Ich öff­ne ei­ne Schub­la­de
nach der an­de­ren und kra­me in ih­nen her­um. Aber es be­fin­det sich nichts
Un­ge­wöhn­li­ches in ih­nen. Nur di­ver­se Pa­pie­re. No­ti­zen, Brie­fe und
Be­rich­te. Ich le­se ei­ni­ge Un­ter­la­gen

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