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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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quer. Hat al­les nur mit ih­rer Ar­beit zu
tun, wie es scheint.
    In den Schub­la­den be­fin­den sich auch
Dis­ket­ten in rau­en Men­gen, die in Plas­tik­schach­teln sor­tiert sind. Auf man­chen
sind ein­deu­tig Com­pu­ter­spie­le drauf. An­de­re sind mit Eti­ket­ten ver­se­hen, auf
de­nen mit schö­ner Hand­schrift Stich­wor­te zum In­halt ver­merkt sind. Es sieht so
aus, als han­de­le al­les nur von Po­li­tik. Stel­lung­nah­men, Re­den, Be­rich­te,
Brie­fe, No­ti­zen. Zwei­fel­los al­les lang­wei­li­ges Ge­schwa­fel für Leu­te, die sich
nicht für Po­li­tik in­ter­es­sie­ren.
    Letzt­end­lich ha­be ich die Na­se voll.
Schlie­ße die Schub­la­den wie­der und ge­he über den Flur in das Schlaf­zim­mer. In
die­ses ro­sa­ne.
    Ich fin­de es im­mer noch ge­nau­so
un­glaub­lich wie beim ers­ten Be­such. Ist es wirk­lich mög­lich, um­ge­ben von die­ser
Ge­schmacks­ver­ir­rung ein­zu­schla­fen?
    Ich set­ze mich auf das wei­che Bett,
le­ge mei­nen Kopf auf ein großes Kis­sen und be­trach­te mich selbst im Spie­gel,
der über dem Bett an der De­cke hängt.
    Die­ses Zim­mer er­in­nert mich noch am
ehe­s­ten an ei­ne Ku­lis­se im Thea­ter. An ei­ne Büh­ne. War Hal­la viel­leicht ei­ne
Art Re­gis­seu­rin hier? Oder nur ei­ner der Schau­spie­ler?
    Hmmm.
    Die Ma­trat­ze ist wirk­lich gut. So
un­heim­lich weich. Ga­ran­tiert aus Ame­ri­ka! Ich schlie­ße die Au­gen und dö­se ei­ne
Wei­le. Und set­ze mich dann ganz plötz­lich hell­wach im Bett auf. Die Dis­ket­ten!
    Die Dis­ket­ten wur­den im
Bank­schließ­fach auf­be­wahrt. Warum?
    Ich ste­he schnell auf, ei­le ins
Ar­beits­zim­mer und durch­wüh­le die Kel­loggs­schach­tel, bis ich al­le Dis­ket­ten aus
dem Schließ­fach zu­sam­men ha­be.
    Es sind acht Stück.
    Das Ein­zi­ge, was auf ih­nen
drauf­steht, sind die Num­mern. Ei­ne Zahl auf je­der Dis­ket­te. Num­me­riert, von
eins bis acht. Aber nichts an­de­res, was dar­auf hin­wei­sen wür­de, was auf ih­nen
ge­spei­chert wur­de.
    Merk­wür­dig.
    Die Gold­jungs ha­ben doch mit
Si­cher­heit die Dis­ket­ten auf ih­ren In­halt ab­ge­checkt. Sie konn­ten das un­mög­lich
ver­ges­sen ha­ben. Viel­leicht ha­ben sie nur noch mehr von die­sem tri­via­len,
po­li­ti­schen Bla­bla ge­fun­den?
    Viel­leicht.
    Aber warum wur­den Dis­ket­ten im
Schließ­fach auf­be­wahrt, wenn auf ih­nen nichts Wich­ti­ges ge­spei­chert ist?
    Da stimmt doch was nicht!
    Ich wer­fe mir die Ja­cke über, ste­cke
mir die Dis­ket­ten in die Ta­sche und sau­se die Trep­pe hin­un­ter.

6
    »Scheiß Buch­sta­ben­sa­lat!«
    Ich sprin­ge auf und pfef­fe­re die
Maus weg, so­dass sie schep­pernd auf dem Schreib­tisch lan­det.
    Am liebs­ten wür­de ich dem Com­pu­ter
die Fres­se po­lie­ren. Aber es ge­lingt mir noch
recht­zei­tig, mich zu­sam­men­zu­rei­ßen. Au­ßer­dem ha­ben Com­pu­ter kei­ne Fres­se.
Je­den­falls noch nicht.
    Egal, was ich ma­che – Fehl­an­zei­ge.
Der Com­pu­ter zeigt mir nur ir­gend­ei­nen Schwach­sinn auf dem Bild­schirm. Völ­lig
un­ver­ständ­li­ches Ge­wäsch.
    Ei­gent­lich kann ich mit Com­pu­tern so
gut wie gar nicht um­ge­hen. Das ist ein­fach nicht mein Fall. Ich be­trach­te sie
nur als ei­ne Art bes­se­re Schreib­ma­schi­ne, die es mir er­leich­tert, Brie­fe zu
schrei­ben und die Buch­hal­tung zu er­le­di­gen.
    Nach­dem ich mit den Dis­ket­ten aus
dem Bank­schließ­fach nach Hau­se ge­kom­men war, ging ich so­fort in mein Bü­ro,
schal­te­te den Com­pu­ter ein, star­te­te das Pro­gramm mit der Text­ver­ar­bei­tung,
steck­te die Dis­ket­te, die Hal­la als Num­mer eins be­schrif­tet hat­te, ins Dis­ket­ten­lauf­werk
und öff­ne­te die Da­tei, die auf ihr ge­spei­chert war.
    Kin­der­spiel.
    Das, was dann auf dem Bild­schirm
er­schi­en, war al­ler­dings al­les an­de­re als ein Kin­der­spiel. Ganz im Ge­gen­teil.
Buch­sta­ben, Zah­len und Zei­chen, zu ei­nem sinn­lo­sen Ge­misch kom­bi­niert, spran­gen
mir ent­ge­gen.
    Ich wech­sel­te die Dis­ket­te und
ver­such­te mein Glück aufs Neue. Aber das Er­geb­nis war im­mer das Glei­che: Auf
al­len Dis­ket­ten war die­ser un­ver­ständ­li­che Buch­sta­ben­sa­lat.
    Uff!
    Ich ge­he mit lan­gen

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