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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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ei­ne
klei­ne Fahrt mit­neh­men. Dir hat es doch letz­tes Mal so gut ge­fal­len!«, sagt
der Wi­kin­ger.
    Sie ver­su­chen, mich ge­ra­de auf die
Rück­bank des Benz’ zu bug­sie­ren, als Lil­ja Rós mir zu­ruft: »Stel­la, wo­hin
fährst du?«
    Ich kann in ei­ner schnel­len Be­we­gung
einen Schritt rück­wärts ma­chen und mich zur Hälf­te um­dre­hen.
    »Die­se ver­damm­te Idio­ten wol­len mich
ent­füh­ren!«, ru­fe ich ihr zu.
    Der Wi­kin­ger schiebt mich wie­der auf
das Au­to zu. Schubst mich dann auf den Rück­sitz und ist sel­ber schon fast
ein­ge­stie­gen, als sich ein Schat­ten in der Tür zeigt.
    »Was ist denn hier los?«, fragt das
Mus­kel­pa­ket.
    »Hilf mir hier raus!«, ru­fe ich.
    »Sie macht im­mer so ein Thea­ter«,
sagt der Wi­kin­ger und lacht.
    »Ach ja?«
    Das Mus­kel­pa­ket ta­xiert den Wi­kin­ger
schwei­gend ei­ne Wei­le, aber packt ihn dann ganz plötz­lich an ei­ner Schul­ter und
schmeißt ihn so leicht, als wä­re er ein schwar­zer Müll­sack, auf den
Park­platz. Reicht mir dann ei­ne Hand und hilft mir aus dem Au­to. Ei­ni­ge Zu­schau­er
ha­ben sich ein­ge­fun­den, um die Schlä­ge­rei zu ver­fol­gen. Lil­ja Rós steht in der
ers­ten Rei­he.
    »Ich ra­te dir, dich nicht ein­zu­mi­schen«,
sagt der Wi­kin­ger und steht auf. »Wir sind näm­lich von der Po­li­zei.«
    »Dann zeig mal dei­nen Aus­weis«,
ant­wor­tet das Mus­kel­pa­ket.
    »Der lügt wie ge­druckt! Das sind
zwei Ir­re aus Rey­kja­vik!«, ru­fe ich.
    Die
Zu­schau­er rücken en­ger her­an.
    »Sie kommt mit uns«, sagt der
Wi­kin­ger mit Au­to­ri­tät in der Stim­me.
    »Das glau­be ich nicht«, sagt das
Mus­kel­pa­ket, legt sei­nen Arm um mich und geht eng um­schlun­gen mit mir an dem
Wi­kin­ger vor­bei.
    Der
Rot­schopf hat sich hin­ter das Steu­er ge­setzt. »Komm, wir hau­en ab!«, ruft er.
    Der Wi­kin­ger scheint an­de­rer An­sicht
zu sein. Er kommt mir hin­ter­her, bis ihm das Mus­kel­pa­ket den Weg ver­baut. Sie
ste­hen sich ge­gen­über. Groß und kräf­tig. Mit ge­grätsch­ten Bei­nen. Be­reit,
auf­ein­an­der los­zu­ge­hen.
    »Ich hab ge­sagt, du sollst kom­men«,
ruft der Rot­schopf wie­der.
    Ich be­trach­te den Wi­kin­ger
ein­ge­hend. Da be­kom­me ich ei­ne Idee. Kann der Ver­su­chung ein­fach nicht wi­der­ste­hen.
    »Ach, jetzt fällt’s mir wie­der ein,
ich woll­te mich doch noch für den Aus­flug be­dan­ken!«, sa­ge ich und lä­che­le.
    »Nichts zu dan­ken«, ant­wor­tet der
Wi­kin­ger und grinst breit. »Ich wuss­te doch, dass es dir ge­fal­len hat.«
    Ich ge­he einen Schritt auf ihn zu.
Lä­che­le sanft. Dann geb ich’s ihm. Einen Tritt. Mit vol­ler Kraft. Di­rekt oben
zwi­schen die Bei­ne.
    Es ver­ge­hen ei­ni­ge Se­kun­den, be­vor
er schreit. Dann fällt er auf die Knie und hält sich die Hän­de auf sei­ne
emp­find­lichs­te Stel­le und schreit wie­der.
    »Nichts zu dan­ken, Schätz­chen«, ru­fe
ich ihm zu. »Ich weiß doch, dass es dir ge­fal­len hat!«
    »Bra­vo!«, ruft ei­ner der Zu­schau­er.
Je­mand an­de­res be­ginnt zu klat­schen. An­de­re klat­schen mit.
    Lil­ja Rös zieht mich mit sich.
    »Komm schon, Stel­la, ich bit­te
dich«, sagt sie. Sie guckt das Mus­kel­pa­ket an. »Du auch. Das ist si­che­rer.«
    Wir ma­chen, dass wir in den Miet­wa­gen
kom­men. Lil­ja Rös fährt los, gibt Gas und ist in kür­zes­ter Zeit auf der
Ring­stra­ße.
    Ich bin über­glück­lich.
    »Das hab ich noch nie ge­macht. Aber
manch­mal hat es mich schon ver­dammt ge­reizt.«
    »War es ge­nau­so toll, wie du es dir
vor­ge­stellt hast?«, fragt Lil­ja Rös.
    »Toll? Es war ein ein­zig­ar­ti­ges
Ge­fühl! Der Him­mel auf Er­den!«

23
    Ich kann nicht wie­der ein­schla­fen.
    Ob­wohl wir den For­de­run­gen der
Mü­dig­keit erst ge­gen vier Uhr nach­ge­ge­ben ha­ben, bin ich schon drei Stun­den
spä­ter auf­ge­schreckt und sit­ze hell­wach im Bett.
    Nach­dem ich mich ei­ne Wei­le un­ter
der Bett­de­cke hin und her wäl­ze und ei­ni­ge Ver­su­che, wie­der ein­zu­schla­fen,
er­folg­los blei­ben, zie­he ich mir den wei­ßen Ba­de­man­tel an, den Lil­ja Rós mir
ge­lie­hen hat. Dann schlei­che ich die Holz­trep­pe her­un­ter, ma­che mir Was­ser
heiß für ei­ne große Tas­se lös­li­chen Kaf­fee, set­ze mich in einen

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