Stella Cadente - Niemals darf es sein
ihren Rhythmus. Immer heftiger trieben ihre Körper aufeinander zu, und Lili spürte, wie die Welle sie schließlich überkam, viel zu schnell, viel zu früh, und so heftig, dass ihre Beine weich wurden. Sie biss in seine Schulter, um nicht laut aufzuschreien, und nur Augenblicke später ereilte auch Matteo der höchste Gipfel der Ekstase.
Schaufend und verschwitzt kamen ihre Körper langsam wieder zur Ruhe. Lili wollte noch nicht d aran denken, was sie hier getan hatte, sie wollte sich nur dem Augenblick hingeben, die Nachwirkungen ihres Höhepunktes auskosten und einfach glücklich sein. Den Rausch genießen, solange er noch durch ihre Blutbahn pumpte.
Eine Weile blieben sie einfach so stehen. Doch schließlich zog si ch Matteo aus ihr zurück, ließ jedoch den Blick nicht von ihr ab. Er streifte sich wieder seine Unterhose über, und auch Lili richtete ihren Rock und brachte ihren Slip, der eben noch an ihrem Knöchel hing, zurück in Position.
Matteo beobachtete sie dabei mit einer hochgez ogenen Augenbraue, und mit einmal fühlte sich Lili seltsam unsicher unter seinem Blick. Ob er sie nun für leicht zu haben hielt? Vielleicht hätte sie ihrer plötzlichen Sehnsucht doch nicht sofort nachkommen sollen.
Doch ehe sie sich versah, nahm Matteo ihr Gesicht in die Hände und küsste sie. Zärtlich und sanft. Ganz so, als wolle er ihre Zweifel einfach wegküssen. Dann nahm er ihre Hand.
»So, und jetzt machen wir es noch einmal richtig. In meinem Bett. Mit viel Zeit. Immerhin habe ich einen Ruf zu verlieren«, sagte er grinsend.
Er wollte sie gerade zur Treppe führen, als Lili z ögerte. »Warte«, ächzte sie rau, und Matteo hielt augenblicklich inne.
» Was ist?«, fragte er überrascht. Als Lili zu ihm aufblickte und Sorge in seinen glühenden Augen erkannte, empfand sie ein tiefes Gefühl der Zuneigung für ihn.
» Ich …«, begann sie aufgebracht und wusste nicht, was sie eigentlich sagen wollte. »Was tun wir hier? Ich kenne dich nicht! Und wer – um Himmelswillen! – bin ich eigentlich? Ich weiß noch nicht einmal, wie dein Nachname ist! Schockiert dich das nicht? Vielleicht bist du ja doch ein Nachkomme der Medicis und willst es bloß nicht sagen! Findest du nicht, dass ich so etwas wissen sollte? Wenn ich morgenfrüh in einem fremden Bett aufwache und mich an die vergangene Nacht erinnere, möchte ich es nicht mit Reue tun, weil ich nicht weiß, wem ich mich so bedenkenlos hingegeben habe. Ich weiß, dafür ist es jetzt ein bisschen zu spät, und denk bitte nichts Schlechtes über mich. Aber vielleicht … können wir ja nachholen, was wir bis jetzt versäumt haben.«
Matteo lächelte sie an. »Hast du Angst, ich könnte mich morgenfrüh aus dem Staub gemacht haben?«
Lili zuckte die Achseln und kam sich unheimlich kindisch vor. »Ja, vielleicht. Ich weiß es nicht.«
Sanft legte er seine Hand auf ihre Wange und streichelte sachte über ihre Haut. »Du weißt, wo mein Caffè ist, Lili. Das hier ist mein Haus. Glaube mir, ich gehe nirgendwo hin.«
Dann küsste er sie wieder, zärtlich und hing ebungsvoll, als wäre es ihr erster Kuss. Als wäre es ein Kuss, mit dem er die Welt verändern wollte.
» Vincelli«, sagte er dann. »Ich heiße Matteo Alessandro Vincelli.«
Lili erstarrte. Dann sprang sie von ihm zurück, als hätten seine Berührungen ihr einen Stromstoß ve rsetzt. Ihre Lippen wurden kalt.
» Vincelli?«, wiederholte sie mit erstickter Stimme und spürte Panik in sich aufsteigen. »Ist dein Vater Paolo Vincelli?«
Matteo, der zutiefst erschrocken über ihre Reakt ion wirkte, antwortete nicht sofort, doch dann sagte er: »Ja, Paolo Vincelli ist mein Vater, aber wieso …?«
» Großer Gott!«, unterbrach Lili ihn entsetzt und wankte weitere Schritte rückwärts.
» Was ist mit dir?«, fragte Matteo beunruhigt und wollte sie am Arm berühren, doch Lili zuckte erschrocken zurück.
» Ich … ich muss hier weg«, flüsterte sie tonlos, ihre Stimme war ein belegtes Raunen. Sie drehte sich um, wollte nur noch weg, doch plötzlich schnellte Matteos Hand hervor und hielt sie am Arm fest.
» Wo willst du hin, Lili?«
» Lass mich gehen, bitte!«, stieß sie kraftlos hervor. Tränen der Verzweiflung schossen in ihre Augen. Sie wollte nicht, dass er sie sah, und so drehte Lili den Kopf von ihm weg.
Doch Matteo ließ sie nicht los. Er hielt sie weite rhin fest, entschlossen, aber ohne ihr dabei wehzutun. »Lili, du kannst nicht einfach … was ist denn nur los?«
Nun sah sie ihn doch
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