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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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großartig gewesen, aber mitten in der Eingangshalle, und dazu auch noch ungeschützt, das war ihm noch nie passiert. Er hatte sich Lili gegenüber von seiner schlechtesten Seite gezeigt und verachtete sich nun dafür. Wenn er sich wenigstens die Zeig genommen hätte, richtig Liebe mit ihr zu machen, anstatt sich diesem überhitzten Quickie im Hausflur hinzugeben, womöglich wäre der Abend dann nicht so jäh geendet.
    Lilis Reaktion ließ keinen Zweifel zu. Ihre plötzl iche Panik machte deutlich, dass Matteo es überstürzt hatte. Ihr Vertrauen und ihre Zuversicht, sie wäre bei ihm in sicheren Händen, lagen nun brach und ließen sich vermutlich kaum wiederherstellen. Obwohl sie die gleiche Anziehung zu ihm spürte wie er zu ihr, hätte er ihren Leichtsinn nicht ausnutzten dürfen. Doch er war selbst zu schwach gewesen, um ihren Erwartungen gerecht zu werden.
    Unruhig wälzte Matteo sich in seinem Bett auf die a ndere Seite. Oder war doch alles ganz anders? Lilis plötzlicher Sinneswandel war einhergegangen mit der Erwähnung seines Namens. Doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, warum sie deswegen nahezu panisch aus dem Haus flüchten sollte.
    Matteo versuchte, sich noch genauer zu erinnern. Sie hatte den Namen seines Vaters mit ihm in Ve rbindung gebracht. Erst da war die Farbe aus ihrem Gesicht gewichen, als hätte sie ein Gespenst gesehen. Aber warum sollte ausgerechnet sein Vater eine derartige Reaktion bei ihr hervorrufen? Kannte sie ihn vielleicht? Hatte sie womöglich vor einiger Zeit eine Affäre mit ihm gehabt?
    Ausgeschlossen!
    Matteo mochte von seinem Vater halten, was er wollte, aber Paolo Vincelli würde niemals seine Frau betrügen, und schon gar nicht mit einem Mädchen, das so jung war, dass es seine Tochter sein konnte.
    Aber was war es dann?
    Möglicherweise interpretierte Matteo die Situation aber auch falsch, und es hatte nichts mit seinem Vater zu tun. Er bereute es inzwischen, Lili nicht hinterher gelaufen zu sein. Nun benötigte er so dringend eine Antwort, die er schon vor Stunden hätte einfordern müssen. Doch er war zu schockiert über ihre Drohung gewesen, sie würde um Hilfe schreien, dass er einige Augenblicke nicht klar denken konnte. Nun musste er sich mit der Ungewissheit herumschlagen. Denn so oft er den Abend vor seinem inneren Augen auch abspielen ließ, er wusste einfach nicht, womit er sie so sehr verschreckt hatte.
    Aber er würde es bald herausfinden, denn er wollte Lili nicht ei nfach so gehen lassen. Er wollte sie noch immer, und er würde nicht eher ruhen, bis sie ihm gehörte – Körper, Herz und Seele.
     
    A ls Lilis Tränen endlich getrocknet waren, wurde es draußen bereits wieder hell. Ein neuer Tag erwachte, doch Lili fühlte sich ausgelaugt und kalt.
    Mit eng an den Körper gezogenen Beinen saß sie auf der speckigen Matratze ihres Hotelzimmers und versuchte, nicht an die Kakerlaken zu denken, die sich scheinbar in Rudeln unter ihrem Bett versteckten.
    Doch ihre anderen Gedanken waren noch viel b eunruhigender.
    Was für einen gemeinen Streich ihr das Schicksal doch gespielt hatte! Sie war nach Florenz gekommen, um ihren V ater zu finden, und der erste Mensch, dem sie begegnete, war er.
    Matteo.
    Matteo Vincelli .
    Ein Mann, wie ihn sich jede Frau wünschte. Diese A nziehung, der in der Luft liegende Zauber, einfach alles hatte gestimmt. Doch dann, in der ungünstigsten Situation – viel zu spät! – musste Lili erfahren, dass er sein Sohn war.
    Der Sohn ihres Vaters.
    Ihr Bruder.
    Halb bruder zwar, aber ebenso waren Ella und Megan nur ihre Halbschwestern. Und ob nun halb oder nicht, sie waren miteinander verwandt. Die Küsse, das Kribbeln, die leidenschaftliche Hingabe, das alles hätte nicht passieren dürfen!
    Dennoch gelang es Lili nicht, mit Reue an die G eschehnisse zurückzudenken. Vielmehr umgab sie das Gefühl von tiefer Traurigkeit. Sein Hunger, seine pulsierende Hitze tief in ihr, die gemeinsame Ekstase, das durfte nicht sein. Obwohl sich seine Nähe so richtig angefühlt hatte, war sie doch so falsch.
    So verboten !
    Denn sie hatte mit ihrem Bruder geschlafen.
    Und es war gut gewesen! Sie hatte Sex von einer völlig neuen Seite kennengelernt. Niemals hätte sie gedacht, dass es so sein könnte.
    So berauschend.
    Glenn war der einzige Mann gewesen, mit dem sie je geschlafen hatte. Es war ihr stets wie eine unangenehme Pflicht vorgekommen, diese Art von Intimität mit ihm zu teilen. Es gehörte einfach in eine Beziehung, also hatte sie

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