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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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geschlafen zu haben. Das hätte nicht geschehen dürfen. Verstehst du jetzt, warum ich die Flucht ergriffen habe?« Sie musste all dies jetzt sagen, ihre Halbwahrheiten aussprechen, bevor sie den Mut verlor.
    Matteo wirkte immer noch unzufrieden. »Um ehrlich zu sein, nein. Ich verstehe es nicht.«
    Plötzlich war Lili nach Weinen zumute und etwas in ihrem Hals machte es ihr unmöglich , zu reden. Sie erinnerte sich an das Gefühl, von ihm gehalten zu werden. Auch jetzt noch spürte sie den tiefen Wunsch, ihm so nah wie nur möglich zu sein. Von ihm berührt zu werden. Doch das wäre moralisch falsch und durfte niemals sein.
    Niemals wieder.
    Stattdessen musste sie alles versuchen, um das Bild von sich, das sie für ihn zu erschaffen suchte, aufrecht zu erhalten. Matteo durfte nicht merken, wie sehr sie sich in Wirklichkeit nach seiner Gegenwart und Nähe sehnte.
    Also schluckte sie den Kloß in ihrem Hals hinu nter. »Dass du mich nicht verstehst ist nicht mein Problem, Matteo. Du musst es trotzdem akzeptieren. Zwischen uns wird nie wieder etwas passieren.«
    Matteo nickte. »Verstehe.« Doch seine Augen sagten etwas anders. Er würde nicht aufgeben, und das bereitete ihr Sorgen. Lili spürte das Bedürfnis, seine Hand zu nehmen, sein Gesicht zu berühren und seinen offensichtlichen Widerstand aufrechtzuerhalten. Doch wozu sollte das gut sein? Es würde zu nichts führen.
    » Heißt das, dass wir uns nicht wiedersehen sollen?«, fragte er schließlich nach einigen Momenten des Schweigens.
    » Ich weiß es nicht.«
    Für Lili wurde immer deutlicher, dass sie sich in Gefahr begab, wenn sie mehr Zeit mit Matteo ve rbrachte. Sie zweifelte daran, ihre Anziehung ignorieren und seiner Nähe widerstehen zu können.
    Andererseits war da Paolo Vincelli. Sie musste mehr über ihn erfahren, sie musste einen Weg finden, ihn kennenzulernen. Matteo schien ihr die einzi ge Möglichkeit, dieses Ziel in die Tat umzusetzen.
    » Dann geh heute Abend mit mir Essen!«, forderte Matteo sie plötzlich auf, als hätte er ihre Unsicherheit gespürt.
    » Was?«
    » Ich arbeite heute Nachmittag im Caffè . Du holst mich später ab und wir gehen gemeinsam etwas essen. Sag nicht Nein!«
    » Matteo, ich weiß nicht so recht.«
    » Beehre mich bitte mit deiner Gegenwart, Lili.«
    Lili spürte ihren Widerstand schwinden, obgleich ihr die Gefahr deutlich vor Augen stand. »Dir sollte aber klar sein, dass …« Lili holte tief Luft, bevor sie fortfuhr: »… nichts zwischen uns passieren wird. Falls du dir ausrechnest, ich könnte wieder schwach werden …«
    » Das Einzige, was ich will, ist deine Zeit. Ich will mit dir etwas essen, dir Florenz zeigen und dir dabei helfen, herauszufinden, was du willst. Aber du musst mich lassen.«
    Lilis innere Schranke öffnete sich. Es gab nichts, was sie sonst tun konnte. Hinzu kam, dass sie es so sehr wollte.
    » Einverstanden«, nickte sie und ihr Blick traf auf den von Matteo. Sie spürte, wie ihr Herz schwer wurde, während er sie anlächelte. Erneut kämpfte sie gegen den Impuls, in seinen Armen zu versinken.
    » Das finde ich gut, mia stella cadente .«
    Erst jetzt überreichte er ihr den Blumenstrauß, den sie entgegen nahm, nervös darauf bedacht, nicht seine Fi nger zu streifen.
    » Was bedeutet das?«
    Matteos Gesichtsausdruck veränderte sich und wurde zu dem halben Lächeln, das Lili so besonders li ebenswert fand.
    » Stella cadente ? Es bedeutet Sternschnuppe. Du bist meine Sternschnuppe. Plötzlich warst du da, wunderschön und einzigartig, nur, um sofort wieder zu verschwinden. Aber vorher habe ich mir noch etwas gewünscht. Und du weißt, manchmal gehen Wünsche in Erfüllung.«
    Lili wurde traurig. »Matteo, nicht«, flehte sie betroffen und senkte den Blick. Es hätte alles so schön sein können. Matteo war perfekt und ihre Anziehung schier atemberaubend. Doch die Umstände, das Schicksal, machten das alles zu einer Katastrophe.
    Plötzlich war ein Rascheln hinter Lili im Zimmer zu hören, und obwohl sie ahnte, woher es kam, ign orierte sie es. Sie hoffte, dass Matteo es nicht bemerkt hatte. Doch sein Blick wanderte über ihre Schulter hinweg in den Raum hinter ihr, und seine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen.
    » Ist das dahinten eine Maus?«
    Lili schämte sich für das Zimmer und wollte nicht, dass Matteo das tatsächliche Ausmaß ihrer Wohnb edingungen erfuhr. Aber ihr Gespräch war ohnehin beendet.
    » Arrivederci , Matteo. Ich hole dich später ab!«, sagte sie hastig und warf ihm

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