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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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‚Mädchen‘ nicht ganz passend ist. Vielmehr ist sie eine begehrenswerte Frau und etwas Besonderes. Nur mit jemandem wie ihr möchte man diese schönen Momente des Lebens teilen.«
    Lili empfand einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. »Ach ja? Und warum ist sie jetzt nicht mit dir hier?«
    Matteo lächelte. »Das ist sie, und sie macht ein Gesicht, als hätte ihr ein Vogel in die Suppe gespuckt.«
    Lilis Welt geriet ins Wanken und sie versuchte, sich an den seltsamen Teil seiner Bemerkung zu klammern, um ihre Vernunft nicht vollkommen zum Teufel zu sch icken.
    » Vögel können nicht spucken«, erklärte sie verbissen.
    Matteo schmunzelte jungenhaft, was ihn noch a nziehender machte. »Oh doch, in Florenz schon. Hier ist alles möglich.«
    In Florenz war also alles möglich?, fragte sich Lili verbittert. Gehörte dazu auch, dass Bruder und Schwester sich verhielten, als wären sie ein Liebe spaar?
    Das war endgültig genug. Sie konnte das Hin- und Hergerissen sein nicht länger ertragen. Es war geradezu grotesk gewesen, sich selbst vorzumachen, sie könne Matteo widerstehen. Sollte er versuchen, ihr noch einmal körperlich näher zu kommen, dann war sie verloren! Und deshalb musste sie es verhindern, denn Matteo würde es nicht tun.
    Lili hatte die Magie, die zwischen ihnen bestand, einfach unterschätzt. Ihre Fähigkeit zur Selbstbeher rschung dagegen hatte sie vollständig überbewertet. Energisch rutschte sie mit ihrem Stuhl vom Tisch zurück und hob aufgebend die Hände.
    » Ich denke, ich sollte besser gehen. Ich finde nicht, dass du deine schönsten Momente ausgerechnet mit mir teilen solltest.«
    » Mit dir und keiner anderen, mia stella cadente .«
    » Ich will das nicht, Matteo! Und bitte hör auf, mich so zu nennen. Du gibst mir Kosenamen, als wären wir ein Liebespaar. Aber das sind wir nicht! Ich bin heute mit dir ausgegangen, weil ich dachte, wir könnten trotz allem Freunde sein, aber so sehe ich mich gezwungen …« Lili bemerkte erst jetzt, dass sie aufgesprungen war.
    » Bitte setzt dich wieder, Lili. Geh nicht«, beschwor Matteo sie, und der Humor war aus seiner Stimme verschwunden. Er wirkte beinahe besorgt, als fürchte er, mit ihr jeden Sinn des Lebens zu verlieren. Tiefe Sorgenfalten gruben sich in seine Stirn.
    Kraftlos ließ Lili sich wieder auf ihren Stuhl si nken. Sie empfand Mitgefühl für Matteo, der sich offensichtlich keinen Reim auf ihr Verhalten machen konnte. Aber wie denn auch!
    Sie wollte etwas sagen, doch im selben Auge nblick kam der Kellner und brachte das Essen.
    Erst als er wieder fort war, sagte Lili mit gedämp fter Stimme: »Hör einfach auf, so zu tun, als würden wir zusammengehören, Matteo. Wirst du das?«
    Matteo streckte seinen Arm aus, um nach ihrer Hand zu greifen, doch Lili zog sie weg, bevor er sie berühren kon nte. Irritiert und verletzt blickte er sie an. »Ich tue alles, damit du nicht gehst. Wenn es Freundschaft ist, die du willst, dann werde ich mich damit zufriedengeben. Aber bitte bleib.«
    Lili nickte schließlich. Doch bevor sie sich ihrem E ssen zuwendete, sagte sie, nur um sicherzugehen: »Es wird nichts zwischen uns passieren, Matteo. Bitte akzeptiere das.«
    Wieder betrachtete er sie eine Weile, diesmal g edankenverloren, als suche er nach einer Lösung für ein unlösbares Problem.
    » Akzeptiert«, sagte er schließlich, doch das Gefühl der Erleichterung trat bei Lili nicht ein. Sie fühlte sich nur niederträchtig und elend.
     
    N ach dem hervorragenden Essen und einen weiteren Spaziergang durch das nächtliche Florenz, kam der unangenehme Teil des Abends. Lili wusste nicht, wie Matteo sich verhalten und ob er möglicherweise versuchen würde, sie zu küssen. Immerhin hatte sie ihn an diesem Abend mehrfach unmissverständlich zurückgewiesen. Entweder hatte er es begriffen, dass sie – rein rational gesehen – keine weiteren Annäherungen wünschte, oder er startete einen neuen Anlauf, um sein angekratztes Ego zu polieren. Dennoch gab es keinen Weg umhin, sie mussten diesen Abend irgendwie beenden.
    » Es ist schon spät, ich denke, ich sollte langsam zurück in mein Hotel gehen«, erklärte Lili nervös, als sie gerade an der Ponte alla Carrala , ganz in der Nähe ihrer Unterkunft, im romantischen Mondlicht standen und auf den Arno hinausblickten. Die Straße, die über die Brücke führte, war nahezu leer, nur hin und wieder brauste eine Vespa mit gefährlicher Geschwindigkeit an ihnen vorbei.
    Matteo sah Lili mit einem scharfzüngigen

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