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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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einer kleinen Pfanne Butter. Sofort sprang sein geistiger Timer an.
    Muffins toasten ... die Eier wanderten ins kochende Wasser... die Muffins waren fertig... der Schinken kam auf die Muffins ... zweieinhalb Minuten exakt, und dann wurden die Eier auf den Schinken gestülpt.
    Er schaltete den Mixer an und schüttete
    geschmolzene Butter in die Mixtur. Nachdem er bis zwölf gezählt hatte, schaltete er den Mixer aus und goß Sauce Hollandaise über die Eier.
    "Voila, Sr. Pattipong."
    "Nicht schlecht", sagte er mißmutig. "Aber Eier."
    Raschid probierte sie an einem Kunden aus, einem Raumfahrer, der betrunken genug war, um als Versuchskaninchen zu dienen. Der Mann kostete, machte einen überraschten Gesichtsausdruck und schaufelte dann alles in Windeseile in sich hinein, um sofort im Anschluß daran eine zweite Portion zu bestellen. Er schwor bei allem, was ihm heilig war, daß ihn dieses Gericht nüchtern gemacht hätte und er jetzt ganz von vorne anfangen könne.
    "Wie Ernüchterungspille? Vielleicht große Erfindung. Heilt Krankheiten. Wir machen Versandhandel auf."
    "Klappe", raunzte Raschid.
    Der Raumfahrer kam am nächsten Tag wieder.
    Mit sechs Kameraden.
    Dann kam regelmäßig zur Mittagszeit die
    Raumhafenpolizei vorbei. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Raschid nicht sehr wohl dabei, er wußte jedoch nicht, weshalb. Sie aßen natürlich gratis. Das Mittagsgeschäft lief jetzt alles andere als schleppend.
    Raschid brachte weitere Gerichte auf die Speisekarte: etwas, das er Chili nannte, und dann noch etwas namens "Atomschlag-Hühnchen". Er konnte Pattipong davon überzeugen, daß man den Kunden etwas mehr bieten mußte als den öden Flugplatzrestaurant-Standardfraß, den Pattipong zuvor servierte.
    "Du sprichst. Ich höre zu. Ich versuche. Mach Curry. Curry wie meine Mutter früher. Kunden probieren - ich lache. Gibt Rache für ewiges Quak-Quak-Quak-Gequatsche."
    Pattipongs Curry war zwar nicht allzu
    überzeugend, doch es wurde nominiert.
    "Weißt du, warum ich auf dich höre?" fragte Pattipong.
    Er winkte mit dem Arm aus der Durchreiche.
    Raschid blickte in den Eßraum hinaus. Er war voll.
    Pattipong mußte sogar Tische und Stühle nach draußen stellen. Raschid wußte, daß das Geschäft in letzter Zeit besser lief, daß es aber so gut lief, erstaunte ihn wirklich. Auch die Klientel hatte sich verändert. Es gab immer noch einige Schläger und Krakeeler, doch Raschid sah auch Anzüge und einige uniformierte Hafenangestellte. Sogar zwei in Orange gewandete Mitglieder des Kults des Ewigen Imperators saßen da draußen. Sie bereiteten ihm ebensoviel Unwohlsein wie die Polizisten - und auch hier wußte er nicht, warum.
    "Letzter Knall jetzt voll angesagt. Ein Ausflug ins Unbekannte ... gut Essen. Wird eine Weile andauern.
    Dann suchen sie sich einen anderen Ort. Ist schon mal passiert. Wird wieder passieren. Denke nicht gerne dran. Nicht expandieren. Nicht die alten Kunden vertreiben.
    Diese Leute ... wie diese Insekten, die
    herumsummen ... hierhin, dahin ... von einer Blume zur anderen. Dann sind sie weg."
    "Schmetterlinge ? "
    "Von mir aus, Schmetterlinge, Raschid. Arbeite.
    Keine Scherze mehr."
    Raschid widmete sich wieder seinem Herd.
    Wieder eine verdammte Bestellung über verdammte Imperiale Eier. Allmählich fing er an, Pattipongs Abneigung gegen Eier zu teilen.
    Raschid war froh, daß Pattipong Geld verdiente.
    Ihm bedeutete es jedoch nichts.
    Er kam sich vor... als wartete er. Auf jemanden?
    Auf etwas? Er wußte es nicht.
    Auch anderen war der plötzliche Wohlstand nicht entgangen.
    Es war schon sehr spät. Der Letzte Knall öffnete früh und hatte bis tief in die Nacht geöffnet - doch heute war es wirklich absurd. Um Mitternacht hatten sie eine aufgekratzte Gästeschar, alle sehr formell gekleidet. Theaterbesucher.
    Raschid war erschöpft. Sobald er den Grill abgerieben und eingefettet hatte, wollte er sein Zimmer aufsuchen, ab in die Naßzelle, dann einen Drink und hinein in die Bewußtlosigkeit. Sie hatten eine neue Kraft eingestellt, die ihn ablösen sollte einen Bäcker aus Pattipongs uferloser Verwandtschaft. Raschid sollte ihn einarbeiten, was ungefähr mit dem Versuch gleichzusetzen war, einem doppelt Beinamputierten das Tanzen beizubringen.
    Plötzlich hörte er von vorne laute Stimmen und Gerangel. Schon wieder ein verdammter Raubüberfall. Pattipong hatte einen Einwurf in der Nähe der Kasse; fast alles Geld wanderte in einen verschlossenen, mit einer Zeituhr versehenen Safe.
    Da sie bei

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