Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Planeten Erde gesehen?«
    »Ich bin selbst dort gewesen.«
    »Richtig. Habe ich vergessen. Denken Sie an Hühner.«
    »Was?«
    »Bösartige Hühner.«
    Sten prustete los und hätte dabei fast Cind mit Scotch vollgesprüht.
    »Ich habe noch nicht einmal angefangen, Späßchen zu machen. Vogelähnlich. Groß. Zweieinhalb Meter groß. Zwei Füße. Hammerschnabel. Innen mit Zähnen versehen. Zwei Arme, deren Hände durchaus dazu in der Lage sind, Waffen zu führen oder jemanden zu erwürgen. Ausfahrbare Sporen.
    Trotzdem kein Hühnertemperament. Außer zu Zeiten extremer Anspannung, wenn Panik die richtige Maßnahme zu sein scheint, dann springen sie hin und her und auf und ab und schlagen mit diesen wunderbaren Waffen um sich, die ihnen die Evolution zur Verfügung gestellt hat.
    Sie scheinen sich aus einer Wasservogelart entwickelt zu haben. Soweit ich weiß, haben sie mit Hühnern noch gemein, daß ihre Schlegel sehr lecker schmecken. Leider erlaubten unsere Umstände damals keinen netten kleinen Hühnerschmaus.
    Sie leben wie katzenartige Raubtiere zusammen: ein Männchen mit fünf oder sechs Weibchen. Diese Gruppen nennen sie - und das habe ich mir auch nicht ausgedacht - einen Brutkorb.
    Das Männchen ist kleiner und schwächer und einem Beuteltier ähnlich; die Jungen kommen, nebenbei bemerkt, lebend zur Welt. Sie sind extrem farbenprächtig. Die Weibchen jagen, deshalb sind sie unauffälliger gefärbt - nicht gerade phototropisch, wie Ihre schweigsame Begleiterin, aber beinahe ebenso wirkungsvoll. Sie sind sehr demokratisch organisiert, aber Sie sollten einmal einer Diskussion lauschen, bis endlich eine Entscheidung gefallen ist. Der reinste Hühnerstall. Die werden Ihnen bestimmt viel Freude bereiten.«
    Sten hatte bereits viel Freude an Arethas Gesellschaft und ihren Beschreibungen. Dann kam das Essen. Sie machten sich darüber her.
    »Sten hat mir alle Fiches gegeben«, sagte Cind, als sie halbwegs durch ihr Sushi hindurch war. »Was ist mit der vierten Sorte von Bewohnern, den Suzdal?«
    »Man könnte sich - jedenfalls ich könnte mich - fast an sie gewöhnen. Stellen Sie sich ein entwickeltes Ursäugetier vor.
    Ursprünglich ein in Rudeln lebendes Raubtier. Klein.
    Anderthalb bis zwei Meter. Sechs Wesen in einer Gruppe. Sehr hübsch anzusehende Geschöpf, fast goldfarben.«
    »Welche Probleme haben Sie mit ihnen gehabt?«
    »Wenn ich an kollektive Erinnerung glauben würde, was ich nicht tue, und wenn es auf meinem Heimatplaneten kleine, in Meuten jagende Aasfresser gegeben hätte, was nicht der Fall war, dann würde ich mit dieser Erklärung aufwarten.
    Das kann ich jedoch nicht. Vielleicht liegt es an ihrer Sprache, einem unaufhörlichen Japsen und Kläffen, daß sie mir so auf die Nerven gehen. Ganz sicher wirkt ihre Gewalttätigkeit erschreckend. Die Suzdal töten gern. Ein besonders beliebter gesellschaftlicher Zeitvertreib besteht darin, ein Tier im Freien loszulassen und es zu erjagen. In Rudeln. Fast erscheint es so, als verfügten sie über eine Urerinnerung.
    Wie auch immer, die Suzdal passen jedenfalls hervorragend zu den anderen im Altai-Cluster: Lebewesen, die einander hassen und sich schon so lange hassen, daß sie den Grund dafür längst vergessen haben, was sie jedoch nicht davon abhält, bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen kleinen Völkermord auszuhecken.«
    »Na prima«, sagte Sten. Seine nächste Frage formulierte er überaus vorsichtig: »Mir sind Berichte zu Ohren gekommen, die die Vermutung nahelegen, daß die Imperialen Energielieferungen ... umgelenkt werden.«
    »Sie meinen, jemand klaut das AM2«, konterte Aretha.
    »Allerdings, das tun sie. Besser gesagt, der Khaqan tut es.«
    »Wohin verschiebt er es?«
    »Ist nicht ganz sicher. Ich wollte es herausfinden, bis sich unser geschätzter Botschafter selbst als größtes Hindernis erwies. Ein Teil davon, glaube ich wenigstens, fließt zu guten alten Freunden des Khaqans innerhalb des Clusters. Ein anderer Teil jedoch wird weitertransportiert, und mit den Profiten finanziert er seine Monumente. Noch mehr verschwindet einfach.«
    Aretha beendete ihre Mahlzeit und nahm einen letzten Schluck Mineralwasser. »Man hat Ihnen zweifellos von der Begeisterung des Khaqans für riesige Ornamente berichtet.
    Man kann sich aber erst dann richtig vorstellen, wie gigantisch sein Strukturkomplex sein muß, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat.«
    »Ich danke Ihnen, Aretha. Mir scheint es ganz so, das muß allerdings unter uns bleiben, daß

Weitere Kostenlose Bücher