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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Kilgour.
    »Vielleicht ist das die Empfangskapelle«, meinte Sten trocken.
    Allmählich wurde die kleine Gestalt größer. Sten erkannte jetzt einen Menschen - vierschrötig männlich, mit gewölbtem Brustkorb -, der in der Hitze ordentlich schwitzte. Der Mann setzte seinen Weg unbeirrt fort und zupfte dabei angewidert an seiner Kleidung. Seine linke Hand winkte müde mit einer taschentuchgroßen weißen Fahne.
    »Laßt ihn durch«, befahl Sten den Gurkhas.
    Sie bildeten eine Lücke in ihrer Formation, und der Mann blieb wankend und dankbar vor Sten stehen. Er nahm ein altertümlich wirkendes Brillengestell von der Nase. Hauchte auf die Gläser. Wischte sie mit der Fahne ab. Setzte sie wieder auf. Blickte Sten mit seinen seltsam vergrößerten Augen an.
    »Ich hoffe, Sie sind Botschafter Sten«, sagte er. »Und falls ja, möchte ich mich für den miesen Empfang entschuldigen.«
    Er blickte sich um und sah den Bombenkrater. »Au weia. Sieht aus, als hätten sie hier richtig Ernst gemacht.«
    Er drehte sich wieder um. »Sie sind doch Botschafter Sten, oder nicht?«
    »Der bin ich.« Sten verhielt sich abwartend.
    »Oh. Entschuldigen Sie bitte. Mir steigt die Hitze in meinen alten Torkschädel. Mein Name ist Menynder. So ziemlich der einzige, den Sie hier finden werden, der im Namen meines Volkes sprechen wird.«
    Er wischte sich die verschwitzte Hand an der feuchten Kleidung ab und streckte sie Sten mit einer verlegenen Grimasse entgegen.
    Sten schüttelte sie. Dann wies er auf die Zeichen der Verwüstung ringsum. »Was ist geschehen?«
    Menynder seufzte. »Es ist mir wirklich zuwider, daß ausgerechnet ich Ihnen die Neuigkeiten überbringen muß, aber
    ... der Khaqan ist tot.«
    Sten mußte tief in seine diplomatische Trickkiste greifen, um den Ausdruck der Fassungslosigkeit, der sich auf seinem Gesicht ausbreiten wollte, in professionelle Überraschung zu verwandeln.
    »Verflucht noch mal - was?« entfuhr es Kilgour. »Und wer hat den alten -«
    »Er ist eines natürlichen Todes gestorben«, versicherte ihm Menynder und zog sich den Kragen ein Stück, vom Hals weg.
    »Ich war selbst dabei. Habe alles gesehen.
    Es war ein schreckliches Erlebnis. Wir wollten uns gerade alle zum ... Essen hinsetzen, da kippte der Khaqan um und knallte auf den Tisch. Tot. Einfach so.« Er schnippte mit den Fingern.
    »Wurde eine Autopsie vorgenommen?« fragte Sten sachlich.
    »Und was für eine«, erwiderte Menynder. »Schließlich wollte niemand, daß ... Ich meine, unter diesen Umständen hielten wir es für klüger. Zwei Teams haben an ihm gearbeitet.
    Und die Berichte haben wir eingehend studiert. Nur um absolut sicherzugehen.« Er fingerte wieder an seinem Kragen herum.
    »Es war eindeutig ein natürlicher Tod.«
    »Wann findet das Begräbnis statt?« wollte Sten wissen. Die Nachricht stellte alles auf den Kopf. Der Imperator würde nicht sehr begeistert sein.
    »Äh ... das ist schwer zu sagen. Wissen Sie, wir hatten uns darauf geeinigt, daß wir uns darüber verständigen, sobald der letzte Bericht von der Gerichtsmedizin kommt. Aber dann brach alles auseinander, bevor wir uns über das Begräbnis verständigen konnten.« Menynder wies kurz auf die Bombenkrater. »Da sehen Sie, was ich meine.«
    Sten sah es allerdings.
    »Ich will nicht direkt mit dem Finger auf jemanden zeigen«, sagte Menynder, »aber es waren die Jochianer, die damit anfingen. Sie stritten untereinander, wer der neue Khaqan werden soll. Der Rest von uns wurde gar nicht erst um Rat gefragt. Obwohl wir ihnen noch vor den Schießereien deutlich gemacht hatten, daß wir ein paar interessante Ideen entwickelt haben.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Sten.
    »Als den Jochianern die heißen Worte ausgingen, fingen sie jedenfalls zu kämpfen an. Wir anderen haben die Köpfe eingezogen. Dann landete eine verirrte Bombe mitten in einem Wohngebiet der Tork. Es war ... sehr schlimm. Mein Heimatplanet hielt es für das beste, eine Miliz zu entsenden.«
    »Ach?« meinte Sten.
    »Nur zum Schutz meiner Leute. Nicht um gegen die Jochianer anzutreten.«
    »Wie ging das aus?«
    »Nicht sehr gut«, seufzte Menynder. »Ich hatte gleich meine Bedenken. Es gab einige, äh ... scharfe Wortwechsel, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Sten konnte es sich plastisch vorstellen.
    »Sobald unsere Miliz auf der Bildfläche erschien, fanden die Bogazi und die Suzdal natürlich, daß ihre Leute ebenfalls Schutz brauchten.«
    »Dachte ich mir schon«, sagte Sten. Die Sache wurde immer

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