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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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endlich drehte sich Sten um. Sowohl Kilgour als auch Cind trugen jochianische Zivilkleidung. Die Kleidung armer Leute. In dunklen Farben gehalten.
    Unter den Armen waren jochianische Mäntel
    zusammengerollt.
    Interessanter erschien ihm jedoch, daß beide Kampfwesten trugen. Jede Weste war komplett mit Funkverbindung, einer Willygun mit abgesägtem Lauf und ausziehbarem Kolben in einer Unterarmschlaufe, zwei Reservemagazinen der verheerenden AM2-Munition und einem Kampfmesser plus Scheide ausgestattet. Unter den Mänteln würden die Westen nicht zu sehen sein.
    Kilgour hatte obendrein ein recht großes Päckchen unter dem Arm, ein Päckchen, das in einen dritten Mantel gewickelt war.
    »Zwischen Dunkelheit und Zwielicht
    Tief in der finsteren Nacht
    Haben die Geschäfte des Tages Pause,
    Wenn der Schurke seine Runde macht.«
    Noch während er das Gedicht rezitierte, entrollte Alex das Päckchen und enthüllte das, was Sten sich bereits erhofft hatte: eine aus Zivilkleidung, einer bestückten Kampfweste und einem phototropischen Overall bestehende dritte Ausrüstung.
    Kilgour fuhr fort:
    »Ganz deutlich hör' ich es dicht unter mir
    Das Getrippel auf Zehenspitzen gehender Füße Das stumpfe Geräusch eines eindringenden Dolches Und das Todesröcheln, das leise und süße.«
    »Ihr zwei Scherzkekse wollt ausgehen und im Schütze der Nacht >Fang mich< spielen - und ich soll wohl allein hier bei der Büroarbeit zurückbleiben?«
    »Ein ordentlicher und gewissenhafter Botschafter«, sagte Cind, »treibt sich nicht bei Wind und Regen draußen herum und gibt sich auch nicht mit gemeinen Messerstechern ab.«
    »Du hast recht. Ich muß mich an meinen neuen Posten gewöhnen. Kilgour, hast du an meinen Kukri gedacht?« Sten legte seinen Botschafterumhang ab und fühlte sich gleich wesentlich besser.
    »Zieh lieber die Mantis-Tarnung drunter, Boß. Falls wir auffliegen.«
    »Worum geht's denn?«
    »Du hast mir doch erzählt, daß sich der Imperator unter anderem darüber Sorgen macht, daß der Khaqan sein AM2 auf den Schwarzmarkt schafft und es nach außerhalb des Systems verkauft, um seinen Gebäudetick zu finanzieren, stimmt's?«
    »Und?«
    »Wenn wir davon ausgehen, daß sich die Schurken und ihr schurkisches Treiben niemals ändern, dann suchen sie jetzt nach neuen Bossen, und da meinte ich, es wäre eine prima Sache und obendrein sehr produktiv, wenn wir uns mal umschauen und herausfinden, wie der Schwarzmarkt hier so abläuft.«
    »Sehr gut. Hervorragend«, stimmte ihm Sten zu.
    »Wenigstens einer fängt an zu denken, wenn schon nicht ich.
    Wer also ist der liebenswerte Mitbürger, der die Führerschaft seines Clusters am Straßenrand feilbietet?«
    Alex erklärte es ihm. Der hiesige Chef des Mercury Corps für den Altai-Cluster, ein relativ junger und unerfahrener Agent namens Hynds, der in der üblichen Tarnung als Kulturattache auftrat, hatte einen seiner besseren Jochi-Agenten in Bewegung gesetzt.
    Sten wollte wissen, wie gut der Mann war. Kilgour zuckte mit den Achseln.
    »Unser kleiner Schnüffler meint: erstklassig. Seinen Berichten und der einen Befragung, an der ich teilnahm, nach zu urteilen, ist der Agent nicht besser als zweite Reihe. Wir müssen jedoch mit dem Werkzeug arbeiten, das uns zur Verfügung steht, Boß. Ich hab' noch nicht genug Zeit gehabt, um Walshingham zu spielen und eigene Leute anzuwerben.
    Jedenfalls behauptet Hynds Agent, er habe einen dieser Schmuggler an der Hand, der ums Verrecken aus der Geschichte raus will.«
    »Hast du irgendeine Bestätigung oder eine zweite Quelle, daß dieser Kanarienvogel, der uns einfach so zuflattert und lauthals singen will, mehr wert ist als jemand, der sich mit einer kreativen Lüge ein paar Imperiale Credits abgreifen will?«
    Kilgour sah ein wenig verletzt aus, daß Sten ihn der Leichtgläubigkeit verdächtigte, führte aber seine Erklärungen weiter aus.
    Der Mann, mit dem sie sich treffen sollten, behauptete, Eigentümer und Captain einer kleinen Transportfirma zu sein, die der Khaqan benutzte, um das AM2 zu verschieben. Hynds Agent hatte die Kopie eines Fiches aus dem Logbuch eines dieser Schiffe sowie zwei Ladungsfiches von dem Mann erhalten.
    »Natürlich wurde die Ladung als Birnen, Pflaumen, Klatschmohn oder sonstwas ausgewiesen, interessanter jedoch ist das Ziel der Reise. Es ging zu den Honjo, die sich noch nie geziert haben, AM2 aufzukaufen, ohne viel zu fragen, woher das Zeug kommt.«
    »Dünn«, lautete Stens Beurteilung.
    »Stimmt schon«,

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