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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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pflichtete ihm Kilgour bei. »Plus das Treffen heute nacht in einem schrecklichen Stadtviertel. Wir dürfen nicht viel Verstärkung mitnehmen. Deshalb die Knarren. Und ich habe so den Eindruck, daß Cind einen guten Teil bei dieser Diskussion beisteuern könnte. Außerdem du, vorausgesetzt, du hast noch genug Puste, um mit uns Schritt zu halten.«
    »Auf geht's«, sagte Sten grinsend. Die Aussicht auf ein wenig Action, selbst wenn es sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit um das Treffen mit einem elenden Lügner handelte, der ihnen in einer dunklen Gasse Märchen erzählen wollte, wirkte wie eine Frischzellenkur.
    »Ihnen ist aber klar, Captain Cind«, sagte er, »daß ein gewisser Gefreiter Otho uns dazu zwingen wird, unsere Barte abzuschneiden, weil wir ihn von einer Aktion ausgeschlossen haben, die zumindest eine geringe Aussicht auf Selbstverstümmelung bietet?«
    Dann fiel ihm noch etwas anderes ein. »Wie kommen wir dorthin? Schließlich bin ich der Botschafter und kann mich nicht einfach von der Bühne verabschieden, ohne daß es jemandem auffällt.«
    Cind setzte ein verschlagenes Gesicht auf. »Während du da draußen warst und mit der Dumpfbackenbrigade >Diplomatie< gespielt hast, habe ich überprüft, wie sicher unser Schlafzimmer ist. Inzwischen muß ich den vorherigen Botschafter eines nicht ganz alltäglichen Geschmacks verdächtigen.«
    Cind ging zu den Lichtschaltern und drückte einen Auf-AbSchalter zur Seite. Eine der Wandverschalungen glitt auf.
    »Ah«, sagte Sten. »Was wäre das Leben ohne
    Geheimgänge?«
    »Er führt von hier an unserem Schlafzimmer vorbei«, erklärte Cind. »Dann hinten herum durch den Flügel, in dem das Kanzleipersonal und die jungen Angestellten einquartiert sind. Dann geht es unterirdisch weiter bis in die Nähe der Küche, glaube ich, und schließlich kommt er als Teil der hinteren Mauer wieder an die Oberfläche.«
    »Komplett mit Gucklöchern und Türen, direkt in die Betten der Dienerinnen. Der Bursche war ein echter Romantiker«, ergänzte Alex.
    »Ein Perverser«, korrigierte ihn Cind.
    »Wo liegt da der Unterschied?« erkundigte sich Kilgour.
    »Nach dir, Skipper. Captain, wenn Sie gleich den Anschluß machen würden, dann bilde ich die Nachhut. Nebenbei bemerkt mußt du dir keine Sorgen wegen Wanzen oder dergleichen machen. Außer mir und Cind kennt niemand diesen Gang.«
    In diesem Punkt allerdings täuschte sich Kilgour gewaltig
    ...
    Der Treffpunkt lag fast vier Kilometer von der Botschaft entfernt. Die Straßen waren beinahe verlassen, nur gelegentlich rauschte ein A-Grav-Gleiter langsam durch das Gewitter, und ein-oder zweimal sahen sie irgendwo eine Gestalt entlanghuschen, zweifellos unterwegs zu frevelhaftem Tun.
    Ihr Weg führte sie zu Rüriks gewaltigem Zentralbahnhof für den öffentlichen Nahverkehr. Als sie den Bahnhof erreichten, fragte sich Sten, warum diese Terminals in allen Städten in Slumgegenden angesiedelt waren. Was kam zuerst? Oder zog das ständige Kommen und Gehen die Obdachlosen an?
    Die Doppelstreife gleich hinter dem Eingang beäugte sie mißtrauisch, schätzte das Trio als verstädterten Bauer, seine Frau und seinen Freund oder entfernten Verwandten und damit als uninteressant ein. Kilgour führte Sten und Cind auf einem kleinen Umweg durch das riesige Gebäude. Auf den Bänken saßen Gestalten, die dort schon seit Ewigkeiten zu warten schienen. Einige schliefen, andere aßen, einige lasen. Wieder andere starrten auf die Bildschirme mit den verschwommenen Fahrplanhinweisen oder Unterhaltungsprogrammen. Viele glotzten einfach nur vor sich hin. Auf Rurik war die Fähigkeit, Schlange zu stehen, ohne von der brüllenden Langeweile in den Wahnsinn getrieben zu werden, mehr als eine Kunstform.
    Es war blanke Notwendigkeit.
    Vor einem Erfrischungsstand blieben sie stehen. Heiße Getränke gab es nicht, dafür aber drei Varianten eisgekühlter Sommergetränke. Das einzige Essen, das Sten sehen konnte, war eine dünne Brühe aus einer Art von Pilzen, obendrein waren die Terrinen dreckig. Auf der Suppe schwamm ranziges Fett.
    Cind, die sich noch immer als Spionin zur Ausbildung sah, beobachtete die beiden anderen dabei, wie sie unauffällig die Leute ringsum beobachteten.
    Bis jetzt war die Sache gut verlaufen, obwohl Sten wußte, daß es so gut wie unmöglich war, einen ernsthaften Versuch, ihnen zu folgen, zu erkennen, wenn jeder Verfolger sie nur über eine kurze Strecke verfolgte, bevor er sie an den nächsten Agenten

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