Sten 8 Tod eines Unsterblichen
Armierungsoffizier.
"Erfaßt."
"Ziel erfaßt, Sir."
"Raus damit!" befahl Sten.
"Feuer!"
Der riesige Schiffskiller glitt aus dem mittschiffs angebrachten Torpedorohr der Sterns.
An Bord der Heorot flammten die Bildschirme auf.
"Wir haben einen Funkspruch vom Konvoi aufgefangen", gab der Bhor-Offizier durch.
"Außerdem eine Antwort von der Relaisstation ...
Ziel unbekannt, aber mit enormer Sendeleistung ...
wir empfangen ein Signal auf dem EM Subspektrum
... die Computer schlagen etwas zwischen Omicron Sub Zwo und Xeta Drei vor ... bislang kein früherer Gebrauch dieses Spektrums bekannt -
beim
verdammten Bart meiner verdammten Mutter!"
Der ziemlich ungewöhnliche Ausruf des Funkund Ortungsspezialisten war die Antwort auf das, was sich auf seinen Bildschirmen abspielte: der gesamte Konvoi beging Seppuku - ein monströser Blitz, als hätte sich ein Stern in eine Supernova verwandelt! Die Explosion übertraf sogar den verheerenden Energieblitz, der entstanden war, als der kleinere Konvoi vor Dusable von den Kalis der Victory getroffen worden war.
Eine Sekunde später erkannte er auf einem anderen Monitor, daß sich die Robotstation auf dem toten Planeten ebenfalls selbst zerstört hatte.
An Bord der Sterns zeigten sämtliche Schirme Überlastung an und schalteten sich ab.
Endlich flammte ein Notschirm auf. Es war ein tertiärer Monitor, der das Bild vom Sprengkopf der Kali übertrug. Er zeigte jede Menge Nichts.
Castaglione ließ den Empfänger durch sämtliche zur Verfügung stehenden Frequenzen laufen.
Nichts als Parseks und Parseks von Parseks und noch mehr Parseks.
La Ciotat zwang sich zur Ruhe, geradeso, als würde sich ungefähr jeden zweiten Tag ein aus tausend Schiffen bestehender Konvoi vor ihren Augen in Atome auflösen.
"Na schön", brummte sie. "Ihr Geheimdienst ist Eins-A. Aber was ist das für eine lausige Entschuldigung für so eine Schlacht."
Sten antwortete nicht sofort. Statt dessen schnappte er sich ein Mikro, das auf die Dreiwegeverbindung geschaltet war.
"Hereot. Sterns. Sechs Actual. Fangschaltung?
Winkel?"
"Hereot. Beides bestätigt."
"Habt ihr einen Empfänger?"
"Negativ. Nichts bekannt. Analyse wird fortgesetzt."
"Sterns Ende."
Jetzt lächelte Sten. "Das war verdammt noch mal wunderbar."
"Und was haben wir davon?"
"Wir haben jetzt einen Imperator mit einem ziemlichen Hüftproblem, das sich leicht zu einem Problem auswachsen kann, das er nicht mehr vom Arsch kriegt", sagte Sten. "Wir haben ihm gerade eine Menge AM2 weggeschnappt, die er für seine Kumpels und Verbündeten bereithielt. Eine ganz gewaltige Riesenmenge!"
Sein Grinsen wurde breiter. La Ciotat blickte ihn mißtrauisch an. Sie war sich nicht sicher, ob sie alles verstanden hatte.
Aber so war es, obwohl es vollauf genügt hatte, aus dem Gebüsch zu springen und "Buuh!" zu schreien, damit der Große Böse Wolf einen Herzschlag erlitt und tot umfiel; eine Taktik, die sich mit Sicherheit auf unbestimmte Zeit fortsetzen ließ.
Falls es ihnen gelang, auch weiterhin die Routen der AM2-Konvois ausfindig zu machen.
Sten erkannte schlagartig, daß eine der wichtigsten Waffen des Imperators - die Tatsache, daß es keinem außer ihm erlaubt war, nahe genug an die Quelle AM2 heranzukommen -
ein
zweischneidiges Schwert war. Ebenso wie die Einstellung der AM2-Lieferungen unmittelbar nach dem Verschwinden des Imperators jeden
Staatsstreich zum Fehlschlag verdammte, so konnte Stens "Buuh"-Geschrei das Imperium selbst in schwerste ökonomische Bedrängnis bringen.
Vielleicht. Zumindest so lange, bis sich der Ewige Imperator eine passende Antwort überlegt hatte.
Weit wichtiger noch: die Hereot hatte ein zweites, ebenso mysteriöses Signal aufgefangen, diesmal von der Relaisstation.
Wenn sie auch diesmal den Empfänger
ausmachen konnten ... dann war Sten der Entdeckung des Herkunftsortes von AM2 einen Schritt näher gekommen.
Und damit auch der Vernichtung des Imperators.
Kapitel 14
41413 ... 31146 ... 00983 ... 01507 ...
Weit jenseits der Reichweite der empfindlichsten Sensoren und weit jenseits der Vorposten der Bhor entließ ein für besondere Aufgaben umgebauter Imperialer Zerstörer ein Einsatzschiff in den Raum und raste wieder davon.
Das völlig unbewaffnete Einsatzschiff, dessen Waffensysteme durch Unmengen von
Aufklärungselektronik ersetzt worden waren, glitt in Richtung Vi davon, dem Heimatplaneten der Bhor und zugleich Mittelpunkt des Lupus-Clusters. An Bord befanden sich nur
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