Sten 8 Tod eines Unsterblichen
geht um!"
Stens Gedanken lösten sich nur schwer aus einem verschwommenen, schrecklichen Traum; Kilgour riß ihn hoch. "Was zum -" "Sei still!"
Alex warf ihm einen phototropischen Anzug hin.
Sten zog ihn ohne Widerworte an und sah sich nach den Stiefeln um.
"Keine Zeit, Sten! Los, komm!"
Kilgour drängte ihn zur Tür, die weit offenstand und den Blick auf einen verlassenen, hell beleuchteten Korridor freigab. Sten verfiel in einen stolpernden, alptraumhaften Dauerlauf, noch nicht ganz sicher, ob er noch schlief und träumte, doch der Teppich fühlte sich schmerzhaft rauh unter seinen Füßen an. Alex schob ihn um eine Ecke und eine Rampe hinauf zum oberen Rand des Kraters.
"Wohin gehen wir -"
"Wenn du noch einen Ton sagst, schlag ich dich bewußtlos, ich schwor's. Wir befinden uns mitten im Auge des Sturms!"
Eine große, verriegelte Tür, die auf einen Balkon an der Außenseite des Kraters führte. Ohne abzubremsen ließ sich Alex gegen die Tür prallen, die daraufhin krachend zerbarst. Eine Alarmsirene heulte los - Feuer, Eindringlinge, was auch immer -, doch es spielte keine Rolle mehr.
Der Ewige Imperator hetzte durch die Luke des Landungsbootes. Der Wachhabende schnellte erschrocken hoch, obwohl er entsprechende Anweisungen erhalten hatte.
"Abheben", fauchte ihn der Imperator an, drehte sich um und betätigte den Schalter LUKE
SCHLIESSEN.
"Funkspruch wie befohlen!"
"Jawohl, Sir!"
Der Offizier hob eine Sicherheitskappe hoch, tippte auf einer erst vor kurzem installierten Konsole eine Zahlenkombination ein, und die Maschine auf der anderen Seite des Landefeldes, im Innern der Normandie, fing an, ihre Sekunden
herunterzuticken.
Weit oben im All hämmerte das Signal die Durer, ihre Eskorte und die Mannschaften in
Gefechtsbereitschaft.
Der McLean-Antrieb ließ das winzige
Landungsboot abheben.
An der Rampe der Normandie wurde der
Wachtposten plötzlich richtig wach und riß seine Willygun hoch. Was spielte sich hier verdammt noch mal ab ? Warum hatte ihm niemand etwas davon gesagt? Dieser verdammte Corporal hatte kein Sterbenswörtchen
Eine frische Morgenbrise strich über den Balkon; Sten spürte es nicht einmal. Alex sprach in sein Funkgerät.
"Taxi! Auf diese Station!"
"Verstanden", ertönte die ruhige, unaufgeregte Stimme einer Frau, die Sten wiederzuerkennen glaubte. "Sind schon unterwegs."
"Du hattest also recht", sagte Sten, der allmählich zu sich kam.
"Jawoll. Der Drecksack hat sich durch die Hintertür davongeschlichen. Solo."
"Um Himmels willen! Wir müssen die Manabi alarmieren", sagte Sten, obwohl er wußte, daß es dazu zu spät war.
"Was können die schon -" gab Kilgour grimmig zurück. Im gleichen Moment kreischte das Funkgerät auf, als die Normandie absichtlich anfing, den Funkverkehr auf allen Frequenzen zu stören.
Auf der anderen Seite des Tals tauchte eine winzige Sonne auf. La Ciotats Einsatzschiff, das auf sie zuraste.
Der Kommandant des Imperialen
Landungsbootes kippte sein Schiff in die Vertikale und gab Vollschub auf den Yukawa-Antrieb, katapultierte das kleine Raumschiff förmlich zu den Sternen hinauf. Noch innerhalb der Atmosphäre ging er auf Stardrive, und das Landungsboot verschwand im All. Auf der Normandie schloß sich ein Relais.
Ecu wurde durch das brüllende Jaulen des Landungsbootes aus dem Schlaf gerissen. Seine Sensoren nahmen sofort etwas wahr und holten ihn aus jenem anderen Universum, in dem er sich zu Zeiten anderer Bewußtseinszustände aufhielt; ein Universum leise klingender Kristalle in einem gehauchten Wind, wo selbst die Gedanken empfindungsfähig, wunderschön und sichtbar waren, ein nichtkörperliches Universum ständig sich erweiternder Horizonte.
Noch in diesem veränderten Bewußtseinszustand schwebte er auf eine vorgebaute Konsole zu, die Ausblick auf den Mittelpunkt des Gästezentrums bot. Seine Sensoren nahmen eben noch den Feuerstrahl wahr, auf dem das Imperiale Landungsboot im All verschwand.
Ecu spürte, wie sich die Schwingen seines Geistes wie seine eigenen großen Flügel ausbreiteten, und er spürte, wie sich dieses andere Universum vor ihm öffnete, ihn willkommen hieß, wie eine seidene Brücke.
Als das Jaulen aus den Lautsprechern einsetzte, hämmerte La Ciotat auf dem Funkgerät herum.
"Ma'am, ich habe keinen Kontakt mehr zu -"
"Abstellen!" Sie hatte den Balkon jetzt auf dem Direktsichtschirm. La Ciotat ließ das Einsatzschiff auf das Gästezentrum zuheulen und wendete es so schnell um 180 Grad, daß die
Weitere Kostenlose Bücher