Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensangst (German Edition)

Sterbensangst (German Edition)

Titel: Sterbensangst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
Vom Netzwerk:
helfen.
Erste Berichte deuten darauf hin, dass sie mit den Kindern einen Ausflug zu einem kürzlich wieder eröffneten Spielplatz unternehmen wollte, als die Bombe explodierte. Es wird befürchtet, dass ihr bis zu zwanzig Kinder zum Opfer fielen.
Ein Sprecher von Rebirth sagte: »Wir kennen noch nicht alle Details, aber es handelt sich um eine Tragödie, die jedes Fassungsvermögen übersteigt. Anne war immer nur für andere Menschen da. Sie hätte ohne nachzudenken ihr Leben für sie gegeben. Die Risiken, denen sie sich tagtäglich aussetzte, hielten sie nicht davon ab, der mitfühlendste, liebevollste Mensch zu sein, den wir je die Freude hatten kennenzulernen …«
    »Arme Frau«, sagt Roisin. »Gibt es noch mehr darüber?«
    »Nichts«, sagt er. »Ich habe ihren Namen in zig Suchmaschinen eingegeben, und außer dieser Geschichte ist kein Wort darüber zu finden. Ich weiß nicht einmal, ob sie überlebt hat. Aber ich habe den Journalisten angemailt, ob er eine Telefonnummer ihrer Angehörigen hat. Sie könnte inzwischen wieder gesund sein. Oder auch tot. Manchmal verlieren die Zeitungen einfach das Interesse.«
    »Bei dir war es jedenfalls so«, sagt Roisin.
    »Ich war von Anfang an nicht so interessant.«
    »Das ist jetzt aber nicht dein Ernst.«
    »Es kommt immer darauf an, woher der Wind weht«, sagt McAvoy so aufrichtig wie möglich. Er hat sich noch nicht entschieden, ob er sich für den besten Detektiv des Universums oder für einen großen, hoffnungslosen Trottel hält.
    Roisin gleitet von McAvoys Knie, gähnt ausgiebig und streckt sich; ihre Brüste heben sich und geben zwei Tätowierungen von Feen frei, die sie sich eines Tages als Überraschung für ihn auf den Brustkasten hatte tätowieren lassen. Er muss immer noch jedes Mal lachen, wenn sie ihre Brüste in die Hände nimmt und um seine Aufmerksamkeit heischend anhebt. Sie legt sich aufs Bett. »Brauchst du noch lange?«
    »Keine Ahnung«, sagt er. »Das halbe Internet liegt noch vor mir. Bis jetzt bin ich noch nicht einmal ansatzweise weitergekommen.«
    »Pharaoh hat dir befohlen, dich um deine Familie zu kümmern«, sagt sie in das nächste Gähnen hinein. »Damit hat sie bestimmt gemeint, dass du zu mir ins Bett kommen und dafür sorgen sollst, dass ich mich ein Weilchen ganz hübsch und begehrenswert fühle.«
    McAvoy wendet sich vom Bildschirm ab. Stößt heftig die Luft aus. Sie liegt mit gespreizten Beinen auf dem Bett, und eine Hand streichelt das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen, während die andere mit dem von Speichel glänzenden Daumen sanft den aufgerichteten, vollen Nippel ihrer linken Brust massiert.
    »Roisin, ich …«
    »Mach nur weiter«, sagt sie mit belegter Stimme. »Ich komme schon zurecht.«
    Sie hält einen Moment lang inne. Langt auf ihren Nachttisch und greift nach einem Tiegel mit dunkelgrüner Salbe. Sie taucht die Finger hinein und beginnt, sich das Delta zwischen ihren Schenkeln damit zu massieren.
    »Was ist das?«, fragt McAvoy mit stockender Stimme.
    »Mein Geheimnis«, neckt sie ihn. »Fühlt sich gut an.«
    »Was ist da drin?«
    »Eine Menge Dinge. Meistens du.«
    McAvoy spürt, wie er knallrot anläuft.
    »Erstaunlich, wie rot du noch werden kannst, während dein ganzes Blut sich im Süden versammelt«, meint sie, und diesmal liegt ein leichtes Keuchen in ihrer Stimme.
    Er will aufstehen, aber sie schüttelt den Kopf. »Bleib, wo du bist, Soldat.«
    Sie schließt die Augen.
    Einen Augenblick später dreht sie sich auf die Seite und beißt in die Decke, während sie am ganzen Körper Gänsehaut bekommt und konvulsivisch zu zucken beginnt.
    Nach dreißig Sekunden erschlafft sie und rollt sich wieder auf den Rücken, ein Lächeln auf dem geröteten, vor Schweiß glänzenden Gesicht.
    »Müde jetzt«, sagt sie, und eines ihrer Augen fällt bereits zu.
    McAvoy, atemlos und hart, ballt die Fäuste.
    Reißt mühsam den Blick von ihrer nackten Gestalt los und richtet ihn wieder auf den Bildschirm. Auf sein Textdokument voller Notizen. Er überlegt, was er herausgefunden hat. Fragt sich, ob es der Mühe wert war.
    Ob er heute ein guter Mensch gewesen ist.
    Er muss sich bald hinlegen. Seine Gedanken verschwimmen. Er hofft, noch vier oder fünf Stunden Schlaf zu bekommen, bevor er aufs Revier zurückkehrt. Bevor die ersten E-Mails von Leuten eingehen, die in Verbindung mit alleinigen Überlebenden stehen, und er endlich eine Art von Bericht zusammenstellen kann, wen zum Teufel sie eigentlich schützen sollen.
    Diese

Weitere Kostenlose Bücher