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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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hinüber und hoffte, dass sie nicht so schlecht roch, wie sie glaubte.
    »Im Ernst?«, sagte Leo. »Du bist bereit, Sex gegen klimatisierte Luft zu tauschen?«
    Susan grinste. Dann hakte sie die Hand in seinen Gürtel und zog ihn ins Schlafzimmer.

30
    Leos Dusche war aus Marmor und Glas und hatte ihre eigene Lichtquelle, sodass man in Licht und Wasser getaucht in einem ansonsten vollkommen dunklen Badezimmer stehen konnte. Es gab eine Marmorbank, zwei Duschköpfe und Seife, die irgendwie genau wie Bananenbrot duftete. Susan war ein Badewannentyp. Sie war immer einer gewesen. Ihr Rekord für ein Bad stand bei drei Stunden und zwölf Minuten. Susan hatte mehr Bücher ins Badewasser fallen lassen, als die meisten Leute in ihrem ganzen Leben lasen. Aber sie musste zugeben, sie liebte diese Dusche. Das Ganze erinnerte sie an diese Kabinen in Gameshows, wo Geld umherwirbelte, und man durfte so viel davon behalten, wie man erwischte und sich in die Tasche stopfen konnte.
    Sie drehte den Hahn zu, stieg aus der Dusche und trocknete sich mit einem von Leos großen schwarzen Frotteetüchern ab. Sie drückte sich das Wasser aus dem Haar und schlang sich das Badetuch um die Brust. Es rutschte ihr bis auf die Schienbeine hinunter. Sie betrachtete sich in dem riesigen Spiegel, der die Wand von dem Doppelwaschbecken bis zur Decke ausfüllte. Die Sonne hatte ihre Sommersprossen zum Vorschein gebracht. Ihr nasses, orangerotes Haar erinnerte an Verpackungsstroh. Flache Brust. Dürre Glieder. Wenn sie sich noch Zöpfe flocht, sah sie aus wie Pippi Langstrumpf.
    Sie berührte ihr sprödes Haar.
    Leo hatte schönes Haar. Er hatte seidig glänzendes, gesundes Haar. Aber er hatte keine Pflegespülung in der Dusche. Er musste ein Geheimnis haben – ein Spray oder eine Creme, die man einmassierte. Susan ging zu dem Waschbecken, das er immer benutzte, und öffnete ein paar Schubladen in dem Schränkchen. Der Mann liebte seine Pflegeprodukte. Er benutzte mehr Feuchtigkeitscremes und Reiniger als sie. Sie fand ein Nagelset mit Utensilien darin, die sie noch nie gesehen hatte. Sie zog eine kleine silberne Schere aus dem Set und stutzte sich das Schamhaar damit. In einer Schublade am Boden fand sie alte Zahnweißer-Verpackungen, einen elektrischen Nasenhaarschneider und einen Plastikbeutel mit Tausenden von Wattebauschen, aber sie sah nichts zur Haarpflege. Sie versuchte es sogar unter dem anderen Waschbecken, aber die Schubladen dort waren leer bis auf eine Schachtel Tampons, eine Zahnbürste und einen Nagellackentferner – wahrscheinlich Leos Notfallausrüstung für überraschenden Damenbesuch.
    Jetzt wollte sie es aber wissen.
    Sie sah sich im Badezimmer um, und ihr Blick fiel auf den Schrank, in dem Leo Reservehandtücher aufbewahrte. Sie öffnete ihn. Die Handtücher lagen ordentlich gefaltet in Fächern. Auf dem Boden des Schranks standen eine Klobürste und eine Gummisaugglocke. Dahinter befand sich eine große Sporttasche.
    Dachte sie wirklich, dass sie Leos Haarpflegemittel in dieser Tasche finden würde? Vielleicht. Möglicherweise benutzte er es nach dem Training. Jedenfalls würde sie ihm das erzählen, falls er je herausfand, dass sie die Tasche geöffnet hatte.
    Du würdest schnüffeln.
    Sie kniete nieder und öffnete den Reißverschluss der Tasche. Sie tat es langsam, als würde sie auf den Höhepunkt eines Zaubertricks zusteuern.
    Als die Tasche auseinanderklappte, lag obenauf eine Waffe.
    Ihr Gehirn verarbeitete sie stückweise. Eine Mündung. Ein Lauf. Ein Abzug. Was ihre Aufmerksamkeit wirklich fesselte, war das Kokain, auf dem die Waffe lag, ein riesiger gottverdammter Ziegel aus Kokain, in Plastikfolie und Klebeband gewickelt. Susan hatte einmal ein Paar Stiefel gekauft, die in einem Karton von derselben Größe geliefert wurden. Diese Stiefel waren kniehoch gewesen.
    Das war eine Menge Koks.
    Susan setzte sich auf die Fersen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Sie ging die möglichen Erklärungen durch. Er hat es nur für einen Freund aufbewahrt! Er hat es auf einer Parkbank gefunden und hatte noch keine Zeit, die Polizei zu rufen! Die wahrscheinlichste Erklärung war jedoch die, die ihr am wenigsten gefiel: Leo war tiefer in die Geschäfte seines Vaters verstrickt, als er zugab.
    Daraufhin tat Susan etwas für sie sehr Untypisches – sie beschloss, dass die Sache sie nichts anging, zog den Reißverschluss der Tasche zu und stellte sie dorthin zurück, wo sie sie gefunden hatte.

31
    Archie war nicht dort, wo er sein

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