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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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Millimeter.
    Er entspringt nur deiner Phantasie, Kathrin!
    Aber Mia hat ihn doch auch schon gesehen. Und Frau Schmalke.
    Sie würde ihn zur Rede stellen! Sofort. Ohne weiter nachzudenken, stürmte sie aus der Wohnung. Die Treppen hinab, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, so schnell war sie noch nie die drei Stockwerke nach unten gehetzt. Sie spürte die Folgen ihres Weinkonsums, kämpfte erfolgreich dagegen an, behielt ihr Gleichgewicht. Hinaus zur offen stehenden Haustür. Sie sah: nichts!
    Der Platz unter der Gaslaterne war leer.
    Wo war er hin?
    Er konnte nicht weit sein.
    Sie eilte über die Straße. Ein Auto hupte. Bremsgeräusche.
    Sie drehte sich um sich selbst, blickte umher, unterdrückte die Schwindelgefühle.
    Eine Frau schimpfte. Kathrin hörte nicht, was sie sagte.
    Sie vergewisserte sich nur, dass die Fahrerin alleine im Wagen saß.
    Dann hinüber zu den Büschen. Vielleicht hatte er sich dort versteckt.
    Unbewusst nahm sie wahr, dass das Auto wieder anfuhr.
    Oder zwischen den parkenden Wagen. Oder hinter den Müllcontainern. Oder der alten Kastanie. Die war breit genug dafür.
    Auch an diesen Orten: nichts.
    Ihr wurde schwindlig.
    Sie schnappte nach Luft.
    Der Rotwein zeigte seine Wirkung. Sie hatte Angst, die Besinnung zu verlieren, und setzte sich auf einen Mauervorsprung.
    Ob sie sich die Gestalt doch eingebildet hatte?
    Verdammt!
    Gegenüber stand die Haustür immer noch offen, jemand hatte sie in diesem Zustand arretiert.
    Und die Wohnungstür?
    Mia!
    Zurück.
    Im zweiten Stockwerk stolperte sie, fiel hin, stieß sich das Knie an. Sie rappelte sich wieder auf, rannte weiter.
    Tatsächlich.
    Auch diese Tür sperrangelweit offen.
    Falls es Erik gelungen war, an ihr vorbeizukommen, während sie ihn suchte, hätte er einfach so in die Wohnung marschieren können und …
    Weiter zu Mia.
    Doch Mia schlief, ihre Puppe Charlie eng umschlungen.
    Kathrin atmete auf.
    Was nun?
    Zunächst die Wohnungstür schließen.
    Sie sperrte zwei Mal ab und ließ den Schlüssel stecken.
    Kathrins wacher Verstand weigerte sich, an einen Geist zu glauben, der durch Mauerwerk und Türen schwebte.
    Aber was, wenn er sich schon in ihren vier Wänden aufhielt?
    Sie eilte ins Wohnzimmer, leerte den Rest des Weins in ihr Glas und bewaffnete sich mit der Flasche.
    »Hallo?«, fragte sie leise, um ihre Tochter nicht zu wecken.
    Dann untersuchte sie den Raum. Unterm Sofa sah sie nach, hinter der Tür und hinter den Vorhängen.
    »Erik?«
    Auch in Schlafzimmer und Küche war niemand zu finden.
    Die Duschkabine, fiel ihr ein. Zum Glück hielt sich auch dort keiner auf.
    Noch einmal zu Mia. Sie atmete regelmäßig und schien völlig entspannt zu schlafen.
    Kathrin blickte sich um.
    In Mias Zimmer gab es für einen Erwachsenen keine Möglichkeit, sich zu verstecken.
    Erst jetzt wurde sich Kathrin der Schmerzen an ihrem Knie bewusst. Sie sah nach unten. Ihre Hose verfärbte sich schmutzig rot.
    Sie verließ das Kinderzimmer und schloss leise die Tür.
    Bereits im Flur zog sie ihre Hose aus.
    Die Wunde sah nicht schlimm aus. Nur aufgeschürft.
    Ein Heftpflaster sollte genügen.
    Aus dem Bad holte sie eine Packung Hansaplast und ging zurück ins Wohnzimmer, in der anderen Hand ihre Hose.
    Das Fenster zog sie an wie ein Magnet. Doch draußen war niemand. Der Platz am Fuß der Gaslaterne war leer.
    Sie klebte ein Pflaster auf ihr Knie, dann schob sie ihre Hand in die Hosentasche.
    Der Ring. Wieder verlangte er ihre Aufmerksamkeit.
    Ein lautes Klingeln riss sie aus ihren Gedanken.
    Sie erschrak.
    Das Telefon.
    Um diese Uhrzeit? Wer rief sie da noch an? Ihre Mutter vielleicht? War ihr etwas passiert?
    Die Station ihres Festnetzgerätes stand mitsamt Mobilteil neben dem Fernseher.
    Sie hob ab.
    »Ja, bitte?«, meldete sie sich ängstlich.
    »Kathrin?«, hörte sie einen Mann fragen. »Bist du es?«
    Oh nein.
    Sie erkannte die Stimme.
    Erik!
    Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Schnell setzte sie sich auf den Fußboden, ehe sie zusammenbrechen konnte.
    »Hallo? Kathrin?«
    Sie wollte das nicht.
    Am liebsten hätte sie einfach wieder aufgelegt.
    Die Kraft dazu fehlte ihr.
    »So melde dich doch.«
    Sie merkte, dass sie den Hörer immer noch gegen ihr Ohr presste.
    »Kathrin?«
    Nein, sie irrte sich.
    Es handelte sich nicht um Erik.
    Es war eine andere Stimme, die sie ebenfalls seit Jahren nicht mehr gehört hatte.
    »Ja, hier ist Kathrin.«
    »Gott sei Dank, ich dachte schon, dir wäre etwas passiert.«
    Der Mann machte eine kurze Pause.
    »Hier

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