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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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er sich das LSD in den Mund.
    Da Kathrin keine Lust hatte, als Spielverderberin zu gelten, machte sie ebenfalls mit.
    »Lutschen oder schlucken?«
    »Egal. Wirkt so oder so.«
    Erik nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche.
    Kathrin kam es so vor, als konsumierten die Freunde nicht zum ersten Mal LSD . Sie ärgerte sich ein wenig über Heinrich und noch mehr über sich selbst, dass sie mitgemacht hatte. Eigentlich hatte sie ja etwas gegen Drogen, aber … plötzlich fühlte sie sich sehr entspannt und friedlich.
    Ob dies vom Bier kam oder bereits vom LSD , wusste sie nicht. Die Ursache des Wohlgefühls schien ihr auch zweitrangig. Sie wollte einfach, dass es andauerte.
    Gleichzeitig spürte sie Heinrichs Hand an der Innenseite ihres Oberschenkels. Sie strich zärtlich hin und her.
    »Sag mal: Schnurrst du?«
    Kathrin erschrak, als sie Amelies Stimme hörte.
    Hatte sie tatsächlich Geräusche von sich gegeben?
    Sie kam nicht umhin, festzustellen, dass sich in ihr immer mehr Zufriedenheit ausbreitete.
    Wen kümmerten schon Regen, Blitz oder Donnerhall?
    »Das ist gemein! Ich spüre noch überhaupt nichts.«
    Amelie zog einen Schmollmund. Kathrin hatte den Eindruck, sie würde ihn dann unendlich langsam öffnen. Als bewegte sich eine Schlange in Zeitlupe, streckte die Freundin dann erneut ihre Zunge hervor. Die Schlange schob sich dabei mehr als zehn Zentimeter nach vorn. Langsam und bedächtig legte Erik einen weiteren der bunten Abschnitte darauf. Und wieder fühlte sich Kathrin an eine Kommunion erinnert. Erik war nun ihr Hohepriester und führte sie ein in die tiefen Geheimnisse seiner Religion. Kathrin fühlte sich auf der Suche nach der allumfassenden Wahrheit, der Weltformel, der Antwort auf die Frage nach dem Sein.
    Sie öffnete erneut ihren Mund und bat den Hohepriester um seine göttliche Gabe.
    Als Eriks Finger ihren Rachenraum berührten, schloss sie behutsam ihre Lippen. Mit sanftem Druck hielt sie seine Fingerspitzen gefangen. Gleichzeitig spürte sie Heinrichs massierende Hand in ihrem Schritt. Während die Droge sich auflöste, umspielte ihre Zunge Eriks Finger, ihre Zähne presste sie sachte in Eriks Haut. Heinrich hatte ein erstes Etappenziel erreicht. Ein Zittern durchlief ihren Körper. Für einen Moment glaubte sie, einen Blick auf den Sinn des Lebens erhascht zu haben. Sie wollte mehr. Mehr Erkenntnis. Mehr LSD . Mehr Lust.
    Mit ihrer eigenen Hand griff sie nach der von Heinrich, zeigte ihr die Orte, die sie bereisen sollte; mit der anderen hielt sie Eriks Handgelenk, Erik sollte sie auf keinen Fall verlassen.
    Ein Kuss in ihrem Nacken.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie solch einen Kuss erlebt. Kribbeln. Gänsehaut. Erhöhte Pulsfrequenz. Zwischen ihrem Schritt, ihrem Mund und ihrem Nacken zuckte es hin und her, als würde sie nur noch in diesem magischen Dreieck existieren.
    Die Person, die sie von hinten geküsst hatte, griff nun nach ihren Brüsten. Kathrin wusste inzwischen, dass es sich um Amelie handelte. Amelie spielte nun an Kathrins Brustwarzen, während sie sie gleichzeitig weiterküsste. Zwei weitere Hände wanderten an Kathrins Körper entlang, suchend und streichelnd.
    Das magische Dreieck mutierte zu einem wabernden, unförmigen Vieleck; Kathrin mittendrin.
    Irgendwann, Sekunden oder Stunden später, spürte sie, dass sie nun in einem der beiden Doppelbetten lag; Heinrich, Erik und Amelie bei ihr. Ihr eigenes Stöhnen wechselte sich ab mit dem der Freunde.
    Kathrin hatte das Gefühl, sich aufzulösen. Sich aufzulösen in purer Lust und Erkenntnis.

22
    Heute
    K athrin war heiß.
    Obwohl ihr Wagen über eine Klimaanlage verfügte, spürte sie unangenehme Feuchtigkeit in ihrem Rücken.
    Sie bog ab in die Revaler Straße. Erfreulich schnell fand sie einen Parkplatz; direkt neben dem früheren Reichsbahnausbesserungswerk, das nun unter dem Namen › RAW -Tempel‹ zahlreiche Künstler und Künstlergruppen unterschiedlichster Couleur beherbergte.
    Die Sonne brannte vom Himmel, dennoch war Kathrin froh, ihr klimatisiertes Auto verlassen zu können. Nachdem sie sich zwei Mal vergewissert hatte, dass es auch tatsächlich abgeschlossen war, eilte sie die Revaler Straße zurück, bis diese auf die Warschauer Straße traf.
    Natürlich war es nicht das erste Mal, dass sie diese Strecke ging, seit … seit den Ereignissen vor mehr als zehn Jahren.
    Immer wieder hatten berufliche oder private Anlässe ergeben, dass sie die … die betreffende Stelle passieren musste.
    Am höchsten Punkt

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