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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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zielte mit einer Pistole auf sie.
    Vor sich, mit dem Rücken zu ihr auf dem Sofa sitzend, sah Kathrin die Hinterköpfe von Heinrich und seiner Frau.
    Amelie musste den Lauf nur wenige Millimeter zur Seite bewegen, um einen der beiden ins Visier zu nehmen.
    »Wo ist meine Tochter?«
    Amelie lächelte.
    »Die Frage lautet: Wo ist Erik?«, höhnte sie.
    »Ich weiß längst, dass du uns etwas vorgespielt hast.«
    »›Längst‹ ist sicher ein wenig übertrieben. Ihr habt vor Angst geschlottert, ihr beiden. Angst, weil ihr geglaubt habt, Erik wäre von den Toten auferstanden. Beste Grüße aus dem Jenseits!«
    »Du hast mit uns gespielt, Amelie. Doch das ist jetzt vorbei. Sag mir, wo meine Tochter ist!«
    Als Amelie schwieg, ergänzte Kathrin leise ein »Bitte!«.
    Amelie würdigte es mit einem triumphierenden Grinsen.
    »Vielleicht rennt sie gerade, Hand in Hand mit Erik, über eine duftende Blumenwiese, und ihre Haare wehen im Wind.«
    »Amelie. Sie ist gerade mal vier Jahre alt. Sie hat nichts mit der Sache zu tun. Sie hat noch ihr gesamtes Leben vor sich.«
    »Ihr gesamtes Leben? So wie Erik? So wie ich?«
    »Es war ein Unfall.«
    »Das war es nicht«, fiel ihr Amelie scharf ins Wort.
    »Aber es war keine Absicht«, flüsterte Heinrich ängstlich.
    Amelie ging nicht auf seinen Einwand ein.
    »Ihr habt mich angelogen. Ihr habt mich mein ganzes Leben in dem Glauben gelassen, dass es ein Unfall war. Und dass er bereits tot war, als wir ihn von der Brücke geschubst haben. Aber Thomas hat erzählt, dass er die Augen aufgerissen hat.«
    »Amelie. Er war tot! Thomas war nicht mehr Herr über sich selbst, als er dir das gesagt hat. Er hat sich das zusammenphantasiert. Du musst doch gesehen haben, in welchem Zustand er war.«
    »Ja, ihr beiden habt Thomas’ Leben genauso zerstört wie meins und Eriks.«
    Die Hand mit der Waffe bewegte sich, zielte nun auf Nina.
    »Wir haben genug geredet. Keine Sorge, ich habe eine sichere Hand. Für deine Frau wird es kurz und schmerzlos werden. Für dich leider nicht, Heinrich.«
    Kathrin suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Wie konnte sie Amelies perfiden Plan nur vereiteln?
    »Für dich auch nicht, Kathrin.« Amelies Pupillen wanderten stetig hin und her. Sie hatte beide Frauen im Blick. »Du wirst dein Leben lang an dein totes Kind denken. An jedem von Mias Geburtstagen. Sicher wolltest du sie aufs Gymnasium schicken, damit sie genauso Karriere machen kann wie ihre Mutter. Du wirst an dem Tag an sie denken, an dem sie eingeschult worden wäre; an dem Tag, an dem sie ihr Abitur bestanden hätte; an dem der Einschreibung an einer Universität. An ihren ersten Kuss, an ihre erste große Liebe, an deine Enkelkinder.«
    Amelie schluckte.
    »Ich denke jeden Tag an Erik. An seine großen Erfolge in den Kinos. An die Filmpreise, die er gewonnen hätte. Und ich an seiner Seite. Die Hauptdarstellerin in all seinen Produktionen.«
    Es bestand kein Zweifel daran, dass Amelie es bitterernst meinte.
    Kathrin konnte nicht einfach stillstehen und zusehen. Sie musste, verdammt noch mal, etwas unternehmen. Sie musste!
    »Wahrscheinlich ist deine Tochter in diesem Moment bereits bei Erik. Falls nicht, werde ich nachhelfen, sobald Nina so weit ist.«
    Amelie konzentrierte sich.
    »Ich gönne euch etwas, das mir nicht vergönnt war: einen Abschiedskuss.«
    Vielleicht, dachte Kathrin, vielleicht, wenn ich ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Dann könnte Heinrich …
    Heinrich beugte sich zaghaft zu seiner Frau.
    Da machte Kathrin einen Schritt zur Seite. Er genügte, dass Amelie für eine Sekunde Heinrich und Nina aus den Augen verlor.
    Und Heinrich bemerkte es und verstand. Er nutzte die Chance, die Kathrin ihm verschaffte.
    Er sprang auf und war mit zwei Sätzen bei Amelie.
    Ein Knall.
    Amelie hatte die Pistole herumgerissen. Heinrich rannte direkt hinein. Aus seinem Rücken trat die Kugel aus und zersplitterte dann neben Kathrin den Türrahmen.
    Doch der Treffer bremste ihn nicht.
    Mit voller Wucht erreichte er Amelie und riss sie mit sich.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie sich der Situation bewusst wurde und hinter sich den Widerstand des Terrassengeländers spürte.
    Amelie starrte Kathrin ungläubig an. Dann kippte ihr Körper. Mit letzter Kraft krallte sie sich an Heinrich fest.
    Gemeinsam fielen die beiden über die Brüstung.
    Kein Schrei, der den Fall begleitete, es folgte nur ein dumpfer Aufschlag.
    Dann hörte Kathrin, dass Autos bremsten.
    Und jetzt folgten auch Schreie; die der

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