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Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Titel: Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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dankbar sein, dass dieses Problem so diskret bereinigt wurde.«
    »Diskret? Dass ich nicht lache. Haben Sie heute noch keine Zeitung gelesen?«
    »Ich lese grundsätzlich keine Zeitungen. Zu viel Gewalt.«
    »Vielleicht sollten Sie trotzdem mal einen Blick in die heutige Ausgabe werfen.«
    »Was könnte da drinstehen, was ich nicht schon weiß?«
    »Zum Beispiel, dass die Staatsanwaltschaft in dem Fall ermitteln lässt.«
    »Und wenn schon«, bemerkte der Anrufer gelassen. »Die haben nichts in der Hand.«
    »Und warum taucht dann die Kriminalpolizei bei mir auf?«
    Einen Moment lang hörte Hofer nur ein Brummen in der Leitung.
    »Ich weiß Bescheid«, sagte die Stimme ruhig. »Mohamed hat mich unterrichtet, nachdem Sie ihn angerufen haben.«
    »Nein, eigentlich habe ich Sie angerufen«, gab Hofer gereizt zurück, »aber anscheinend machen jetzt andere Ihre Arbeit.«
    »Wie Sie sich bestimmt vorstellen können, habe ich auch noch andere Verpflichtungen. Außerdem ist diese Nummer nur für Notfälle vorgesehen.«
    Hofer lachte gezwungen auf. »Ach ja«, meinte er. Sein nervöses Kichern klang wie ein Wimmern. »Dann sollte ich Sie vielleicht erst anrufen, wenn die Bullen mit einem Haftbefehl vor mir stehen.«
    »Jetzt beruhigen Sie sich wieder. Diese Befragung war nichts weiter als die übliche Routine bei einem solchen Fall.«
    »Das haben die Bullen auch gesagt. Der eine scheint harmlos zu sein, aber der andere, Bergmann heißt er, der hat sich regelrecht an mir festgebissen. Ich glaube, der könnte uns gefährlich werden.«
    »Wir kümmern uns bereits darum«, versicherte die Stimme gelassen.
    »Heißt das, ich sollte auch weiterhin Zeitung lesen?«
    »Ihre Anspielungen gehen mir langsam auf die Nerven.«
    »Sie wissen von unserem Projekt«, sagte Hofer mit resignierter Stimme. »Jensen hatte ein Notizbuch bei sich, in dem er es erwähnt hat.«
    Wieder nur ein Brummen.
    »Das ist nur ein Begriff, der für alles Mögliche stehen könnte. Die wissen nichts, sonst hätten sie uns längst hochgehen lassen. Trotzdem sollten wir vorsichtig sein.«
    »Ich habe diesem Jensen von Anfang an nicht über den Weg getraut«, betonte Hofer, »aber Sie waren ja überzeugt, er wäre der Richtige.«
    »Das war er auch, bis er durch Ihre Nachlässigkeit an Unterlagen herangekommen ist, die er nie hätte sehen dürfen, und dadurch zu einer Bedrohung wurde. Also unterlassen Sie Ihre Anspielungen, sonst könnte ich mich gezwungen sehen, Sie auch aus der Gleichung zu nehmen.«
    Hofer lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und lockerte seine Krawatte. »Haben Sie mich angerufen, um mir zu drohen?«
    »Nein, hören Sie zu: Ich will, dass Sie sämtliche Unterlagen über unsere Aktivitäten vernichten. Tabellen, Berichte, Kopien … einfach alles. Und speichern Sie sämtliche Daten aus Ihrem Computer auf CD s, die Sie mir dann zusammen mit den anderen Dingen auf dem üblichen Wege zukommen lassen.«
    »Verstehe«, sagte Hofer. »Sie trauen mir nicht mehr.«
    »Mit Vertrauen hat das nichts zu tun. Je mehr Schriftliches über unsere Aktivitäten vorhanden ist, desto größer ist die Gefahr, dass es in falsche Hände fällt. Das müsste selbst ein Bürokrat wie Sie begreifen. Wenn man bedenkt, wozu ein Mann wie Erik Jensen in der Lage war … Nicht auszumalen, was er hätte anrichten können.«
    »Natürlich, Sie haben recht«, räumte Hofer ein.
    »Dann tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe, und tun Sie es diesmal etwas sorgfältiger. Und reißen Sie sich zusammen, in Ihrem eigenen Interesse. Sie wissen ja, was auf dem Spiel steht.«
    Es klickte in der Leitung.
    Wenige Augenblicke nach dem Anruf klopfte es an Hofers Tür.
    »Nicht jetzt!«, brüllte er gereizt.
    Dennoch wurde die Tür geöffnet, und ein untersetzter älterer Mann betrat das Zimmer. Sein Haar war voll und weiß. In der linken Hand hielt er eine kleine gläserne Kartusche, in der sich mehrere zylinderförmige Kapseln mit einer dunkelroten Flüssigkeit befanden.
    »Ach, Sie sind es, Doktor Krämer.« Hofers Lächeln wirkte flüchtig und müde. »Sind das die neuesten Proben?«
    Ohne auf die Frage einzugehen, stellte Krämer die Kartusche auf den Schreibtisch und griff wortlos in die rechte Tasche seines Kittels. Er zog eine CD hervor und warf sie achtlos neben den Glasbehälter. Sie landete genau auf dem Zeitungsbericht, über dem Hofer so ausgiebig gebrütet hatte.
    »War es das wert?«, fragte er vorwurfsvoll.
    Hofer blickte überrascht zu ihm auf. »Wenn wir Erfolg haben,

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