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Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Titel: Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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stammt die Waffe?«
    »Alles völlig legal«, meinte Dennis. »Krämer hatte eine Waffenbesitzkarte. Die Nachbarin sagt, er war Mitglied im Schützenverein. Anscheinend hatte er außerdem eine Vorliebe für alte Schießprügel. Den Flur hast du ja sicher schon bewundert, aber du solltest mal einen Blick in den Keller werfen. Ich glaube, da unten lagern mehr Waffen als bei der NATO .«
    Sven kniete neben der Leiche nieder und hob vorsichtig den Revolver auf. »Bestimmt ein ziemlich kostspieliges Hobby.«
    »Tja, Arzt hätte man werden sollen«, seufzte Dennis. »Ein paar Krankschreibungen hier, ein paar Rezepte dort, und schon ist die Miete bezahlt.«
    »Mag sein. Aber vor vier Jahren hatte Krämer keinen Job und eine Menge Schulden, stand quasi am Abgrund. Und jetzt sieh dir dieses Haus an. Erstaunlich, findest du nicht?«
    »Da gebe ich Ihnen ausnahmsweise recht.«
    Koschnys Stimme traf Sven wie eine Ohrfeige. Wütend drehte er sich zur Tür um. »Wer zum Teufel hat Sie hier reingelassen?«
    »Na ja, Ihr Türsteher war wohl abgelenkt. Einer von Ihren Kollegen sortiert da draußen gerade seine Innereien. Reichlich empfindlich für einen Beamten der Mordkommission, wenn Sie mich fragen.« Koschny trat ins Zimmer und ließ den Blick prüfend über die blutigen Wände streifen. »Merkwürdig«, sagte er und überhörte Svens wütendes Schnaufen. »Erst ein Pfleger, dann ein Patient und jetzt der Arzt.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, wehrte Sven schroff ab. »Und jetzt verschwinden Sie gefälligst …«
    »Kommen Sie, Becker«, fiel Koschny ihm ins Wort, »wollen Sie mir etwa weismachen, dass Sie das alles für Zufall halten? Vier Tote in fünf Tagen sind für diese Gegend doch wohl mehr als ungewöhnlich. Und drei davon standen in direkter Verbindung zu einem gewissen Altenheim, wovon wiederum zwei eine äußerst zweifelhafte Vergangenheit hatten. Das sind für meinen Geschmack etwas zu viele Zufälle.«
    »Tja«, bemerkte Dennis anerkennend, »immerhin kann man ihm nicht vorwerfen, er hätte seine Hausaufgaben nicht gemacht.«
    »Ich warne Sie, Koschny.« Energisch trat Sven auf den Reporter zu. »Wenn Sie noch mal versuchen, mit Ihren Verleumdungen ein laufendes Ermittlungsverfahren zu behindern, lasse ich Sie auf der Stelle verhaften.«
    »So wie Edmund Heibel?« Koschny schüttelte den Kopf. »Anscheinend sind Sie immer noch ziemlich voreilig, was Verhaftungen betrifft.«
    Die Wut hatte wieder Farbe in Svens angespanntes Gesicht gebracht. »Wissen Sie, Koschny«, antwortete er besonnen, nachdem er tief durchgeatmet hatte, »Sie erinnern mich jedes Mal an meinen Chef.«
    »Ach ja?«
    »Ja, den finde ich nämlich auch zum Kotzen.«
    Koschny grinste. »Offenbar haben Sie sich Ihren unwiderstehlichen Charme erhalten.«
    »Sie haben sich auch kein bisschen verändert«, fauchte Sven. »Immer noch dasselbe arrogante Arschloch!«
    »Tja, wie’s aussieht, ist dann ja wohl alles beim Alten geblieben.« Koschny blickte auf die Leichen hinab. »Anscheinend auch die Umstände, unter denen wir uns begegnen.«
    Sven spürte, wie sein Puls erneut loshämmerte und dieses klauenartige Gefühl sich wieder um seinen Brustkorb legte. Er übergab Krämers Revolver einem von Daums Leuten, bevor er in Versuchung kam, ihn zu benutzen. »Passen Sie lieber auf, was Sie sagen.«
    »Was haben Sie denn plötzlich, Herr Kommissar? Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass die Selbstmordrate in Ihrer Nähe überdurchschnittlich hoch ist.«
    »Okay, das reicht!«, schrie Sven und versetzte Koschny einen Stoß, so dass dieser einige Schritte zurücktaumelte und beinahe über Krämers Leichnam gestürzt wäre. »Raus hier, SOFORT ! Oder ich vergesse, dass ich Polizist bin!« Seine Unterlippe bebte vor Zorn.
    Dennis erwachte aus seiner Starre und packte Sven an der Schulter. Mit einem Ruck riss Sven sich los. Doch anstatt erneut auf Koschny loszugehen, wandte er sich ab und stürzte aus dem Zimmer.
    King, der in der Tür stand und das hitzige Wortgefecht schweigend verfolgt hatte, sah ihm fragend nach.
    »Haben Sie erreicht, was Sie wollten?«, fragte Dennis nach etlichen Sekunden des Schweigens. »Ich hoffe, Sie sind zufrieden, Koschny.«
    »Hey, ich bin lediglich hier, weil ich im Polizeifunk … weil ich von zwei Toten gehört habe und mir ein Bild von der Situation machen wollte.«
    »Nun, ich hoffe, die Krämers haben Ihre Neugier befriedigt, ich halte es nämlich für besser, wenn Sie jetzt verschwinden, bevor ich Ihren Hintern aus dem

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