Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
gesprochen. Sie glauben, dass bei dir Fluchtgefahr besteht. Es tut mir Leid. Ich weiß, es ist nicht fair.«
»Hast du ihnen nicht erzählt, dass meine Arme viel zu schwach sind, um einen Fluchtversuch zu unternehmen?«
»Daran habe ich nicht gedacht. Star, wenn es dir besser geht, möchte ich mit dir über einiges reden. Ich möchte, dass du dich therapieren lässt und mit den Drogen aufhörst.«
»Ich nehme keine Drogen.« Frank schaute sie prüfend an. »Wirklich nicht. Manchmal rauche ich Marihuana, das ist alles.«
»Marihuana ist eine Droge.«
»Nein, nicht so wie Kokain oder Ecstasy. Es ist so wie Rauchen. Wusstest du, dass man Marihuana früher Mary Jane genannt hat? Ich habe das in der Schule gelernt.«
»Es zerstört deine Gehirnzellen. Haben sie euch das auch beigebracht?«
»Wir müssen uns nur darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind.«
»Wir müssen einfach aufhören, solches Zeug zu rauchen.«
Die Schwester betrat das Zimmer. »Man hat mir gesagt, dass Sie Miss Boone besuchen würden«, sagte sie zu Diane. »Ich habe Ihre Entlassungspapiere dabei. Wenn Sie mitkommen, hole ich einen Rollstuhl, und Sie können heimgehen. Haben Sie jemanden, der Sie heimfährt?«
»Mein Auto steht vor dem Krankenhaus«, sagte sie.
Frank und Star starrten sie beide an.
»Worüber spricht sie eigentlich?«, fragte Frank.
»Ich habe die letzte Nacht hier im Krankenhaus verbracht. Jemand hat mich vor meinem Apartment überfallen. Aber mir geht es gut, nur ein paar blaue Flecken.«
»Warum hast du mich nicht angerufen? Bist du in Ordnung?«
»Ja, ich bin okay. Ich gehe jetzt heim. Ich muss Jonas anrufen und ihm mitteilen, dass ich später komme.«
»Sie werden schön zu Hause bleiben und sich ausruhen«, sagte die Schwester. »Das hat der Doktor angeordnet.«
»Ich fahre dich heim«, sagte Frank.
»Nein, mir geht’s gut, wirklich. Bleib hier bei Star. Ich rufe dich später an.« Diane folgte der Schwester nach draußen.
»Ich komme gleich bei dir vorbei«, rief ihr Frank nach.
Im Hinausgehen war es Diane, als ob sie Star sagen höre, dass es ihr Leid täte.
Diane schaffte es nach Hause, aber die Treppe hinauf in den ersten Stock kam ihr heute besonders lang vor, und sie sehnte sich nach einem Aufzug. In ihrer Wohnung angekommen, verschloss und verriegelte sie die Tür, schluckte eine Schmerztablette, zog sich um und machte es sich auf dem Sofa bequem. Sie schaute Jonas’ Nummer nach und rief ihn an. Nach einiger Zeit meldete sich der Anrufbeantworter. Sie legte auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Als Nächstes rief sie sein Handy an.
»Briggs hier.«
»Jonas, hier ist Diane. Ich komme etwas später zur Grabungsstätte, also sind Sie heute der Verantwortliche.«
»Das ist in Ordnung. Wir fangen gerade an. Sie klingen etwas angeschlagen. Geht es Ihnen gut?«
Diane erzählte ihm, was ihr gestern Abend passiert war, versuchte aber, die ganze Angelegenheit herunterzuspielen.
»Sind Sie sicher, dass Sie heute hierher kommen wollen? Sollten Sie nicht besser daheim bleiben und sich ausruhen?«
»Ich bin okay. Wirklich. Ein paar Prellungen, das ist alles.«
»Wenn sie Sie die ganze Nacht im Krankenhaus behalten haben, dann müssen das mehr als ein paar Prellungen sein.«
»Eine Niere war geprellt. Aber das ist wieder in Ordnung.«
»Ach, das ist alles? Die Niere ist ein äußerst wichtiges Organ. Ich denke, das verlangt Bettruhe. Wir kommen hier auch allein zurecht. Wir haben unseren Grabungsplan, und wir haben alle große Erfahrung.«
»Das weiß ich ja. Wie war es letzte Nacht bei den Abercrombies? Ich hoffe, niemand von denen hat Sie im Schlaf mit dem Messer bedroht.«
»Was? Nein. Hätten sie das sollen?« Diane musste lachen, und das tat weh. »Sie waren großartig. Unheimlich gastfreundliche Leute. Mrs. Abercrombie macht einen fantastischen Schmorbraten. Luther ist zwar ziemlich sauer, dass jemand eine Leiche auf seinem Land abgeladen hat, aber seine Frau scheint die Aufregung zu genießen.«
»Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Sie etwas benötigen«, sagte sie.
»Heißt das, dass Sie heute brav daheim bleiben und sich ausruhen?«
»Zumindest heute Vormittag. Dann sehen wir weiter.«
Nachdem sie mit Jonas gesprochen hatte, rief sie Andie im Museum an und musste die ganze Geschichte noch einmal erzählen.
»Das kann doch nicht wahr sein. Warum haben Sie mich nicht angerufen? Ich wäre sofort ins Krankenhaus gekommen. Ich wette, Sie hatten keinen Pyjama dabei und mussten so
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