Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
aber nicht, dass sie bereits volljährig ist. Was Sie machen, nennt man Nötigung einer Minderjährigen. Und jetzt verschwinden Sie besser, bevor ihr Vormund auftaucht und Sie hinauswirft.«
»Ich habe größere Rechte, hier zu sein als Sie.«
»Du hast überhaupt kein Recht, hier zu sein.« Frank stand in der Tür und funkelte die McFarlands an.
Als Crystal sich Frank zuwandte, konnte Diane einen Satz auf einem von Crystals Papieren entziffern.
Ohne weiter nachzudenken, riss sie ihr dieses Blatt aus der Hand.
»Hey, du verdammtes Miststück! Was soll das werden? Gib das zurück.«
Diane stürzte an ihr vorbei und schaffte es bis zu Frank, obwohl Crystal und Gil sie festzuhalten versuchten. »Hier geht es nicht nur um die Überschreibung von Besitz, die zweite Seite ist ein Geständnis.«
Star schrie aus vollem Hals: »Du verdammte Scheißschlampe! Hau bloß ab und nimm deinen Bubi mit.«
Die Wache, ein älterer, stämmiger Mann, stürzte ins Zimmer. »Was geht denn hier vor? Was machen Sie alle hier?«
»Diese beiden haben sich hier hereingeschlichen und versucht, Miss Boone dazu zu zwingen, ein Geständnis zu unterzeichnen«, sagte Frank und zeigte dem neuen Wachmann seine Dienstmarke. »Ich bin Miss Boones Vormund.«
»Wir besuchen nur unsere Enkelin.«
»Sie ist nicht meine Großmutter. Sie ist nur eine alte Nutte, die keinen anderen mehr zum Ficken kriegt als diesen arschlosen Schwachkopf.«
»Star«, sagte Frank. »Es reicht.«
»Stimmt doch aber. Schaut ihn euch an. Er ist so dünn, dass es aussieht, als ob ihm jemand seinen Arsch abgeschnitten hätte. Ein Paar enge Jeans sind ihm immer noch viel zu groß.«
»Jetzt reicht es«, wiederholte Frank.
»Du landest auf dem elektrischen Stuhl, meine Kleine, auf dem elektrischen Stuhl …«, trällerte Gil McFarland, zog eine Grimasse und beugte seine schmächtige Gestalt in ihre Richtung.
»Das war’s dann. Raus hier.«
Frank packte Gil am Arm und beförderte ihn aus der Tür hinaus.
»Das gilt auch für dich, Crystal.«
»Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.« Crystal spuckte aus und marschierte aus dem Zimmer.
Der Wachmann stand eine Weile da, als ob er auf jemanden wartete, der ihm sagte, was hier zu tun sei. »Ich bin gerade erst vor einer Stunde hier eingetroffen«, sagte er. »Sie müssen beobachtet haben, dass ich eine kleine Pause gemacht habe.«
»So wird es gewesen sein«, sagte Frank.
Der Wächter nahm wieder seinen Posten vor der Tür ein, und Frank wandte sich an Star. »Was habe ich dir über deine große Klappe gesagt?«
»Sie haben damit angefangen. Crystals Klappe ist schlimmer als meine.«
»Eine Schwester hat mir gestern etwas Kluges gesagt. Man solle sich immer nach den eigenen Grundsätzen richten und nicht nach denen anderer Menschen. Du solltest dir überlegen, was für ein Mensch du sein möchtest, bevor du den Mund aufmachst«, sagte Diane.
»Sie sind nicht meine Mutter.«
»Star!«, sagte Frank. »Diane hat wegen dir schon ganz schön viele Unannehmlichkeiten gehabt. Du solltest ihr mit etwas mehr Respekt begegnen.«
Wenn man Star so ansah, wie sie da schmollend und mit zerzausten Haaren angegurtet in ihren Kissen lag, wäre man wohl nicht überrascht gewesen, wenn plötzlich ein Exorzist den Raum betreten hätte.
»Verstehst du denn nicht? Nichts kann mir helfen. Nichts. Wenn sie mich ins Gefängnis stecken, habe ich wenigstens einen Platz zum Leben.«
»Star, du hast einen Platz zum Leben.«
»Wo? Ganz allein in diesem Haus? Das will ich nie mehr betreten.«
»Bei mir – und Kevin, wenn er bei mir ist. Du hast ein Zuhause. Wenn das alles vorbei ist, gehst du zurück auf die Schule und machst deinen Abschluss. Danach kannst du dir überlegen, ob du aufs College gehen willst. Ich kann dir ein neues Leben verschaffen. Aber du musst mir dabei helfen.«
Star blickte ihn ganz lange an. »Du meinst, du würdest mich bei dir leben lassen?«
»Natürlich. Wir kennen uns doch schon eine Ewigkeit, und dein Vater war mein bester Freund. Du bist für mich wie eine Nichte – oder eine Tochter. Also, könntest du dich jetzt etwas beruhigen?«
»Hast du sein Gesicht gesehen, als ich ihn einen arschlosen Schwachkopf genannt habe?«
»Star.«
»Ist schon recht.«
»Wie fühlst du dich heute?«
»Ich würde mich besser fühlen, wenn ich nicht ans Bett gegurtet wäre. Ich würde gerne aufstehen und etwas herumlaufen. Jedes Mal, wenn ich aufstehe, wird mir schwindlig.«
»Ich habe mit den Ermittlern
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