Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
Begleitpapiere rüber«, sagte Diane. »Ich kümmere mich darum. Wir werden alles zurücksenden, was wir nicht brauchen.«
Madge rieb sich ihre nackten Arme. »Wie halten Sie es bei der Kälte hier drinnen nur aus? Ich würde erst einmal die Heizung aufdrehen.«
»Für die Sachen, die wir hier bearbeiten, ist es besser, wenn der Raum etwas kühler ist«, sagte Korey. »Wir haben uns daran gewöhnt.«
»Würden Sie Miss Stewart eine große Schachtel und etwas säurefreies Einwickelpapier geben? Sie möchte einen Quilt einlagern.«
»Kein Problem.« Korey ging los, um das Gewünschte zu holen.
»Anscheinend ist die Sitzung vorbei«. Signy nahm das Jackett von den Schultern und legte es auf den Tisch.
»Ja. Ich nehme an, Mark sucht Sie im Mitarbeiterzimmer. Ich zeige Ihnen den Weg, wenn Sie möchten.«
»Danke, Korey«, schrie sie ihm nach. »Danke für die Führung.«
»Gern geschehen, Mrs. G.«
»Korey kümmert sich um Sie, Madge«, sagte Diane. »Er kann Ihnen auch Ratschläge geben, wie Sie Ihren Quilt reinigen können.«
Diane ließ Madge allein, die sich gerade eine Schale voller Abgüsse von Dinosauriereiern aus Gießharz anschaute, und führte Signy zum Mitarbeiterzimmer.
»Wie war die Sitzung?« Signy schaute auf die Uhr. »Viel können Sie in der kurzen Zeit ja nicht erledigt haben.«
»Nein. Viel haben wir nicht erledigt. Nur Kleinigkeiten. Hat Ihnen die Führung durch das Konservierungslabor gefallen?«
»Ja«, sagte Signy. Sie klang überrascht, dass ihr tatsächlich der Besuch eines Museumslabors Spaß gemacht hatte. »Korey ist ein guter Lehrer und sehr begeistert von seiner Arbeit.«
»Mark erwähnte, dass Sie Erkältungsmittel nehmen. Es tut mir Leid, dass Sie die Nacht im Konferenzraum verbringen mussten. Ich muss die Reinigungsmannschaft befragen, warum die Sie nicht bemerkt haben.«
»Das ist schon in Ordnung. Auf diese Weise musste ich nicht mehr fahren, und Mark war ja sowieso die halbe Nacht im Büro, um mit Japan zu sprechen.«
»Ich hätte Sie gern heimgefahren.«
»Die Couch war sehr bequem.«
Diane drang nicht weiter in sie, fand aber die ganze Angelegenheit äußerst seltsam. Sie trafen Mark vor dem Mitarbeiterzimmer. Er blickte finster drein, und sein Gesicht erhellte sich nicht automatisch, als er seine Frau erblickte. Als er dann schließlich doch lächelte, wirkte das ziemlich gezwungen.
»Ich bringe dich besser nach Hause«, sagte er. »Du musst erschöpft sein.« Er nickte Diane zu, nahm Signy am Arm und führte sie über den smaragdgrünen Fliesenboden zum Aufzug.
Diane machte sich ebenfalls auf den Weg Richtung Aufzug, wurde aber von Donald gestoppt. Seinem düsteren Blick konnte sie entnehmen, dass ein weiterer Streit bevorstand.
»Diane. Ich habe diese Botschaft nicht selber fabriziert.«
»Was?« Für einen Moment wusste sie nicht, wovon er redete, da sie gleichzeitig Marks und Signys flüsternd geführten Gespräch vor dem Aufzug zu folgen versuchte.
»Kannst du denn gar nichts richtig machen?«, sagte Mark.
»Wenn es mich nicht gäbe, würdest du nicht einmal von ihnen wissen. Ich fahre allein heim.«
Diane sah gerade noch, wie Mark Signy an den Arm fasste. Diese schüttelte ihn ab und eilte in den Aufzug, dessen Türen sich gerade öffneten.
»Ich war es wirklich nicht. So etwas würde ich nie tun«, redete Donald weiter. »Und es schockt mich wirklich, dass Sie mich zu so etwas für fähig halten.«
Diane wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zu. »Ich glaube ja gar nicht, dass Sie das waren, Donald. Ich denke, wir beide waren unschuldige Opfer eines Witzbolds.« Sein Gesicht hellte sich auf und zeigte sogar ein schiefes Lächeln. Sie sagte ihm allerdings nicht, dass sie vor allem bezweifelte, dass er etwas tun würde, was so offensichtlich auf ihn hindeutete.
»Wer könnte es denn Ihrer Ansicht nach gewesen sein?«, fragte er.
»Ich weiß es nicht. Haben Sie einen Ausdruck der E-Mail dabei?«
Er nahm ein Blatt Papier aus seinem Ordner und gab es ihr. »Es wurde von Ihrem Computer abgeschickt«, sagte er.
»Sieht so aus. Teilen Sie mir mit, wenn Sie etwas erfahren?«
»Sicher. Kein Problem.«
Nachdem Donald gegangen war, machte sich Diane auf den Weg in ihr Büro. In der Eingangshalle sprach sie ein Wachmann an, der gerade an der Gegensprechanlage stand.
»Ein Frank Duncan möchte Sie sehen, Dr. Fallon.«
»Okay. Sie können ihn hereinlassen.«
Der Wachmann öffnete Frank die Tür. Dieser hatte einen großen Umschlag in der Hand.
»Frank,
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