Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
Museum angestellt haben. Die Zeiten ändern sich, und wir sollten uns den neuen Herausforderungen stellen.«
»Milo mag nicht mehr unter uns weilen, aber er hat uns seine Pläne in seinem Testament hinterlassen – zusammen mit seinem Geld. Sein Tod hat nichts an der Gültigkeit seiner Pläne für das Museum geändert. Übrigens auch nichts an der Entschlossenheit von Mrs. Van Ross, diese Pläne verwirklicht zu sehen.« Diane beobachtete die Reaktion der Vorstandsmitglieder. Die meisten schauten die ausgeteilten Unterlagen durch.
Mark spürte die plötzlich fehlende Unterstützung und stand auf. »Ich muss Signy heimbringen. Vielleicht kommt einmal die Zeit, wo es nicht mehr verboten sein wird, dieses Thema anzusprechen.« Als er beleidigt den Raum verließ, erinnerte er Diane an ein verzogenes Kind.
Das danach entstandene betretene Schweigen wurde von Madge Stewart gebrochen. »Dieser Konservierungskurs, was ist denn das?«
»Unser Chefkonservator Korey Jordan war der Ansicht, dass die Öffentlichkeit daran interessiert sein könnte, zu erfahren, wie man Familienerbstücke für die Zukunft sichern und bewahren kann«, sagte Diane.
»Oh, das würde mich sehr interessieren«, sagte Madge. »Ich habe da diesen Quilt …«
Craig Amberson stieß einen Seufzer aus, und Madge funkelte ihn an.
»Ich glaube, wir können diese Sitzung schließen«, stellte Diane fest. »Schauen Sie sich bitte den Haushaltsplan an, den ich vorhin ausgeteilt habe. Wir können dann auf der nächsten Sitzung darüber reden. Wenn Sie mitkommen, Madge, mache ich Sie mit Korey bekannt. Er kann Ihnen etwas säurefreies Seidenpapier zum Einwickeln Ihres Quilts und eine große Spezialschachtel geben, in die Sie ihn sicher einlagern können.«
»Also, das war eine große Zeitverschwendung.« Craig Amberson stand auf und stopfte die Haushaltspläne in seine Aktentasche.
Gordon Atwell schaute auf seine Uhr. »Ich hätte genauso gut in meiner Bank bleiben können. Wir hätten wirklich über Marks Pläne diskutieren sollen, und wenn es nur dazu gedient hätte, die ganze Sache vom Tisch zu bekommen.«
»Es bringt doch nichts, ohne genaue Zahlen darüber zu reden«, entgegnete Diane. »Bis wir diese haben, ist alles reine Spekulation – und die ist Zeitvergeudung.«
Craig murmelte etwas in sich hinein und verließ zusammen mit Gordon den Raum. Diane brachte Madge einen Stock tiefer zum Konservierungslabor. Es war nicht besonders groß. Viele der größeren Exponate wurden bei Bedarf außerhalb des Museums renoviert. Trotzdem gab es im Labor einen geräumigen temperatur- und feuchtigkeitsgeregelten Lagerraum, einen speziellen Abzugsschrank für die Arbeit mit Chemikalien, eine Entsäuerungsanlage, einen Saugtisch für die wässrige Behandlung von brüchigen, fragilen Objekten, Binokularmikroskope und eine Fotoausrüstung. Die Abteilung bestand aus einem Chefkonservator und fünf Assistenten. Diane führte gerade Gespräche mit Fachschulen aus der Region über eine Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Konservatorassistenten.
Korey hatte es bei seiner Arbeit meist mit Knochen, botanischen Proben und sonstigen natürlichen Gegenständen zu tun, aber er verfügte auch über Erfahrung auf dem Gebiet der Konservierung von historischen Objekten und Papier. Alle Dokumente in diesem Museum gingen zuerst durch Koreys Hände, bevor sie archiviert wurden.
Signy, der Korey sein Jackett um die Schultern gelegt hatte, beugte sich gerade über einen Tisch und schaute sich Papiere an, die anscheinend lange im Wasser gelegen hatten.
»Wir haben sie in einem alten Koffer gefunden, der in einer Ecke des Kellers stand«, erklärte ihr Korey gerade. »Sie enthalten einen Teil der Geschichte dieses Ortes. Nachdem ich die Tinte untersucht habe, kann ich das Papier säubern und die miteinander verklebten Seiten trennen. Ich glaube, das wird am Ende ein hervorragendes Ausstellungsstück.«
»In so einem Museum geht mehr vor, als man denkt«, sagte Madge.
Während sie sich über die Dokumente unterhielten, fielen Diane Kisten mit Arbeitsmitteln und Verbrauchsmaterial auf, die sich dreifach übereinander an der Wand stapelten.
»Was ist das denn?«, fragte sie Korey.
Er lachte. »Genug Vorräte bis ins nächste Jahrtausend. Ich weiß auch nicht, was da vorgeht. Plötzlich kam bei jeder Lieferung dreimal so viel an, wie ich bestellt hatte. Ich habe den Lieferanten angerufen, aber der hat mir gesagt, wir hätten das alles bestellt.«
»Schicken Sie mir die
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