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Stern auf Nullkurs (1979)

Stern auf Nullkurs (1979)

Titel: Stern auf Nullkurs (1979) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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ziemlich sicher. Die Berechnungen seit seiner Entdeckung haben ergeben, daß er sich, wie an einer Schnur gezogen, auf die Sonne zubewegt. Ohne erkennbare Abweichung." 
    „Und wie lange wurde er beobachtet?" 
    „Fünf oder sechs Tage lang."
    „Weißt du Genaueres über seine Entfernung?" 
    Tonder schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Als ich startete, war sie noch nicht genau ermittelt. Aber sie muß wohl sehr groß sein. Die Radarwellen sind wesentlich länger unterwegs als fünf Tage, sonst hätte ich noch einiges erfahren. Zunächst vermochte man den Dunklen nur anhand von Sternenbedeckungen nachzuweisen." 
    „Und wer hat dir dann den genauen Kurs verraten?" fragte Pela. Tonder spürte die Spitze, er wandte sich ab und hob die Schultern. 
    „Viele auf der Station haben es gesagt."
    „Also nichts als Geschwätz!" schloß Pela die Erörterungen ab. Dann blickte sie demonstrativ aus dem Bullauge, vor dem nichts war als die mit silbernen Splittern bestickte Schwärze des Kosmos. 
    Tonder stand auf und fuhr mit seiner Plattform nach oben. 
    Am anderen Tag jedoch lag er erneut neben ihnen und versuchte das Gespräch wieder aufzunehmen. „Und daß sie euch kommen ließen? Was hat das zu bedeuten?"
    Natürlich mußte es schwerwiegende Gründe dafür geben. Kalo überlegte angestrengt. Eines schien sicher: Es gab einen Raumkörper, der sich dem heimischen Sonnensystem näherte. Zwar war er noch nicht exakt geortet worden, Zweifel an seinem Vorhandensein konnte es jedoch nicht mehr geben. Folgendes war wohl ebenfalls erwiesen: Man hatte wegen dieses Körpers zwei Kommunikationstechniker nach Pluto III beordert. Doch auf Pluto III selbst gab es weder etwas zu ermitteln noch auf kommunikative Möglichkeiten hin zu untersuchen. In Frage kam nur der Dunkle.
    Was aber erwartete man von ihnen? Weshalb hatte Kregg so geheimnisvoll getan? Kalo sah nur eine Erklärung: Sie sollten den Dunklen untersuchen, sollten feststellen, ob es auf ihm Dinge oder Vorgänge gab, die sich zum Vorteil der Menschheit nutzen lassen könnten, vielleicht bisher noch unbekannte Stoffe entdecken. Immerhin war der Dunkle der erste große Raumkörper, der in das Sonnensystem einflog. Vielleicht hoffte man sogar, Anzeichen fremder Zivilisationen zu finden. Und Kreggs Geheimniskrämerei hatte wohl keinen anderen Zweck, als Gerüchten vorzubeugen.
    Es ergab sich also ein Bild. Kein deutliches zwar, aber immerhin ein erkennbares.
    Und wie so oft bemächtigte sich Kalos während jenes Fluges eine seltsame Angst. Er kannte sie, wie ein Schatten hatte sie sein bisheriges Leben begleitet. Sie entsprang nicht so sehr der Sorge, abermals eine schmerzliche Enttäuschung zu erleben, als vielmehr dem Bedenken, sich zuvor in eine Euphorie zu steigern.
    Doch fast jede Bemerkung des Piloten trug dazu bei, diese Hochstimmung zu nähren.
    „Sie haben ein Rauschen festgestellt, das nur von dem Dunklen stammen kann."
    „Radiomagnetische Emissionen?" fragte Pela Storm.
    „Etwas in der Art, aber ohne jede Modulation."
    „Es gibt viele Sterne, die derartige Wellen aussenden." Aus ihrer Stimme klang Ablehnung. „Das will noch nichts besagen."
    „Die Wellen liegen aber auf einem sehr schmalen Band."
    „Auf welcher Frequenz?"
    „Keine Ahnung."
    „Also wieder nichts!" sagte Pela. „Nur vage Vermutungen, nichts, das einer Prüfung standhielte."
    So ging es Tag um Tag. Andeutungen Tonders, bohrende Fragen Pelas, die danach stets behauptete, sie stehe mit leeren Händen da. Und sie hatte wohl auch recht damit.
     
    Es wäre deprimierend, brächten sie auch die Untersuchungen auf Pluto keinen Schritt weiter. Trotz allem hofft Kalo noch immer auf die Entdeckung, die alles Gewesene vergessen machen würde. Nicht auszudenken, wenn er Aikiko endlich beweisen könnte, daß sie zu Unrecht spottete. Allerdings ist er längst nicht mehr so sicher wie zu Beginn der Expedition.
    Die ersten Radarsignale kommen zurück. Der Unheimliche ist nur noch wenige Lichtstunden entfernt. Aber auch jetzt werden bloß die bereits bekannten Werte bestätigt, mehr nicht. In der Station sinkt die Stimmung auf den Nullpunkt.
    Trotzdem verläßt niemand die Geräte. Sie verkürzen die Nachtruhe auf ein eben noch vertretbares Minimum, sie versuchen den Erfolg zu erzwingen und wissen doch, daß er sich nicht erzwingen läßt. Die Zeit scheint stehenzubleiben.
    Bis dann eines Tages etwas geschieht, mit dem niemand gerechnet hat, etwas, das die Situation von Grund auf ändert.
     
    Von Zeit zu

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