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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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vorbeischwamm, dass die Leute sie im Schein der Monde für ein Stück Treibholz halten mussten, entdeckte sie, dass ein Stück weiter flussabwärts bei dem Haus des Propheten ein Boot beladen wurde. Im Schein der Fackeln glaubte sie, Kedrok zu erkennen, und dann nahm sie den Propheten selbst wahr. Offensichtlich wollte der Herr Fersengeld geben.
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    Salavar wusste nicht, wem er lieber den Hals umgedreht hätte, den Freistadt-Narren, denen es nicht gelungen war, die Katzenfrau zu fangen, oder dieser selbst. Der Gerechtigkeit halber musste er aber zugeben, dass er bei sich selbst anfangen sollte. Er hatte seine Feinde vollkommen unterschätzt und sich so verhalten, als hätte er es mit ein paar Jung-Adepten zu tun, die bei einem Artefakt nicht wussten, in welche Richtung sie es halten mussten. Dabei hätte er Khaton kennen müssen. Wie es aussah, hatte der Evari, bevor er nach Gamindhon gekommen war, für eine ausreichende Rückversicherung gesorgt und dabei auf Kreaturen zurückgegriffen, die in den Dämmerlanden selten geworden waren. Salavars eigene Sinne reichten nicht aus, um die feine weiße Strömung zu erkennen, die von dem Evari und der Nixe ausging, doch mit seinem Spürartefakt hatte er sie noch einmal überprüft. Alle Eirun und viele ausgebildete Magier der goldenen Seite wären in der Lage, dieser Fährte zu folgen.
    Daher würde er sich beeilen müssen, wenn er den Strom ungeschoren erreichen wollte, und konnte überdies nur hoffen, dass seine Verfolger dort haltmachten. Waren sie jedoch bereit, ihm auch auf seine Seite zu folgen, würde es für ihn kritisch, denn drüben würde er einige Tage brauchen, um Helfer zu finden, mit denen er eine wild entschlossene Eirun-Schar zurückschlagen konnte.
    Um nicht seines gesamten Erfolges beraubt zu werden, beschloss Salavar, Gamindhon noch in dieser Nacht zu verlassen. Doch kaum waren seine Knechte dabei, die angesammelten Schätze und seine Gefangenen an Bord zu schaffen, stürmte Kedrok herbei.
    Das Gesicht des Freistädters wirkte grau wie Asche, als er mit zitternden Fingern auf die Stadt wies. »Prophet, die Pilger sind verrückt geworden und gehorchen unseren Anweisungen nicht mehr.«
    »Was?« Salavar fuhr herum und starrte nach Gamindhon hinüber.
    Seine magischen Sinne verrieten ihm sofort, dass die beeinflussende Strahlung der großen Kristallsäule auf dem Marktplatz erloschen war. Zuerst wollte er es nicht glauben, dann aber gefror ihm schlagartig das Blut in den Adern. Während er seine gesamte Aufmerksamkeit auf dieses Katzenweib gerichtet hatte, musste es dessen Verbündeten gelungen sein, sein Artefakt zu finden und auszuschalten.
    Im ersten Augenblick verdächtigte er den Oberpriester Elawhar, schloss aber diese Möglichkeit sofort wieder aus. Der Mann trug zwar ein gewisses magisches Erbe in sich, war aber mit Sicherheit nicht in der Lage gewesen, das Gerät aufzuspüren. Das konnte nur ein ausgebildeter Magier oder einer dieser verdammten Eirun-Spitzohren getan haben. Damit ging es jetzt um sein blankes Überleben.
    Salavar packte Kedrok und schüttelte ihn. »Kümmere dich nicht weiter um die Pilger, sondern sieh zu, dass mein Schiff so rasch wie möglich ablegen kann. Sollten euch Leute daran hindern wollen, setzt die Lähmartefakte ein. Los, mach schon! Lass das Gold, das noch nicht verladen ist, hier. Wir haben nicht mehr die Zeit, es an Bord zu bringen.«
    Salavar gab Kedrok frei und stieß ihn Richtung Tür. Dann packte er jene Dinge ein, die er auf keinen Fall zurücklassen durfte.
    Unterdessen verließ Kedrok das Gebäude und winkte einen seiner Männer zu sich. »Der Prophet hat nicht mehr alle Sinne beisammen. Er will das restliche Gold hierlassen«, rief er einem seiner Kumpane zu.
    Der Mann lachte kurz auf. »Dem wird die Sache wohl zu heiß. Aber uns kann es recht sein. Wir haben schon genug Schätze an Bord, um uns alle zu großen Herren zu machen. Aber dafür sollten wir den Propheten unterwegs verlieren!«
    Ein breites Grinsen zog über Kedroks Gesicht. »Das ist ein ausgezeichneter Gedanke. Aber jetzt sieh zu, dass du die übrigen Kerle einfängst und unser Schiff fertig machst. Sind die Gefangenen an Bord?«
    »Sind sie. Aber was sollen wir mit denen? Am besten, wir werfen dieses Gesindel ebenfalls in den Fluss.«
    »Narr!«, fuhr Kedrok den Mann an. »Die verkaufen wir in Flussmaul. Allein die Nixe ist ihr Gewicht in Edelsteinen wert, und die anderen nicht viel weniger.«
    »Dann sollten wir sie unterwegs gut

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