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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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nach dem Spaten aus. Laisa bleckte die Zähne in ihre Richtung, beruhigte sich dann aber wieder und trat ein. Die Gaststube war riesig und die Bänke und Tische darin von einer so robusten Art, dass sie jede Rauferei überstehen konnten. Die Küche befand sich in einem abgetrennten Raum, und seltsamerweise stand dort auch die Schanktheke, wie man durch eine weit offen stehende Tür erkennen konnte.
    Zunächst entdeckte Laisa den Strich nicht, den man beachten sollte. Borlon, der ihr in einen weiten, grauen Kapuzenmantel gehüllt gefolgt war, wies sie schließlich darauf hin. Ein einziger, nicht gerade kleiner Tisch mit zwei langen Bänken wurde von einem kaum mehr sichtbaren Farbstreifen auf dem Boden vom überwiegenden Rest des Raumes abgetrennt.
    »Hier sind doch alle verrückt!«, entfuhr es Laisa.
    »So ist nun einmal das Gesetz am Strom«, antwortete Borlon achselzuckend.
    Er hatte sich inzwischen den Sklavenring umgelegt, um bei Laisa bleiben zu können. Ganz ungefährlich war das nicht, denn wenn er als Weißer erkannt wurde, bestand die Gefahr, dass die übrigen Gäste versuchen würden, ihn zu befreien. Daher schlang er den Mantel noch enger um sich und setzte sich so an den Tisch, dass Laisa ihn ein wenig verdeckte.
    Gleich darauf erschien die Wirtin. Laisa nahm schon an, diese wolle die Bestellung aufnehmen. Stattdessen hielt die Frau einen Eimer mit Farbe und einen Pinsel in der Hand und zog den verblassten Strich auf dem Boden nach.
    »Hier dürft ihr nicht drüber, sonst setzt es was«, erklärte sie dabei.
    »Mit dem Besen?«, fragte Laisa spöttisch.
    Die andere schüttelte den Kopf. »Wir haben hier gute Artefakte, die gegen deinesgleichen wirken. Das haben sogar schon Magier aus euren Landen zu ihrem Leidwesen erfahren müssen. Du kannst es ja versuchen, doch glaube nicht, dass ich Mitleid mit dir haben werde.«
    »Was gibt es zu essen?« Laisa hatte keine Lust mehr, weiter über sinnlose Dinge zu reden. Außerdem knurrte ihr Magen. Die Antwort der Goisin war allerdings nicht nach ihrem Geschmack.
    »Das Gesindel von drüben soll sich gefälligst selbst verköstigen.« Noch während Laisa empört auffahren wollte, sprach die Frau weiter.
    »Ich kann euch natürlich Sachen von hier verkaufen, aber die sind teuer.«
    Laisa merkte, dass es der Frau nur darum ging, ihr möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Da sie von Khaton reichlich mit Münzen verschiedenster Herkunft ausgestattet worden war und sie zudem die wertvollsten Schmuckstücke von ihrer Beute aus der Festung des grünen Magiers bei sich hatte, zuckte sie nur mit den Schultern.
    »Ich will Fisch und Milch, mein Begleiter hier einen Becher Thilierwein und mein restliches Gefolge Braten und Brot, aber nach Möglichkeit weder gelb noch grün.«
    »Wenn du es bezahlen kannst, gerne.« Die Wirtin streckte Laisa dabei fordernd die Hand hin. Laisa zählte mehrere Münzen ab und reichte sie ihr.
    »Das dürfte genügen!«
    Die andere schien zu überlegen, ob sie noch mehr verlangen sollte, doch ein Blick auf Laisas prachtvolles Raubtiergebiss vertrieb diesen Gedanken wieder. Sie trollte sich und kehrte kurze Zeit später mit dem Verlangten zurück. Sie hatte auch Brot und Butter mitgebracht sowie ein großes Stück Käse, der verführerisch roch.
    »Lasst es euch schmecken«, erklärte sie und eilte davon, um neue Gäste zu bedienen. Es handelte sich um Schiffer, die ebenfalls die Nacht durchgefahren waren und hier frühstücken wollten. Sie entpuppten sich als lärmende Bande, die keine Rücksicht auf andere Gäste nahm. Da sie hungrig und anscheinend auch ziemlich durstig waren, dauerte es eine Weile, bis die Wirtin wieder Zeit für Laisa und ihre Begleiter hatte. Inzwischen waren Ysobel und Rongi hereingekommen. Im Gegensatz zu Laisa hatten sie sofort die richtige Tür benützt und waren damit dem Zorn der streitbaren Goisin entkommen. Jetzt saßen sie mit am Tisch und wählten unter den aufgetragenen Speisen die aus, die ihnen am wenigsten widerwärtig erschienen.
    »Der Hunger wird es schon reintreiben«, sagte Ysobel mit schief gezogenem Gesicht. Doch auch sie musste bekennen, dass die Wirtin sich Mühe gegeben hatte. Auch wenn schon lange keine Leute von der anderen Stromseite mehr in ihr Gasthaus gekommen waren, so hatte sie es nicht verlernt, solche zu bedienen.
    »Braucht ihr noch was?«, fragte die Frau gerade.
    »Noch mal so einen Fisch wie eben und einen weiteren Becher Milch.« Laisa wollte schon neues Geld aus der Börse

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