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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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hören!«
    Heklah griff zuerst an ihre Kehle, berichtete dann aber in knappen Worten, auf welche Weise es ihr gelungen war, sich Laisa anzuschließen, und ging dann auf ihre weiteren Pläne ein. »Ich wollte Euch in T’woollion heimlich verlassen. Allerdings habe ich nicht daran gedacht, dass Ihr ja meiner Spur mühelos folgen könnt.«
    »Was ist mit dem Schurkenstück?«, mahnte Laisa eindringlich.
    »Verzeiht, wenn ich etwas abgeschweift bin«, bat Heklah mit einem traurigen Lächeln. »Vor einigen Wochen befanden sich mehrere Vertraute Frongs in Maraandlion, und wie es so ist, wenn derlei Gelichter zusammensitzt und zu viel trinkt, prahlten sie dabei auch mit ihren Plänen. Dieser Frong – Tenelin möge seine blauen Gebeine fressen – hat einen ganz gemeinen Anschlag auf die Erbprinzessin von Zhirivh vor. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch mit den Verhältnissen in den Ländern der schwarzen Stammtafel befasst habt, aber Zhirivh ist vor etlichen Generationen aus der Vereinigung eines größeren schwarzen mit einem kleineren blauen Reich entstanden und hat sich im Lauf der Zeit den Großen Giringar als seinen obersten Gott erkoren.
    Die Prinzessin wird in Kürze in T’woollion erwartet, von wo aus sie zur t’woolischen Hauptstadt Tawaldon und weiter zum großen Heiligtum Tawalaan reisen will, um dort für eine glückliche Rückgewinnung der Einbruchslande zu beten. Insgeheim aber will sie eine Begegnung mit König Arendhar herbeiführen. Dessen Gemahlin und ihr Kind sind bei einem Vorstoß blutgieriger Thilier ermordet worden, und nun sucht er eine neue Königin. Die Dame aus Zhirivh hofft, dass Arendhars Auge auf sie fällt.
    Frongs Spießgesellen wollen die Prinzessin jedoch auf ihrem Weg nach Tawalaan abfangen und in eines der blauen Reiche verschleppen. Dort will man ihre magische Farbe mit Hilfe eines entsprechenden Artefaktes von Schwarz auf Blau verändern und sie gleichzeitig dazu zwingen, einen der geflohenen Prinzen aus dem Süden zu heiraten, der auf diese Weise die Macht in Zhirivh erringen und das Land zwangsweise Ilyna zuführen soll.«
    So viele Worte wie bei diesem Bericht hatte Heklah während der ganzen Reise nicht gesprochen. Jetzt sah sie Laisa ängstlich an und setzte hinzu, dass sie nicht gewagt hätte, davon zu erzählen, da die Dame ja selbst aus Ilynas Landen stammen und ein solches Vorhaben mit anderen Augen sehen würde als sie selbst.
    »Ich glaube, da täuschst du dich. Ich hasse es, wenn Menschen zu etwas gezwungen werden, das sie nicht wollen, und das ist hier unzweifelhaft der Fall!« Laisas Augen funkelten bei diesen Worten unternehmungslustig.
    Borlon, der ihre Reaktionen am besten einschätzen konnte, wiegte abwehrend den Kopf. »Wir sollten uns aus dieser Sache heraushalten, denn wir haben Wichtigeres zu tun!«
    Zu Laisas Leidwesen hatte er recht. Dennoch überlegte sie, ob sie nicht doch etwas tun konnte. Immerhin führte der Weg zu Tharons Magierturm auch durch T’woollion.
    Laisa kratzte sich nachdenklich mit einer Kralle am Kinn. Dabei grinste sie so spitzbübisch, dass nun auch Ysobel aufmerksam wurde. Im Gegensatz zu dem Bärenmenschen war die Tivenga jedoch Feuer und Flamme dafür, helfend einzugreifen, obwohl sie Heklah eigentlich als Feindin angesehen hatte.
    »Laisa, das müssen wir verhindern! Eine Frau mit Gewalt zu einer Ehe zu zwingen, ist eines wahren Anhängers Ilynas nicht würdig, sondern eher die Art der schwarzen Reiche.«
    »Das stimmt nicht!«, protestierte Heklah, die ihre eigene Farbe angegriffen sah.
    Laisa winkte mit beiden Händen ab. »Seid ruhig, alle beide! Wir müssen jetzt überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen. Heklah, weißt du, wann die Prinzessin in T’woollion ankommen soll?«
    »Wie ich hörte, soll sie den Oberlauf des Dreifarbenflusses herabfahren und schon bald T’woollion erreichen. Dort soll sie entführt werden.«
    »Schon bald, sagst du! Da werden wir uns beeilen müssen, um den Ort rechtzeitig zu erreichen.« Laisa blickte nach vorne und zeigte auf ein Schiff, das gerade den Fluss hochgetreidelt wurde.
    »Das sieht groß genug aus, um uns samt den Pferden aufnehmen zu können. Also vorwärts, ich will sehen, ob der Schiffer der Verlockung unseres Goldes widerstehen kann.«
    »Wenn er das könnte, wäre er kein Schiffer«, antwortete Ysobel lachend und folgte Laisa als Erste.
    ☀ ☀ ☀
    Der Schiffer entsprach voll und ganz dem Bild, das Ysobel gezeichnet hatte. Kaum war Laisa auf sein Schiff zugetreten, bedachte er sie mit

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