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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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würde nie zulassen, dass jemand meine Energiezufuhr kappt«, verkündete Martha selbstsicher. »Wie du weißt, ist meine Mutter meinem Vater zu Gehorsam verpflichtet. Glaubst du, er würde auch nur eine Sekunde zögern?«
    »Augenblick mal … Dalden, komm sofort zurück!« Dalden dachte gar nicht daran. Aber Martha war ohnehin im ganzen Schiff zu hören. Ihre Stimme folgte ihnen durch einen breiten Korridor und in eine Art Aufzug, dessen Tür sich zunächst schloss, sich aber im selben Moment bereits wieder öffnete und die Sicht auf einen weiteren Korridor freigab, der leicht gebogen war. Nach Brittanys Gefühl hatte der Aufzug sich nicht von der Stelle bewegt. Und dennoch befanden sie sich jetzt an einer anderen Stelle des Raumschiffs. Erschreckt stellte sie fest, dass sie drauf und dran war, tatsächlich an das Raumschiff zu glauben. »Im Grunde ist es von Vorteil, dass wir beinahe drei Monate lang unterwegs sein werden.« Marthas Stimme schallte aus den Sprechanlagen, die im Abstand von etwa vier Metern an den Wänden montiert waren. »Auf diese Art hast du Zeit, dich an deine neuen Verpflichtungen zu gewöhnen, und kannst vielleicht schon das eine oder andere absehbare Hindernis überwinden.«
    Dalden ließ sich von Marthas Bemerkung nicht ködern. Dafür interessierte Brittany umso mehr, was es mit diesen absehbaren Hindernissen auf sich hatte. Dalden knurrte lediglich: »Krieger vergessen nie und verzeihen selten.« »Wie wahr, wie wahr!«, seufzte Martha. »Aber falls es dich interessiert – mein Eingreifen hat zu dem gewünschten Ergebnis geführt, und das ist es doch, was liier zählt. Deine Versuche, Brittany davon zu überzeugen, dass dies weder ein aufwändig gemachter Film noch ein übler Scherz ist, fuhren ja offensichtlich zu nichts. Mit meiner Hilfe hat sie endlich angefangen, dich als den zu sehen, der du bist. Sie ist nun gewillt, den Tatsachen ins Auge zu blicken, und eher bereit, dir zu glauben. Eigentlich müsstest du mir dankbar sein, denn ohne meine Überzeugungsarbeit hätte euer junges Glück bestimmt bereits einen gewaltigen Knacks bekommen.«
    Endlich blieb Dalden stehen und sah Brittany in die Augen. »Stimmt das?«
    Sie wusste, was er von ihr hören wollte, und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn mit ihrer Antwort glücklich zu machen. Es war ihm so wichtig, dass sie seinen Worten Glauben schenkte. Aber sie musste auch an sich selbst denken. Denn es gab tatsächlich noch andere Erklärungen für die seltsamen Geschehnisse der letzten Stunden und den ungewöhnlichen Ort, an dem sie sich befand. Das Ganze mochte eine komplizierte und teure Angelegenheit sein, erschien ihr aber immer noch plausibler als die ungeheuerliche Vorstellung von einer Reise ins All. Brittany überlegte, welche Unsummen es kosten mochte, ihr den täuschend echten Eindruck zu vermitteln, sie befände sich tatsächlich auf dem Mond. Unglaublich, was für einen ungeheuren Aufwand diese Leute betrieben, nur um sie hinters Licht zu fuhren. Aber vielleicht ging es ja gar nicht allein um sie. Möglicherweise gab es noch andere Leute, die denselben Test durchliefen. Wer machte sich schon für eine einzelne Person solche Umstände? All diese Details! Ein neuer Ausblick hinter jeder Tür und jedem Fenster! Was wollte man von ihr? Bekam Dalden nun Schwierigkeiten, weil er sich mit einer Testkandidatin eingelassen hatte? Zumindest Martha schien davon überhaupt nicht begeistert. Außerdem sagte sie ständig irgendwelche obskuren Schwierigkeiten voraus. Sie wollte damit wohl die Beziehung zwischen ihr und Dalden zu einem schnellen Ende fuhren, bevor sie richtig angefangen hatte. Aber Dalden schenkte Marthas Einwänden offenbar keinerlei Beachtung … »Nein«, sagte Brittany, was ihr ein abfälliges Schnauben von Martha einbrachte. Dalden legte verwirrt die Stirn in Falten.
    Leise fugte Brittany hinzu: »Sicher ist das alles hier gut gemeint und das ganze Manöver findet nur zu meinem Besten statt. Ich werde vorerst nicht weiter darüber nachdenken, denn das fuhrt ohnehin zu nichts. Für mich ist nur wichtig, dass deine Gefühle für mich echt sind …«
    »Welche Gefühle?«, fiel Martha ihr ins Wort. »Ist dir etwa entgangen, dass er etwas Derartiges gar nicht kennt?«
    »Ich höre wohl nicht recht. Jeder Mensch hat Gefühle. Sagten Sie mir vorher nicht selbst, er sei verärgert?« »Das war genau genommen sogar untertrieben. Er war wütend und ist es immer noch. Aber nie im Leben wirst du einem Kanistran-Krieger

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