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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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auf einem Schiff, das ich steuere, jemals allein sein? Überall sind Monitore installiert, die nur ich abstellen kann. Sie dienen der Überwachung der Räume sowie der Projektion von Bildern.« »Und wenn man sie zerstört, zerbricht, kaputtmacht?« »Warum denn plötzlich so heftig, Kleine? Du kannst es ja mal versuchen, aber die Monitore sind sehr stabil. Warum regen sie dich denn so auf?« »Vielleicht weil ich Wert auf eine gewisse Privatsphäre lege«, knurrte Brittany. »Vielleicht weil ich mich nicht ständig beobachtet fühlen will.«
    »Das respektiere ich. Meine Kontrollen beschränke ich auf das Notwendigste. Ich betreibe sie schließlich nicht zu meinem Vergnügen.«
    »Ihr verletzter Ton beeindruckt mich gar nicht. Computer haben keine Gefühle.«
    Martha kicherte. »Stimmt genau! Aber du glaubst ja nicht, dass ich ein Computer bin, erinnerst du dich?« Bevor sich Brittanys Gesicht zu sehr rötete, glitt die Tür des Lifts geräuschlos auf. Dalden wandte sich sofort zu ihr um, und auch Jorran sah sie an. Der Centurianer befand sich in einem kreisrunden Zimmer mit durchsichtigen Wänden, die aussahen, als seien sie aus Glas. Sie reichten vom Boden bis zur Decke, und es gab – genau wie Martha gesagt hatte – weder Türen noch Fenster in dem Raum. Brittany selbst stand in Daldens Nähe außerhalb der gläsernen Zelle in einem zweiten, größeren und ebenfalls runden Zimmer. Für sie sah es fast aus, als wäre Jorran ein exotischer Fisch in einem besonders aufwändigen, komfortablen Aquarium. Sie suchte den Fußboden und die Zimmerdecke seines Gefängnisses mit den Augen nach einer Falltür ab. Es musste einen Zugang zu dem Glaszylinder geben. Ein Molekulartransfer als Möglichkeit, einen Raum zu betreten oder zu verlassen, war etwas so Unvorstellbares, dass es sich dabei nur um einen Auswuchs von Marthas blühender Fantasie handeln konnte. »Warum ist sie hier?«, fragte Dalden. »Shanelle brachte sie in den Freizeitraum, weil sie glaubte, du wärest dort. Dann hatte sie einen ihrer üblichen Gefühlsausbrüche, die immer kommen, wenn sie sich Sorgen um Tedra macht, und ließ Brittany einfach sitzen. Du kennst ja deine Schwester. Wenn sie daran denkt, was mit Tedra passiert sein könnte, neigt sie zu Überreaktionen.«
    »Warum ist sie hier?«, wiederholte Dalden und gab damit eine Kostprobe der typischen Sha-Ka’ani-Dickköpfigkeit.
    »Ich darf dich daran erinnern, dass sich der größte Teil der mitreisenden Krieger vorzugsweise im Freizeitraum aufhält. Der Anblick war wohl etwas viel für Brittany.«
    Schon wieder spürte Brittany, wie ihr das Blut in den Kopf schoss.
    Daldens Gesichtsausdruck war besorgt, als er nun den Arm um sie legte und sagte: »Du brauchst dich vor den Kanis-tran-Kriegern nicht zu fürchten.« »Ich hatte keine Angst«, widersprach Brittany. »Martha übertreibt. Ich war nur etwas unsicher. Und ich wollte dich gern einmal in der Rolle des Diplomaten erleben.«
    Dalden zog eine Grimasse. »Wie du schon sagtest: Martha übertreibt. Ich habe nicht das notwendige Verhandlungsgeschick für einen solchen Posten. Aber Jorran zu erklären, dass seine Forderungen zwecklos sind, und ihn auch wissen zu lassen warum, dafür reicht es gerade noch.«
    »Du genießt es doch bestimmt, ihm seine Grenzen aufzuzeigen.« »Aber natürlich.«
    »Ich nehme an, er verlangt seine Freiheit«, vermutete Brittany.
    Dalden schüttelte den Kopf. »Er weiß, dass wir ihn nach Century III zurückbringen und dass er für die Dauer der Reise hier festgehalten wird. Auch dass er den Kampf gegen mich verloren hat, gibt er zu. Doch damals, als er gegen den Lebensgefährten meiner Schwester gekämpft hatte, kümmerte sich anschließend ein Meditechniker um ihn und befreite ihn innerhalb von Minuten von seinen Verletzungen. Nun verlangt er, dass wir ihn heilen.«
    Brittany war überrascht. »Und das wollt ihr nicht tun?« »Wir haben beschlossen, ihm genau dieselbe medizinische Behandlung angedeihen zu lassen, wie sie auf seiner Welt üblich ist – nämlich beinahe gar keine. Die Centurianer verfügen über kein nennenswertes medizinisches Wissen.«
    Daldens Erklärung erschien Brittany etwas fragwürdig. Doch dann fiel ihr ein, dass das eigentlich völlig unwichtig war. Man hatte ihr schon so viel erzählt, aber beinahe noch mehr vorgeführt. Wahrscheinlich war Jorran nur ein Schauspieler, der eine Zeit lang die Schlüsselrolle in diesem Stück gespielt hatte. Auch er gehörte zu dem Experiment. Man hatte ihr

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