Stern der Leidenschaft
sein – doch es ist nicht unerreichbar. Wenn es dein Wunsch ist, deine Familie wiederzusehen, so besteht dazu durchaus die Möglichkeit.«
Brittany blickte Dalden forschend ins Gesicht. »Ist das wirklich wahr?«
»Ich verlange nicht, dass du alle Verbindungen zu deinem bisherigen Leben abbrichst. Sie werden sich nur zeitweise etwas lockern«, antwortete er. »Du hast nun eine neue Familie. Du hast mich.« Wohlige Wärme durchrieselte Brittany bei diesen Worten. Schon wieder war es ihm gelungen, sie aus den Fängen der Angst und der Traurigkeit zu reißen. Brittany staunte. Man behauptete zwar, Dalden selbst habe keine Gefühle. Dafür wusste er allerdings nur allzu gut, wie er die ihren beeinflussen konnte. Ein paar passende Worte von ihm, und sie fühlte sich schon viel besser. Und das geschah nun beileibe nicht zum ersten Mal. Eigentlich passierte ihr das in seiner Gegenwart andauernd. Die Art, wie er sie ansah, sie berührte, als sei sie das Kostbarste, was es für ihn gab, die tröstenden Worte, die er fand … War es denn ein Wunder, dass sie sich so schnell und so heftig in ihn verliebt hatte? Vielleicht liebte er sie nicht, war dazu möglicherweise gar nicht in der Lage, doch er schaffte es immer wieder, ihr das Gefühl zu vermitteln, sie werde geliebt. Und immer wenn das geschah, öffnete sich ihr Herz noch ein Stück mehr für ihn.
War das alles wirklich nur Berechnung? Teil eines Planes, den sie nicht durchschaute? Brittany schob diesen Gedanken energisch beiseite. Sie wollte die Erleichterung auskosten, die ihr Daldens Worte verschafft hatten. Sie dankte ihm stumm, indem sie ihre Arme noch fester um ihn schlang. Vielleicht war er zu wunderbar, um echt zu sein. Aber mit dieser Art von Illusion wollte sie gerne leben. »Du bist überwältigend.« »Es freut mich, das zu hören.«
»Bilde dir nur nicht zu viel darauf ein«, antwortete sie und grinste ihn dabei an. »Ich sagte nicht, dass du perfekt bist. Nur beinahe.«
Daldens Hände streichelten sie vorsichtig. Diese Berührungen sollten sie lediglich beruhigen und trösten und nicht etwa erregen. Fürchtete er, dass sie wieder in ihre düsteren Gedanken zurückfallen könnte, wenn er sie losließ? Und würde er davon abgesehen Marthas Rat beherzigen und eine Zeit lang die Finger von ihr lassen? Brittany konnte nur hoffen, dass Dalden Marthas mahnende Worte nicht allzu ernst nahm. »Und womit könnte ich dir noch – eine Freude machen?«, fragte sie. Dabei versuchte sie, eher neugierig als sehnsuchtsvoll zu klingen.
Doch diese einfache Frage genügte. Schon schlug die Leidenschaft tanzende Funken in seinen goldenen Augen. Er begann, sie zu küssen. Martha hatte nicht immer Recht. Daldens Zärtlichkeiten waren besser als jede Massage dazu geeignet, Brittanys Verspannungen Zu lösen und sie auf andere Gedanken zu bringen. Was dieser Mann mit ihr machte, übertraf selbst die überwältigende Wirkung der wirklich großartigen Kiste im Fitnessraum. Nichts war mit einem von Daldens Küssen zu vergleichen. Alle finsteren Gedanken, Sorgen und Ängste verflogen, sobald seine Lippen die ihren berührten.
Er hob Brittany hoch, trug sie zu seinem Bett und hielt sie auf seinem Körper fest, damit sie nicht von der automatischen Größenanpassung der Liegefläche abgelenkt wurde. Als ob sie nun noch irgendetwas hätte ablenken können! Dalden entführte sie in das Reich sinnlicher Ekstase, das für sie noch so neu war, so voller ungeahnter Genüsse, die sie schon jetzt um nichts in der Welt mehr missen wollte. Brittany wurde von der Hitze und Kraft seiner Leidenschaft fortgerissen. Seine Zärtlichkeiten waren Antwort genug. Dennoch sagte er geraume Zeit später: »Es macht mir Freude, wenn ich dein Verlangen nach mir spüre. Es macht mir Freude, wenn unsere Herzen in einem gemeinsamen Takt schlagen. Alles an dir, Frau, macht mir unendliche Freude. Aber das Schönste ist, zu wissen, dass du für immer mir gehörst.«
Tränen traten in Brittanys Augen. »Sagte ich vorher, du seist nicht perfekt? Nun, ich habe mich wohl geirrt.« Er lachte und zog sie an sich.
Wenn das alles wirklich nur ein Traum war, wollte sie nie wieder erwachen.
Kapitel Sechsunddrei ßig
Die Zeit verging wie im Flug. Jeder neue Tag brachte Brittany ungeahnte, wunderbare Erfahrungen, die sie ihren Erinnerungen hinzufügte. Am Anfang versuchte sie noch, die einzelnen Wochentage auseinander zu halten. Doch nachdem zwei Wochen und schließlich ein ganzer Monat vergangen waren, musste sie
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