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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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nun einmal nicht dauerhaft voneinander getrennt existieren. Wir könnten das unerträgliche Leben auf Sha-Ka’an, das du dir nun vorstellst, vielleicht um sechs Monate hinauszögern, wenn ich dich zur Erde zurückversetzen würde. Aber sind ein paar Monate auf irgendeiner Baustelle deines Heimatplaneten wirklich diesen ganzen Aufwand und den Ärger wert?«
    »Ach, halten Sie doch einfach den Mund und verschwinden Sie!«
    »Letzteres ist leider nicht möglich. Still sein könnte ich schon für eine Weile. Aber dann sitzt du nur hier herum und grübelst über deine finstere Zukunft – an die du ja im Übrigen gar nicht glaubst – nach. Und da mit mir herumzustreiten für dich gesünder ist, als alles in dich hineinzufressen, werde ich natürlich auf Sendung bleiben. Ich will nur dein Bestes.« »Ich bin nicht Tedra!«, fauchte Brittany. »Und Sie sind nicht mein Babysitter!«
    »Einerseits richtig, andererseits falsch. Auch wenn ich es ein wenig anders ausdrücken würde. Als Dalden dich zu seiner Lebensgefährtin machte, wurdest du ein Mitglied von Tedras Familie. Und du weißt ja – zu Tedras Glück gehört auch das Glück ihrer Kinder und natürlich derer, die das Leben ihrer Kinder teilen. Tedra ist sehr mitfühlend. Wenn die Menschen, die ihr nahe stehen, unglücklich sind, kann sie selbst nicht glücklich sein.«
    »Und was passiert, wenn zwei der ihr nahe stehenden Menschen miteinander unglücklich sind?« »Dann berechne ich unter Einbeziehung aller gesicherten Daten und einer ganzen Anzahl von Unbekannten die bestmögliche Lösung für das Problem«, antwortete Martha. »Das kann bedeuten, dass manche der Beteiligten Kompromisse eingehen müssen. Aber so ist das Leben.«
    »Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass vor allem ich diejenige sein werde, von der man Kompromissfähigkeit erwartet.«
    »Nun sieh doch nicht gleich schwarz, Zuckerpüppchen. Ich kenne Dalden schon sein ganzes Leben lang und du noch nicht einmal seit einer Woche. Es ist an der Zeit, dass der junge Herr ein paar Lektionen erhält. Er hat sich in den Kopf gesetzt, genauso zu werden wie sein Vater, und unterdrückt auf diese Art die Hälfte seiner Persönlichkeit. Glücklich ist er dabei nicht, aber das würde er nie zugeben. Ich sehe meine Aufgabe darin, ihm gelegentlich ein paar Denkanstöße zu geben. Nur wenn er sich selbst so annimmt, wie er wirklich ist, kann er auf Dauer ein glücklicher, zufriedener Mensch sein. Auch wenn er es noch so ungern hört – er ist mehr als nur ein gewöhnlicher Sha-Ka’-ani-Krieger.«
    Kapitel Vierunddreißig
    Martha gab Brittany tatsächlich etwas Zeit, ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Zehn Minuten, um genau zu sein. Länger hielt Brittany es nicht aus. All die unglaublichen Dinge, die Martha ihr erzählt hatte, waren einfach zu viel für sie. Für Brittany ergab das Gehörte keinen Sinn. Modernste technische Errungenschaften vermischt mit uralten barbarischen Sitten – wer sollte da noch Fantasie und Wirklichkeit auseinander halten können? Wenn es tatsächlich fortschrittliche und erleuchtete Planeten wie Morrilia gab, warum kümmerten sie sich dann nicht um die Bildung und Entwicklung primitiverer Welten? Warum überließ man deren Bewohner ihrer Unwissenheit und Ignoranz?
    Doch all diese Gedanken waren überflüssig. Nichts von all dem, was sie hier erfuhr, entsprach der Realität. Wer sich diese Versuchsreihe ausgedacht hatte, verfugte wirklich über eine blühende Fantasie. Vielleicht war es ja auch Martha, die manchmal ein wenig tief in die Märchenkiste griff, wenn sie bei den Antworten improvisieren musste. Und was bedeutete das für sie? Drei Monate Gefangenschaft in einem Gewirr von sonderbaren Räumen, die als Raumschiff bezeichnet wurden? Und was kam danach? Womöglich verfrachtete man sie an einen abgelegenen Ort, um ihr weiszumachen, sie befände sich tatsächlich auf einem anderen Planeten.
    Brittany konnte sich nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich drei volle Monate damit verbringen würde, sie einem Test zu unterziehen, dessen Sinn sie nicht verstand. Wahrscheinlich gab es einen festgesetzten Zeitpunkt, an dem dieses Experiment abgebrochen wurde. Entweder man schaffte es, sie innerhalb von ein paar Wochen oder auch eines Monats davon zu überzeugen, dass sie es hier tatsächlich mit Außerirdischen zu tun hatte, oder man erklärte den Versuch für gescheitert. Dann würde sie vielleicht erfahren, was hinter diesem ganzen Schwindel steckte, und man schickte sie nach

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