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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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und so verwirrend, dass er den Impuls unterdrücken musste, sich die Haare zu raufen. Martha hatte ihm geraten, Brittany erst dann so zu behandeln, wie Krieger nun einmal ihre Lebensgefährtinnen behandelten, wenn sie ihn als denjenigen akzeptiert hatte, der er war. Aber wann würde das geschehen? Er hatte geglaubt, dass ihr die Augen aufgehen und dass sie die Wahrheit erkennen würde, sobald sie auf Sha-Ka’an landeten. Aber diese Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Sogar das Hataar tat Brittany als verkleidetes Tier aus ihrer eigenen Welt ab. Und die Fembair hatte ihr einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie nun bewusstlos dalag. Dalden fragte sich bereits, welches Tier von ihrer Welt sie diesmal hinter dem unbekannten Wesen vermutete. Er glaubte allmählich, seine Schwester habe ihn vor Monaten tatsächlich mit einem Fluch belegt. Damals hatte er seinen Teil dazu beigetragen, dass Falon, der Mann, den sie zu diesem Zeitpunkt partout nicht haben wollte, sie bekam. In blinder Wut hatte sie ihm entgegengeschleudert: Bei allen Sternen, ich hoffe, die Frau, die du eines Tages auserwählst, ist keine Sha-Ka’ani! Und ich hoffe, sie bringt dich um den Verstand! Etwas Schlimmeres hätte sie ihm gar nicht wünschen können. Und nun schien es, als ob alles genau so eintrat. Seine Frau war keine Sha-Ka’ani, und ihre unvergleichliche Sturheit stand wie eine unbezwingbare Wand zwischen ihnen. Ja, sie liebte ihn. Aber nicht genug. Sonst würde sie nicht immer noch daran zweifeln, dass er genau das war, was er ihr sagte – ein Krieger von einem anderen Stern. Um seine innere Ruhe und Gelassenheit war es längst geschehen. Er hatte sich in Geduld geübt und gehofft, Martha würde Recht behalten. Sie hatte ihm in Aussicht gestellt, dass Brittany sehen, verstehen und glauben würde, sobald er sie in ihre neue Heimat brachte. Doch das war nicht der Fall. »Martha, schick bitte Shanelle hierher. Sie soll ihren Liebling auf der Stelle abholen«, verlangte Dalden.
    »Auf gar keinen Fall«, erwiderte Martha. »Ich betrachte den überraschenden Auftritt dieses Fellbündels als großes Glück. Besser hätte ich es auch nicht planen können.«
    »Ich lasse nicht zu, dass Brittany sich noch einmal ängstigt«, beharrte Dalden.
    »Sie hat keine Angst. Sie ist nur erschrocken, und der Schreck war, im wahrsten Sinne des Wortes, ein wenig zu groß für sie.« Martha kicherte ein wenig vor sich hin. »Wenn du Shank jetzt abholen lässt, wird Brittany ihn als Täuschung abtun, sobald sie wieder zu sich kommt. Lass ihn hier. Dann lernt sie ihn kennen und muss ihn als Tatsache akzeptieren. Und damit ist der Fall dann erledigt.«
    »Das hattest du mir schon für unsere Ankunft hier versprochen«, erwiderte Dalden gereizt. Martha seufzte. »Nun ja, mag sein, dass ich mich ausnahmsweise ein wenig verrechnet habe. Aber eine derartige Sturheit hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Doch nun ist deine Auserwählte wirklich kurz davor nachzugeben. Sie klammert sich nur noch an ein paar armseligen Strohhalmen fest, damit sie ihren Unglauben aufrechterhalten kann. Sobald sie einsieht, wie fadenscheinig und lächerlich ihre Erklärungen sind, wird sie ihren Widerstand endgültig aufgeben.«
    »Und wann wird das geschehen?«, wollte Dalden wissen.
    »Geduld! Dafür seid ihr Krieger doch berühmt. Gib ihr noch eine Woche. Die fixe Idee, sie sei die Versuchsperson in einem seltsamen Experiment, gibt ihr eine gewisse Sicherheit. Und an die klammert sie sich, weil die Wahrheit ihr Angst macht.« »Aber sie hat keinen Grund, sich zu fürchten«, entgegnete Dalden irritiert.
    »Natürlich nicht – und wir beide wissen das auch«, versicherte Martha. »Aber sie sieht einfach noch nicht klar.«
    »Zufällig sehe ich vollkommen klar. Ich sehe alles klar und deutlich«, nuschelte Brittany, die nun langsam wieder zu sich kam. »Und darüber bin ich auch froh, denn hier bei euch gibt es wahrscheinlich weder Brillen noch Augenärzte.«
    »Willkommen in unserer Mitte«, scherzte Martha. »Schön, dass du wieder bei uns bist.« »So sicher bin ich mir da nicht«, murmelte Brittany. »Vielleicht solltest du, bevor du den Mund aufmachst, gelegentlich daran denken, dass deine Worte selbst einen gefühlskalten Krieger verletzen können«, kam es ungnädig von Martha. Brittany war schlagartig hellwach. Aber warum lag sie auf dem Bett, und warum saß Dalden mit sorgenvoller Miene neben ihr? Sie fuhr hoch und schlang die Arme um ihn. »Hör nicht auf Martha.

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