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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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soweit ich weiß, ist das die erste derartige Erscheinung hier in der Gegend. Darauf stürzen sich die Zeitungen natürlich. Selbst wenn sich früher oder später herausstellt, dass es sich nur wieder einmal um ein neuartiges Kampfflugzeug unserer Streitkräfte oder um eine Luftspiegelung handelte. Schon die Bezeichnung UFO sagt im Grunde alles. U steht für unbekannt, unidentifizierbar. Aber wenn die kleinen grünen Männchen uns eines Tages tatsächlich einen Besuch abstatten, kommen sie mit Sicherheit in einem Raumschiff angeschwebt, das man auch sofort als solches erkennt.« Nun verdrehte Jan die Augen. »Du betrachtest immer alles so sachlich und vernünftig, Britt. Aber für mich leiden diese Leute schlicht und ergreifend unter Wahnvorstellungen. Sie sind ganz einfach Spinner.« »Ich glaube nicht, dass es gleich in der Zeitung steht, wenn irgendein Verrückter mal wieder ein UFO sichtet. Schließlich nimmt ja auch kein Mensch einem stadtbekannten Säufer die Geschichten über seine Heldentaten ab. Berichte über UFOs, die es bis auf Seite zwei einer Lokalzeitung bringen, stammen meist von ganz normalen, unbescholtenen Bürgern, die wirklich glauben, was sie sagen.« »Oder von Aufschneidern, die Lügengeschichten erfinden, nur um ein Mal im Licht der Öffentlichkeit zu stehen«, konterte Jan und blätterte unwirsch ein paar Seiten um.
    Brittany gab sich lachend geschlagen. Ihre Freundin war ein ausgemachter Sturkopf und ließ sich fast nie von einer einmal gefassten Meinung abbringen – selbst wenn sachliche Argumente oder eindeutige Fakten dagegen sprachen. Brittany mochte diese kleinen Geplänkel. Sie gehörte nicht zu der Sorte von Menschen, die stets um jeden Preis Recht behalten müssen. Im Gegenteil, sie fand nichts dabei, die Achseln zu zucken, festzustellen, dass man sich in einer Sache uneins war, und dann ohne jeden Groll das Thema zu wechseln. Als Brittany vor wenigen Minuten in die Küche gekommen war, hatte sie noch immer eine miese Stimmung. Der gut aussehende Fremde aus dem Einkaufszentrum hätte wenigstens den Anstand besitzen können, sich von ihr zu verabschieden, bevor er sich in Luft aufgelöst hatte. Aber Jan war es gelungen, ihre finstere Laune wenigstens für ein paar Minuten zu vertreiben. Der Altersunterschied zwischen ihnen betrug drei Jahre. Mit fünfundzwanzig Jahren war Jan die jüngere, aber die beiden Frauen hatten sich auf Anhieb verstanden, als Jan auf Brittanys Annonce hin bei ihr aufgekreuzt war. Brittany hätte die Miete für eine Vierzimmerwohnung ohne weiteres allein bezahlen können, aber sie wollte schließlich, dass ihre Träume so schnell wie möglich Wirklichkeit wurden. Und wenn sie sich die Kosten für das Apartment mit jemandem teilte, war sie in der Lage, Monat für Monat eine erkleckliche Summe für ihr Traumhaus beiseite zu legen. Außerdem hatte sie gern ein wenig Gesellschaft. Mit Jan konnte sie über Gott und die Welt reden, wann immer ihr danach war. Und wenn einmal eine ihre Ruhe haben wollte, akzeptierte die andere das, ohne dass sie sich durch die zeitweilige Funkstille persönlich angegriffen fühlte. Im Augenblick war Brittanys Stimmung allerdings so mies wie selten zuvor. Sie wollte einfach nur auf ihrem Bett liegen, zur Decke starren und ihren finsteren Gedanken nachhängen. Sie fragte sich ernsthaft, was sie diesem Prachtstück von einem Kerl hätte erzählen müssen, um ihm die Frage nach ihrer Telefonnummer zu entlocken.
    Doch Jan ließ Brittany keine Chance, sich ihren Grübeleien voll und ganz hinzugeben. »Wahnsinn«, schallte es nun vom Küchentisch her. Und dann: »Wahnsinn. Das ist ja unfassbar!«
    Brittany machte kehrt und lehnte sich in den Türrahmen zwischen der kleinen, gemütlichen Küche und dem großzügig bemessenen Wohnzimmer. »Was ist denn jetzt schon wieder?« »Wir wären gestern fast gestorben und wussten nicht einmal etwas davon!«, rief Jan. »Wie bitte?«
    Jan ließ die Zeitung sinken und starrte Brittany mit weit aufgerissenen Augen an. Sie war sogar ein wenig blass um die Nase. »Ich dachte immer, Meteoriten und Kometen werden ständig beobachtet und man warnt uns schon Monate im Voraus, wenn so ein Ding auf uns zurast. Aber hast du je was von dem da gehört?« Brittany legte die Stirn in Falten. »Ein Meteorit ist an uns vorbeigestürzt?«
    »Nicht vorbei. Laut diesem Artikel hier ist er in den Pazifik gefallen. Er drang bereits in die Erdatmosphäre ein, als man ihn entdeckte und dann – einfach weg.« »Es bestand

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